Spanien, Fuentidueña (Segovia):
Kirchenruine San Martín, 10. bzw. Ende 12. Jhdt.
Auf dem Hügel über Fuentidueña
und damit am Südostende des Ortes ...
... steht noch der traurige Rest
der ehemaligen Kirche San Martín, ...
... deren Areal heute als Friedhof dient.
Noch in den 1950er Jahren sah San Martín so aus:
Obwohl auch sein Turm abhanden gekommen war,
so stand doch noch seine romanische Ostapsis.
Diese wurde von den Bürgern von Fuentidueña
aber 1957 nach New York an ein Museum verkauft.
Dort steht die Ostapsis von San Martín heute
als Anbau ans Museum "The Cloisters",
das sich im Fort Tryon Park befindet und
eine Filiale des Metropolitan Museum of Art ist.
Sie ist Teil des so genannten "Fuentidueña Rooms",
des größten Saals im Museum.
Ihr Baustil ist typisch für die Romanik
in der Provinz Segovia:
Sie hat drei romanische Rundbogenfenster,
die mit Säulen verziert sind,
sowie gestaltete Kapitelle.
Am Übergang vom geraden Chor zur halbrunden Apsis
befinden sich skulptierte Figuren.
In der Apsiskalotte ist Maria mit dem Jesuskind
in der Mandorla zu sehen, ...
... neben ihr zwei Engel sowie
links ein älterer Mann und rechts zwei Jünglinge.
Diese Apsis wurde genauso in die USA verkauft
wie ein Teil des Kreuzgangs von Saint Michel de Cuxa,
das lange ebenfalls zu Spanien gehört hatte,
oder der Kreuzgang des Klosters Santa María
aus dem nahen Sacramenia, der nach Florida ging.
Heute hat man den Rest dieser Kirche ...
... im Osten wieder mit einer Mauer versehen, ...
... innerhalb der sich heute Gräber befinden.
Doch das Areal um San Martín ...
... hat anscheinend immer schon als Grablege gedient, ...
... denn um seine Mauerreste herum hat man
eine mittelalterliche Nekropole ausgegraben
mit zahlreichen Felsmulden für Bestattungen.
Denn früher war es üblich,
die Leichen in Tücher gewickelt in Steinmulden zu legen
und mit flachen Steinen zuzudecken.
Somit hat dieser Kirchenrest, ...
... der laut diesem Grundriss sogar älter ist
als die Apsis und aus dem 10. Jhdt. stammte,
heute noch eine Funktion.