Donnerstag, 21. April 2022


Italien, Rom (Lazio):
Basilika San Lorenzo fuori le Mura und Kreuzgang,
4., 5. und Anfang 13. Jhdt.


 

Im Osten der Altstadt von Rom wurde diese Kirche ...



... bereits im 4. Jhdt. "vor den Mauern" errichtet.



Auf dem Platz davor steht heute eine Säule
mit der Bronzestatue des Hl. Laurentius,
die 1865 geschaffen wurde.



Die Basilika ist ihm geweiht und wurde der
Überlieferung nach unter Kaiser Konstantin erbaut.



Sie ist die bekannteste Begräbniskirche der Stadt, 
da seit dem 19. Jhdt. an ihre Gebäude
der große Friedhof  "Campo Verano" anschließt.



Der romanische Campanile kam im 12. Jhdt. dazu
ebenso wie Klosterbauten für die Mönche.



Vor dem schlichten Bau der dreischiffigen Basilika,
deren Fassade heute aus Ziegelsteinen mit drei Fenstern besteht
- ihr großes Mosaik ging leider im 2. Weltkrieg verloren -, ...



... wurde im 13. Jhdt. eine Säulenvorhalle errichtet, ...



... die auf Spoliensäulen mit ionischen Kapitellen ruht.



Das mittlere Portal wird von zwei steinernen Löwen "bewacht",
von denen einer ein Kind, der andere ein Lamm zwischen seinen Pranken hält.



Unter dem offenen Hallenvorbau sind ...




... einige antike Sarkophage ausgestellt.



An den Wänden sind Fresken zu sehen, ...



... die ebenfalls aus dem 13. Jhdt. stammen ...



... und Szenen aus den Leben ...



... des Hl. Laurentius wie des Hl. Stephanus ...



... sowie einige ihrer vollbrachten Wunder zeigen.



Durch das Seitenportal neben diesem
reich verzierten Sarkophag geht es in die Kirche, ...



... wo bereits der nächste antike Sarkophag ...



... mit erstaunlich lebendigen Figuren wartet.



Sankt Laurentius wurde mehrfach umgebaut
und restauriert, ...



.... zuletzt bis 1948 nach schweren Schäden 
durch alliierte Bombentreffer im Jahr 1943, ...



... konnte aber trotzdem die Grundzüge
einer frühchristlichen Basilika bewahren.



Der herrliche Kosmatenfußboden wurde ...



 ... unter Papst Honorius III. (1216 - 1227) verlegt.



An der rechten Seite des Mittelschiffs ...



... steht die Kanzel aus Marmor mit
großen roten und dunkelgrünen Intarsien, ...



... die ebenfalls von Kosmaten stammen.



Unter dem Pult hält ein Adler einen Löwen
in seinen Fängen.



Auf die Kanzel führt ein Aufgang
mit einigen Stufen.



Daneben befindet sich auch in dieser Kirche ...




... ein gedrehter Osterleuchter aus Marmor,
der hier sogar von zwei kleinen Löwen getragen wird.



Eine unter Papst Sixtus III. (432 - 440) erbaute 
benachbarte Marienkirche wurde im 13. Jhdt. unter
Papst Honorius III. mit der Laurentius-Kirche vereinigt, ...
 


... wobei die ältere Kirche zum Chor der neueren wurde, 
die damit eine Umgangsbasilika bildet.



Der "Triumphbogen", der die beiden
früher getrennten Kirchenräume heute verbindet, ...



... ist mit Fresken versehen, die Christus auf dem Thron
flankiert von zwei Engeln und Heiligen zeigen.



Unter einem Baldachin befindet sich der Altar 
mit einem Schrein, ...


  
... der die Reliquien der Heiligen
Laurentius und Stephanus enthält. 



Das Ziborium ist ebenfalls eine Arbeit
von Kosmaten und stammt aus dem Jahr 1148.



Es ruht auf vier Säulen und hat
einen pyramidenartigen Aufbau.



Dahinter befinden sich der Bischofsthron
und der Sarkophag mit den Reliquien aller,
die unter dem Pontifikat von Papst Pius IX.
selig- oder heiliggesprochen wurden.



