Montag, 25. April 2022


Italien, Rom (Lazio):
Kirchlein Santa Passera, 
Anfang 5. Jhdt. bzw. 14. Jhdt.

 

Südlich von Rom und unweit des Tibers
wurde diese kleine Kirche auf den Resten
eines Mausoleums und einer Krypta 
aus dem 2. Jhdt. errichtet.



An ihrer Ostseite hat sie eine halbrunde Apsis ...



... mit einem Biforium - was ungewöhnlich ist,
üblich waren hier nur einfache Rundbogenfenster -
das wohl schon seit Langem zugemauert ist.



An der Südseite der einschiffigen Kirche 
ist eine rechteckige Sakristei angebaut.



Die Apsis besteht aus Lagen dünner Ziegelsteine, 
wobei bis zur Mitte auch Steine verwendet wurden.



Die Nordwand dahinter ist komplett verputzt,
auch wenn dieser bereits teilweise wieder abfällt.



Diese Wand setzt sich in einer Mauer fort, ...



... die an der Ostseite den Zugang zur Krypta aufweist
und darüber eine Treppe als Aufgang zur Kirche hat.



Die Krypta zieht sich nicht nur unter das Gebäude,
sondern auch in gleicher Länge davor hin
und hat noch einen weiteren Raum darunter,
wie in dieser Skizze zu erkennen ist.



Leider ist sie nur im Zuge spezieller Führungen
zu besichtigen.



Die Westseite des Kirchleins wurde oft umgebaut.



Auch an seiner Südseite befinden sich 
mehrfach umgestaltete Gebäude.



Auffällig sind dabei zwei Rundbögen 
im Fundament der Sakristei, die
wahrscheinlich noch aus dem 2. Jhdt. stammen.



Darüber sind ein Rauchfang sowie
ein kleiner zweiteiliger Glockengiebel zu sehen.



Ein Kuriosum dieser Kirche ist es,
dass es gar keine Heilige "Passera" gibt, ...



... sondern "passera" die vulgäre Bezeichnung 
für das weibliche Geschlechtsteil auf Italienisch ist.



Vielmehr wurden im 5. Jhdt. die Reliquien von
zwei Heiligen aus Alexandria, Ciro und Giovanni,
hierher überführt.



Man vermutet, dass "Passera" im Laufe der Zeit
aus "Abbàs Cyrus" ("Pater Cyrus") entstanden ist.



Innen sind jedenfalls noch einzigartige Fresken
aus dem 14. Jhdt. erhalten und zu bewundern, ...



 ... die nicht nur die Apsis in zwei Ebenen verzieren.



 Auch darüber sind ein Lamm Gottes 
und zwei Engel und zwei Heilige zu sehen.



 In der Apsiskalotte steht wohl Gottvater
flankiert von vier weiteren Heiligen.



Darunter die Gottesmutter und Christus, ...

 

 ... letzterer wohl begleitet von zwei Evangelisten
mit Federn und Tintenfass in der Hand.



Maria sitzt mit dem kleinen Jesukind auf einem Thron ...



 ... und ein heute restaurierter Engel
steht neben ihnen - hier noch sein 
Aussehen vor seiner Wiederherstellung.



 Auch die Wände des Langhauses sind teilweise bemalt ...



... mit Heiligenbildern in Priestergewändern.



 Während man die Gesichter der beiden rechten 
Figuren nicht mehr erkennen kann, ...



 ... sind die der beiden linken noch sehr gut sichtbar.








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