Donnerstag, 15. April 2021


Italien, Capo di Ponte (Brescia, Lombardei):
Pfarrkirche San Siro in Cemmo, um 1100 erbaut



Vor der herrlichen Gebirgskulisse
des Valcamonica ...



... steht eine der bedeutendsten 
romanischen Kirchen der Lombardei ...



... auf einem Felsvorsprung oberhalb des Flusses Oglio.



Um sie überhaupt erreichen zu können, ...



 ... muss man erst einmal durch die
  engen Gassen des Ortes Capo di Ponte, ...



... und dann diesem Schild folgen, ...



... das über diese Pflasterstraße führt, ...



... an deren Ende sich schließlich San Siro befindet.



Der oberhalb der Kirche stehende 
Campanile, der allerdings erst 
aus dem 15. Jhdt. stammt, ist so groß, ...



... dass man die gesamte Kirche
nur schwer auf ein Foto bekommt.



Eine Treppe führt hinunter ...



... zum nach Osten ausgerichteten Kirchenschiff, ...



... dessen herrliches Südportal erst im 20. Jhdt.
wieder restauriert werden konnte.



Dieses hat mehrstufige, reich verzierte Bögen, ...



... aber auch ein reliefiertes Tympanon 
und einen gestalteten Türsturz.



Das Bogenfeld zeigt einen Engel
zwischen Vögeln und Pflanzen.



Im Türbalken darunter sind stilisierte Drachen
anzutreffen, die wohl im Zuge der Restaurierung
ab 1912 nachmodelliert wurden.



Ein Original scheint dagegen noch ...



... dieser Eckstein zu sein, dessen Schlingmuster
auf der rechten Seite wahrscheinlich
noch langobardisch sind.



Auch die beiden Blendsäulen links und rechts ...



... weisen Skulpturen an den oberen Enden ihrer Säulen auf 
wie diese schon verwitterten, doppelschwänzigen Nixen ...



... oder diese beiden ineinander geschlungenen Drachen.



An der Säulenbasis sind diese kaum mehr erkennbaren
und heute kopflosen Löwen eingemauert, die früher ...



... sicher einmal die beiden Eingangssäulen 
auf ihren Rücken getragen haben.



Links neben dem Portal wurden diese alten
geritzten Steine wieder verwendet.



Über dem Südportal befinden sich drei kleine
Rundbogenfenster im Obergaden des Mittelschiffs ...



... und darüber ein Rundbogenfries, wobei alles
ziemlich frisch restauriert aussieht.



Darüber "thront" der Turm einige Meter
weit weg und höher von einem extra Felsen.



Hier das Kirchenschiff mit dem
neueren Ortsteil von Capo di Ponte dahinter.



Seine Ostseite ist auf dem "Landweg" 
nicht erreichbar, 
da sie direkt auf den Fels gebaut ist.



Sie hat drei zweigeschossige Apsiden, 
von denen die mittlere am größten ist 
und sogar eine Zwergalerie hat.



Doch nun geht es durch diese
Seitentüre endlich in die Kirche, ...



... und auf einer Treppe hinunter
 in den Kirchenraum, ...



... um auch das Hauptportal von innen zu öffnen.



Obwohl es hier derzeit eine Bilderausstellung gibt, ...



... interessiert mich eher die romanische Bausubstanz
wie z.B. hier in der großen Mittelapsis
mit ihren drei Rundbogenfenstern.



Hier die linke Nebenapsis, ...



... auch hier sind keine Fresken mehr erhalten.



Dafür ist an der Nordwand dahinter dieses zu sehen, ...



... wahrscheinlich Jesus mit seiner Mutter.



Am hinteren Ende des nördlichen Seitenschiffs
ist ein Rundbogenportal vermauert,
vor dem nun ein Bild aufgestellt ist.



Davor ein mittelalterlicher Taufstein, ...



... der wahrscheinlich einmal der 
Kelterbottich für eine Weinpresse war.



Unweit davon zwei weitere Fresken,
wobei das rechte die Taufe Jesu zeigt, 
aber nur noch der Hl. Johannes ganz zu sehen ist.



Dieses Bildnis eines Heiligen ist
nicht mehr zu erkennen.



Davor befindet sich diese Säule mit einem
alten Kapitell.



Die Rückseite im Westen erscheint ziemlich hoch ...



... und hat nur eine schmale Türe
und zwei kleine Fenster.



Hier hängt ein großes Kruzifix an der Wand.



Dann geht es weiter die innere Südseite entlang,
wo diese Madonna am Thron mit dem Jesukind
abgebildet ist.



Unter dem Bild sind diese Muster zu finden 
- wahrscheinlich Symbole - ...



... sowie die Jahreszahl seines Entstehens.



Vor der südlichen Apsis steht im Moment
die Reproduktion eines Altarbildes ...



... von Meister Paroto aus 1444 oder 1447,
das Original befindet sich heute 
in einer Kunststiftung in Brescia.



Hier das Fenster und die Kalotte der Apsis,
auch sie sind grau und schmucklos.



Auch diese Säule im Mittelschiff hat 
ein altes Kapitell mit Pflanzenreliefs.



Dann geht es durch diese kleine Pforte ...



... hinunter in die noch ältere Krypta.



Gleich rechts an der Seite ist dieses Fresko zu sehen.
das aber kaum mehr erkennbar ist.



Geradeaus kann man in die südliche Seitenapsis
mit einem Fresko sehen, ...


 
... das wahrscheinlich den Hl. Petrus 
mit Bart und Buch zeigt.



An der Rückseite der Krypta befindet sich 
ein steinerner Altar direkt vor dem Felsen.



Die geräumige Mittelapsis wird ...



... von diesen zwei niedrigen Säulen getragen, ...



... die auf langobardische Zeiten (7 Jhdt.) zurückgehen.



Ihre Kapitelle sind ebenso alt ...



... und weisen Pflanzenornamente auf.



Hier eines der beiden Kapitelle aus der Nähe ...



... mit einem stilisierten Pfauenkopf darüber,
der damals ein beliebtes Motiv war.



Die Mittelapsis ist groß und hat drei Fenster, ...



... aus denen man einen herrlichen Blick
auf Capo di Ponte (zu Deutsch "Brückenkopf") hat ...



... und auf die dahinter gelegene Adamello-Gruppe.



Die zweite, nördliche Seitenapsis ist leider
in keinem so guten Zustand mehr 
- oder aus irgendeinem Grund nicht restauriert worden.



An ihrer Rückseite ist der blanke Fels zu sehen.



Die Krypta selbst ist mit Steinplatten ausgelegt, ...



... der Zugang allerdings geht
direkt über den nackten Felsen.



Hier nochmals das schöne Südportal ...



... sowie der Blick von der Ferne
auf diese außergewöhnliche Kirche.





Unbedingt ansehen!










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