Darunter ist eine Krypta eingerichtet, ...



... in der sich die Gräber des Hl. Laurentius, ...



... der Erzdiakon war und 258 den Märtyrertod erlitt, ...



... sowie die Grabmäler von fünf Päpsten befinden, ...



... und zwar des Hl. Zosimus, des Hl. Sixtus III.,
des Hl. Hilarius, von Papst Damasus II. ...




... sowie vom seligen Papst Pius IX.




Wieder oben in der Kirche fallen noch ...



... die Fresken auf, die sich z.T. ...



... unter dem Obergaden um das Mittelschiff ziehen.



Auch diese zeigen Szenen aus der Vita des Hl. Laurentius
und des Hl. Stephanus wie bereits jene in der Vorhalle.



Das Mittelschiff ruht auf Architraven,
die von massiven Säulen mit ionischen Kapitellen getragen werden.



Hier der Blick in die beiden Seitenschiffe, wobei nur eines ...




... noch kleinere romanische Rundbogenfenster
unter den größeren aus späteren Zeiten aufweist.



In der Südostecke der nach Osten ausgerichteten
Basilika geht es schließlich ...



... durch die Sakristei zum Kreuzgang, ...



... der interessanter Weise nicht direkt an eine
Längsseite des Kirchenbaus angebaut ist, ...

 

... sondern nochmals Richtung Südosten versetzt.



Hier fallen v.a. im Eingangsbereich ...



... die vielen Spolien auf, die überall an den Rückwänden ...



... auf rotem Hintergrund angebracht sind.



Der Kreuzgang stammt vom Ende des 12. Jhdts. ....



 ... und ist heute fest eingewölbt.



Er war ursprünglich zweistöckig und
wurde später um eine weitere Etage erhöht.



Zwischen den Rundbögen,
die auf einer oder zwei Säulen ruhen, ...



... befinden sich immer wieder etwas höhere Bögen, ...



... die auch den Zugang zum Innenhof bilden.



An einer Ecke lugt oben noch ein
mittelalterlicher Turm hervor.



Bei zwei Flügeln ist auch das obere Stockwerk ...



... im romanischen Stil mit kleineren Rundbögen erhalten.



Auf die untere Etage mit ihren filigranen Säulen
und wuchtigen Pfeilern als Ecken und Mittelsteher ...



... sind dabei zartere Rundbögen aufgesetzt.



In zwei Flügeln sind die romanischen Fenster
nicht mehr erhalten, sondern durch moderne ersetzt.



An den unteren Rundbögen ist die Bauweise
aus mehreren Schichten aus Ziegelsteinen
gut erkennbar.



Diese werden von Balken getragen, ...


 
... die wiederum auf Säulen aufliegen.



Nur der Bereich des nördlichen Kreuzgangsflügels, ...



... der direkt zum Kircheneingang führt, ...



... hat im unteren Geschoss zwei große Rundbögen,
dahinter ist das östliche Kirchenschiff zu sehen.



Auch in den anderen Kreuzgangflügeln ...




... sind Spolien untergebracht ...



... und auch dieser alte Sarkophag mit Wellenmuster.



An einer Wand ist sogar noch ein altes ...



... römisches "Fenster" mit Löchern zu sehen.



Der Kreuzganghof ist innen schlicht gestaltet ...
 



... mit einem Brunnen und Büschen und Gräsern.



Über dem oberen Kreuzganggeschoss ...



... sind weiters Zahnfriese zu sehen.



Über den südlichen Kreuzgangflügel ...



... geht es weiter die Gänge mit Spolien entlang.




Neben Fragmenten mit Schlingmustern kann man ...



... hier auch Friesstreifen mit Greifen und Widdern ...



... sowie mit antiken Delphinen bestaunen.



Dieser Kreuzgang ist wohl einer der ...



... ursprünglichsten romanischen Bauten, ...


 
... die Rom zu bieten hat.



An dieser Sarkophagplatte mit drei Figuren vorbei ...



... geht es wieder in die Kirche und in die Vorhalle zurück,
die seit 1709 in der Obhut von Kapuzinermönchen sind.





San Lorenzo fuori le Mura

ist ein Muss für Romanik-Fans!










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