Samstag, 23. April 2022


Italien, Rom (Lazio):
Basilika San Paolo fuori le Mura und Kreuzgang,
4. bzw. 19. Jhdt.


 

Was sich hinter diesem riesigen Atrium versteckt, ...



... ist die Grabeskirche des Saulus, der zum
Hl. Paulus der katholischen Kirche wurde.




Die große Kirchenanlage wurde bereits im 4. Jhdt.
außerhalb der Aurelianischen Mauer und
in der Nähe des Flusses Tiber errichtet.



Sie wurde im Auftrag von Kaiser Konstantin
über dem vermuteten Grab des Apostels Paulus errichtet,
wahrscheinlich 324 geweiht und 386 erheblich vergrößert.



Seit der Zeit Papst Gregors des Großen, der 604 starb,
besteht in St. Paul eine Benediktinerabtei.



Diese einzige noch intakte antike Großkirche Roms
wurde durch einen Brand im Jahr 1823 beschädigt
und anschließend wieder aufgebaut.



Die heutige Basilika hält sich in den Dimensionen
an das Vorbild der alten Kirche und wurde
1854 von Papst Pius IX. eingeweiht.

Ihre Fassade wird von einem Mosaik geschmückt,
das aus der Werkstatt des Vatikans stammt.



Anfang des 20. Jhdts. wurde vor der Hauptfassade
eine vierseitige Säulenhalle (Quadriportico) gebaut, ...



... in deren Zentrum eine Statue des Apostels Paulus steht.



In der Basilika eröffnete Papst Benedikt XVI.
am 28. Juni 2008 gemeinsam mit dem  ...



... Ökumenischen Patriarchen von Konstantinopel
Bartholomäus I. das Paulusjahr zum Gedenken
an das 2000. Geburtsjahr des Apostels.



Die fünfschiffige Basilika steht auf einem "Säulenwald" ...



... und hat eine prächtige Kassettendecke.



Hier der Blick in die vier Seitenschiffe ...



... und auf ihre Rundbogenarkaden zwischen den Säulen.



Die Seitenschiffe sind mit Stuckdecken ausgestattet.



Hier der relativ schlichte Grundriss der Basilika.



Vor dem Querschiff steht ein Triumphbogen, ...



... der ein Geschenk der Kaiserin Galla Placidia
aus dem 5. Jhdt. ist.



Dieser blieb während des Brandes im Jahr 1823 erhalten
und zeigt ein wertvolles Mosaik auf Goldhintergrund, ...



... in dem Christus in der Mitte dargestellt ist.



Darunter eine überlebensgroße Statue
des Hl. Paulus aus jüngeren Zeiten.




Über den Säulen zieht sich ein langes Band ...




... mit 265 Medaillons mit den Porträts aller Päpste hin.




Bis zum 16. Jhdt. waren die Papstdarstellungen
Phantasiebilder, erst danach konnten
realistische Porträts angefertigt werden.



Einer Legende nach kommt Christus wieder, wenn
kein Platz mehr für ein weiteres Medaillon vorhanden ist. 



Als unter Johannes Paul II. nur noch drei freie Stellen
vorhanden waren, wurden 25 weitere Plätze angelegt, ...



... sodass heute noch 26 Plätze zur Verfügung stehen.



Nach dem Brand im Jahr 1823 halfen viele
Staatsoberhäupter beim Wiederaufbau mit:



Die Fenster aus „Ägyptischem Alabaster“
(Onyxmarmor) sind z.B. ein Geschenk des
damaligen Vizekönigs Mohammed Ali aus Ägypten ...



... und die Malachitaltäre im Querschiff ...




... stiftete der russische Zar Nikolaus I.



Ein bedeutendes Kunstwerk in der Nähe des Altars ...



... ist der monumentale, säulenförmige Osterleuchter, ...


 
... der oben die Schale für die Osterkerze trägt.



Über Szenen der Passion Christi sind 
seine Auferstehung und Himmelfahrt dargestellt.



Sein reicher Reliefschmuck weist
mythologische und christliche Bezüge auf.



Das Werk wurde im ausgehenden 12. Jhdt. ...



... von Pietro Vassalletto und Niccolò di Angelo gefertigt.



Das Ziborium, das sich über dem Apostelgrab
erhebt, stammt aus dem 13. Jhdt.



Auf dem Hauptaltar feiert – wie auch im Petersdom –
traditionellerweise nur der Papst die Messe.



Darunter ist ein Teil der Kette zu sehen, mit der
 der Hl. Paulus angeblich gefangengehalten wurde.



Noch ein Stück darunter befindet sich der
1600 Jahre alte Sarkophag des Apostels Paulus
in einer Maueröffnung.

Die darin bestatteten Reste wurden im Jahr 2009 
nach Untersuchungen mit der C14-Methode
von Papst Benedikt XVI. für "authentisch" erklärt.



