Donnerstag, 25. Juli 2024

 
 Deutschland, Marburg (Hessen):
Martinskirche im Stadtteil Michelbach, 
um 1200 erbaut


 
Seit der "Einverleibung" von Michelbach in die
Stadt Marburg im Jahr 1971 ist St. Martin nun
die älteste Kirche der Universitätsstadt.
 

 
 Sie wird von einem wuchtigen Chorturm dominiert.
 

 
 Das Kirchenschiff ist mit zwei Strebepfeilern gestützt ...
 

 
 ... und hat ein dreistufiges romanisches Südportal, ...
 

 
 ... dessen beide Blendsäulen mit je einem verzierten 
Kapitell - hier mit einem Adler - versehen sind.
 

 
 Das Ornament auf der anderen Seite ist verwittert
und daher nicht mehr so gut erkennbar.
 

 
 Hübsch ist der weiße Anstrich, der von rötlichen
Quadersteinen an den Kanten gesäumt wird.
 

 
 Auf der vergleichsweise schmucklosen Westseite ...
 

 
 ... ist ein gotisch gestaltetes, wohl erst später
ausgebrochenes Zwillingsfenster zu sehen.
 

 
 Auf der Nordseite sind weit oben drei Rundbogenfenster ...
 
 

 
... aus romanischen Zeiten erhalten.


 
 Das oberste Turmgeschoss hat auf jeder Seite
Biforien mit roten Mittelsäulen.
 

 
 Der Ostchorturm steht auf ...
 

 
 ... quadratischem Grundriss und hat ...
 

 
 ... an allen Kanten rote Quadersteine.
 

 
 Im Untergeschoss weist auch er ...
 

 
 ... drei romanische Rundbogenfenster auf.
 

 
 An seiner Südseite ist das Treppenhaus angebaut, ...
 

 
 ... dessen Stiegen in den Turm hinaufführen.

 

 
Hier ist auch ein mittelalterliches Relief angebracht.
 

 
 Das südliche Langhaus verfügt über
einen weiteren Zugang, der aber ...
 

 
 ... nicht so groß ausfällt wie das Hauptportal.

 
 
 Innen ist der vom Kirchenschiff getrennte Chorraum 
in der Turmbasis gut erkennbar.
 

 
 Ein mächtiger, in rot gehaltener Triumphbogen ...
 

 
... mit zwei schlichten Kapitellen grenzt ihn ab.
 
 
 
Innen ist das Kreuzgratgewölbe mit filigranen Muster ausgemalt.
 
 
 
 Hier eines der drei Fenster des Chorraums sowie ...
 

 
... zwei der Blendkapitelle, auf denen das sein Gewölbe aufliegt.
 

 
 Ein Kapitell hinter dem Triumphbogen ...
 

 
 ... weist dabei sogar ein menschliches Gesicht auf.
 

 
 Nicht nur die Kapitelle der Blendsäulen, ...
 

 
... sondern auch deren Basen sind gestaltet
und stehen auf erhöhten Sockeln.


 
 Hier ist auch eine Grabplatte eines
Adelsmannes oder Geistlichen aufgestellt.

 
 
 
 Davor ist an der Wand die Kanzel angebracht.
 

 
 Das gotische Dopopelfenster hat ein buntes
Glasmosaik mit zwei Heiligendarstellungen.


 
Auch die kleineren Rundbogenfenster haben Mosaike.
 

 
 Hier der Blick ins Langhaus, das während der Reformationszeit ...



... eine Westempore aus Holz und eine Orgel bekam.
 

 
 Unter der Empore erhellt das zweite
gotische Doppelfenster die kleine Nische.
 

 
 Unter der Empore ist eine weitere
mittelalterliche Grabplatte zu sehen.
 
 




Montag, 22. Juli 2024

 
 Deutschland, Lahntal (Hessen):
Nikolaikirche im Ortsteil Caldern, 
um 1150 erbaut 
 
 


 Auf einer Anhöhe im Ort wurde diese Kirchenanlage
als Kloster errichtet.
 

 
 Um 1154 diente sie bereits als Station für Pilger.

 

Ab 1250 war sie Teil eines Zisterzienserinnen-Klosters ...
 

 
 ... und wird heute noch von ihrem mächtigen Westturm ...


 
... auf quadratischem Grundriss dominiert, ...
 

 
... der auf allen vier Seiten Biforien aufweist. 


 
Sonst ist er unstrukturiert und hat nur
kleine Lichtschlitze. 

 

 
 Auf der Südseite des Kirchenschiffs wurde
später dieses gotische Maßwerkfenster eingebaut.


 
 Schräg darunter ist ein romanisches Rundbogenportal erhalten, ...
 

 
 ... das dreistufig und aus rötlichem Stein ist und ...
 