Der Bogen, der Baldachin und die Apsis ...



... mit den Mosaiken aus dem 13. Jhdt. sind
die einzigen Ausstattungsstücke aus alter Zeit,
die nach dem Brand von 1823 noch erhalten sind.



Das Apsismosaik zeigt Christus auf dem Thron
neben Petrus und Paulus sowie außen
die Hll. Andreas und Lukas den Evangelisten.



Christus hält dabei ein Buch in der linken Hand.



Von der Basilika führt dieser Verbindungssaal
zum Kreuzgang.



Dieser Raum war früher eine Kapelle, ...



... die heute nach wie vor mit herrlichen Fresken ...



... aus dem 13. Jhdt. bemalt ist.



Diese stellen auf einer Wand die Kreuzigung dar, ...



... auf anderen Wänden Apostel und Heilige.



Das mittelalterliche Freskenband zieht sich ...



... um den gesamten Raum und ist oben
mit einem Schmuckband begrenzt.



Der Säulengang des Kreuzgangs wurde ...



... zwischen 1205 und 1241 errichtet ...



... und ist mit seinen verdrehten Säulchen, ...



... die z.T. mit Mosaiken verziert sind, ...




... und seinen Marmorintarsien ...



... einer der kunstvollsten des Abendlandes.



Seine Rückwände sind über und über ...



... mit Spolien, also römischen Relikten, versehen.



In der Mitte befindet sich ein kleiner Garten ...



... mit Buchsbaumhecken und jungen Palmen.



Innen sind die Kreuzgangflügel mit Holz gedeckt, ...



... außen mit Ziegeln auf flachen Dächern.



Von hier gehen einige Räume ab ...



... mit Ausstellungen sakraler Kunstgegenstände.



Hier zwei gotische Gemälde mit Muttergottes und Kind ...



... und mit dem Martyrium des Hl. Sebastian.



Hier ein barockes Bildnis von Mariä Himmelfahrt.



Ein paar Schritte weiter kann man
diesen hohen Raum mit Bildern der Apostel sehen.



Die Arkaden des Kreuzgangs sind jeweils
zu vier Bögen angeordnet, ...



... dazwischen befinden sich Pfeiler oder Durchgänge
zum Innenhof.




Alle Wände sind in Gelb gehalten ...



... und reichlich mit Spolien versehen.



Vom Südflügel aus kann man das
südliche Seitenschiff der Basilika sehen, ...



... an dessen Seite sich die Laterne
des kleinen Campanile "versteckt".



Der Turm fiel vergleichsweise
klein und mickrig aus ...



... neben der großen und majestätischen
Basilika und ihrem Querschiff.




Hier der Gesamtanblick der Südfassade des Querschiffs
mit dem nördlichen Kreuzgangflügel darunter.



Alle Durchgänge sind mit ...



... gedrehten Säulen versehen, ...



... die mit bunten Glassteinchen verziert sind.



Auch an den Wänden sind einige dieser ...



... Mosaikstücke zu sehen ebenso wie ...



... Spolien aus römischen Zeiten mit Delphinen ...



... oder mit dieser Frau mit zwei Engelsfiguren.



Die Kreuzgangarkaden stehen alle ...



... auf filigranen Doppelsäulchen, auch jene ...




... die gleich an einen Pfeiler anschließen.



Neben den unzähligen Spolien ...



... kann man auch diesen ...



... ungemein kunstvoll skulptierten ...



... frühchristlichen Sarkophag bewundern, ...



 ... der an einer schmalen Seite ...


 

 ... das Martyrium eines Christen darstellt.



Der Kreuzgang wurde zu späteren Zeiten aufgestockt, ...



... wobei das Obergeschoss stilmäßig ...



... nicht wirklich zu den Arkaden des Kreuzgangs passt.



Dafür ist hier noch ein gotisches Fenster erhalten.



Der Kreuzgang dürfte den Brand von 1823 ...



... überstanden haben, nur einige Säulen ...



... wirken so, als ob sie durch neuere ersetzt wurden.

Ich persönlich war sehr überrascht,
dass die Touristen die Basilika fast "stürmten",
sich aber fast niemand in den
wunderschönen Kreuzgang "verirrte".




Vom Kreuzgang aus geht es weiter ...



... einen Gang entlang, in dem ...



... weitere römische Fundgegenstände ...



... wie Töpfe und Münzen ausgestellt sind.



Auch hier finden sich Spolien ...



... mit Delphinen - hier gleich vier davon.



Neben einem Kunstladen gibt es hier auch
einen Laden mit Snacks, ...



... davor kann man diese alten Kapitelle
vom Vorgängerbau bewundern.






San Paolo fuori le Mura

und seinen Kreuzgang

unbedingt ansehen!











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