 

 
... dessen innerster Bogen mit Mustern verziert ist.
 

 
 Die Südseite wirkt durch ihre Fenster auf
verschiedenen Höhen etwas unstrukturiert.
 

 
 Hier nochmals das Obergeschoß des Turms
mit seinem getreppten Dachhelm.
 

 
 Auf der Südseite gibt es ein weiteres Rundbogenportal ...
 

 
 ... unter einem romanischen Fenster, ...
 

 
 ... das aber wesentlich schlichter ausfällt ....



... als das Hauptportal weiter westlich.
 

 
 Auf dieser Seite ist die Apsis sehr verwachsen.
 

 
 Innen scheint das ursprünglich romanische Erscheinungsbild ...
 

 
 ... mit seinen roten Akzenten weitgehend original erhalten.


 
In der Apsis sind die drei Fenster ...
 
 
 
 
 ... mit modernen, bunten Glasmosaiken ausgestattet.


 
 Auch alle anderen Fenster der Kirche haben Mosaike und
zeigen u.a. Maria mit dem Jesukind, ...
 

 
 ... die Drei Hl. Könige und die Anbetung Jesu durch die Hirten.
 
 

 
Hier im Mittelschiff ein eher abstraktes Mosaik
mit einem Heiligenkopf.
 
 

 
 Weiters fällt diese gotische Sitzbank auf.


 
Im rückwärtigen Teil des Kirchenschiffs ist eine ...



... hölzerne Empore eingezogen mit einer Orgel darauf.
 
 
 
 
Davor kann man diese zwei gestalteten Kapitelle in den Blendsäulen bewundern.
 

 
Die hölzerne Kanzel aus dem 17. Jhdt. wurde 
um 1900 durch eine neuromanische Steinkanzel ersetzt.
 

 
Diese Taufschüssel stammt vermutlich aus um 1500.
 

 
 Hier sind weitere Glasmosaike ...
 

 
 ... wie der brennende Dornbusch ...
 

 
 ... oder dieser Heilige mit Schwert zu sehen.
 

 
 Hier links Fronleichnam und rechts der Hl. Petrus mit symbolischem Schlüssel.
 

 
In der Turmbasis steht ein romanisches Taufbecken
aus Sandstein und mit einem Durchmesser von 1,1 m.
 

 

2012 hat es einen modernen Kerzenhalter erhalten.
 

 
Hier ist im Rundfenster das Lamm Gottes dargestellt.
 

 
Auch im wesentlich niedrigeren nördlichen Seitenschiff ...
 
 

 
 ... gibt es Glasmosaike, die Arkaden davor sind wuchtig.

 

 
 Die so genannte Johanniskapelle schließt das 
nördliche Seitenschiff auf der Ostseite ab. 
 

 
 Hier nun das Rundfenster in der Turmbasis
von außen gesehen sowie ...
 

 
 ... die Biforien hoch oben auf der West- ...
 
 

 
... und Nordsseite des Kirchturms.


 
Auf der Nordseite hat sein Dach außerdem
einen extra Ausguck bekommen.
 

 
 Das nördliche Seitenschiff hat zusätzlich
einen separaten Zugang und zieht sich ...
 

 
 ... nicht über die komplette Länge des Mittelschiffs hin.
 

 
 Darüber ist ein vergrößertes Doppelfenster erkennbar, ...
 

 
 ... während zwei der original romanischen Fenster noch erhalten sind.
 

 
 Auch hier gibt ein zusätzlich weiter unten ausgebrochenes ...


 
... Rundbogenfenster ein etwas uneinheitliches Bild.
 

 
 Umso schöner ist nun der Anblick der Nikolaikirche ...
 

 
 ... von der Nordostseite mit ihrer großen halbrunden Apsis.


 
 Das Zisterzienserinnenkloster bestand übrigens
nur bis 1527, dann wurde es von Philipp I. von Hessen ...
 
 

 
... aufgelöst und sein gesamter Besitz an die damals
neu gegründete Philipps-Universität in Marburg übergeben.
 

 
 Hier nun die Ostapsis, die zum größten Teil aus
bunten, präzise zugehauenen Quadersteinen erbaut ist.
 

 
 Nur im Sockelbereich sind zwei Lagen aus Bruchstein zu erkennen.
 
 

 Unweit der Kirche gibt es außerdem noch Mauerreste
von einem weiteren ehemaligen Klostergebäude.

 

 
 Weiters ist ein Haus des früheren Klosterensembles erhalten ...


 
... sowie ehemalige Scheunen in Fachwerkbauweise.
 
 
 
 
Zum Abschluss noch ein Plan des gesamten Klosterbezirks,
wie er sich noch um 1710 darstellte.
 
 
 
 

Sehenswert!