Montag, 9. September 2024

 
 Deutschland, Idensen (Niedersachsen):
Sigwardskirche, 1129 bis 1134 erbaut

 
 
 
 Diese romanische Kirche steht heute ...
 

 
 ... auf freiem Felde und wurde beinahe
Teil des UNESCO Weltkulturerbes.
 

 
 Sie hat einen wuchtigen Westturm, ...
 

 
... der auf quadratischem Grundriss steht ...


 
... und neben einem schmalen Biforium ...
 

 
 ... unten in der Basis ein Rundbogenportal hat,
das ebenfalls erstaunlich schmal geraten ist.
 

 
 Auf seiner Südseite gibt es ein Biforium, ...
 

 
... doch am meisten fällt hier das große Storchennest 
am Dach auf, das um diese Jahreszeit gut besetzt ist.
(Die Aufnahmen wurden im Juni gemacht.)
 

 
 Ungewöhnlich ist das runde Vierpassfenster
unter dem Zwillingsfenster.
 

 
 Hier nun das romanische Biforium
mit der nachträglich eingebauten Turmuhr.

 

 
Das Kirchenschiff ist in Kreuzform errichtet und ...
 

 
 ... hat ein einschiffiges Langhaus, dessen
Rundbogenfenster später vergrößert wurden.
 

 
 Das Rundbogenportal darunter könnte noch
weitgehend original sein, daneben zwei Grabplatten.
 

 
 Die Kirche wurde von Bischof Sigward von Minden
von 1129 bis 1134 als Eigenkirche und Grablege gebaut
- sein Grab ist hier aber nirgendwo zu finden.
 

 
 Da das Bistum damals noch zu Köln gehörte, weihte
er die Kirche der Hl. Ursula und ihren 11.000 Jungfrauen.
 

 
 Hier nun die Ostseite der Sigwardskirche 
mit ihrem Querhaus, das herausragt, ...
 

 
 ... sowie der halbrunden Apsis, deren ...
 

 
 ... Fenster ebenfalls heute größer sind
als die ursprünglichen kleinen Fenster.
 

 
 Die Dächer wirken wie unlängst neu eingedeckt.
 

 
 Die Apsis schließt direkt ans Kirchenschiff an
- ohne rechteckigem Chor dazwischen.
 

 
 Das nördliche Querhaus hat - wie auch das südliche - ...
 

 
... über seinem vergrößerten Fenster drei weitere
der für diese Kirche typisch schmalen Biforien.
 
 

 
 Sonst wirkt das Querhaus ziemlich überarbeitet.
 

 
 Im nördlichen Langhaus befinden sich
zwei vergitterte größere Fenster sowie ...
 

 
 ... ein drittes Rundbogenportal mit schlanken 
Blendsäulen und verziertem Bogen.
 
 
 
  Der Turm hat auf seiner Rückseite (Osten)
zwei weitere kleine Fenster, aber ...


 
 ... auf der Nordseite, wo man die Schichtung der
grauen Quadersteine gut erkennen kann, kein einziges.
 

 
 Dafür ist hier unten erkennbar, dass ein Portal ...
 

 
 ... vermauert worden ist, das wahrscheinlich ...
 
 

 
 ... von der Turmtreppe oder einer Empore
in ein früher existentes Nebengebäude geführt hat.

 
 
 
Hier gucken übrigens endlich drei Köpfe aus dem Nest.
 

 
 Die drei fast flüggen Jungen warten auf Futternachschub
von ihren vielbeschäftigten Eltern.
 

 
 Hier der Grundriss der Sigwardskirche, ...



... die man durch die wuchtige Turmbasis betritt.
 
 

 
 Schon von hier kann man erkennen, dass diese ...



 
... Kirche innen einmal komplett bemalt war.
 
 
 
 
Erst im Jahr 1858 erkannte ein Baurat aus Hannover, ...
 
 

 
 ... dass unter der weißen Kalktünche, die man spätestens ...



 
... im 17. Jhdt. innen überall angebracht hatte, alte Fresken waren.
 
 

 
 In den Jahren 1930 bis 1934 wurde die Ausmalung
schließlich vollständig freigelegt.
 
 

 
Seitdem werden kontinuierlich Sanierungs- 
und Erhaltungsmaßnahmen durchgeführt.

 

 
 Die romanischen Wandmalereien zeigen 
biblische Szenen und Heiligendarstellungen.
 
 
 
 In der Apsiskalotte thront Christus als Weltenherrscher
in einer runden Mandorla.
 
 

 
 Der Triumphbogen davor ist mit Heiligenbildern verziert, ...
 
 

 
 ... an die zwei Szenen mit mehreren Personen anschließen.

 

 
 Diese sind am besten erhalten und eine davon ...



 
 ... zeigt den Hl. Petrus als Täufer mit einem Buch.

 
 
Der Täufling ist zwischen den beiden Personengruppen,
bei denen alle Männer Heiligenscheine haben, ...
 

 
 ... auf einem kreuzähnlichen Gebilde zu sehen.

 
 
 
 Petrus wird als weißhaariger und bärtiger Mann gezeigt, ...
 
 
 
 
 ... der mit einem Buch in der Linken die Rechte zum Segen erhebt.



Von hier aus kann man auch die bunten Dekorationen
der Blendsäulen und -kapitelle bewundern, ...



... die sich in den Apsisraum hinunterziehen, 
hier aber leider nicht mehr vollständig erhalten sind.



Auch die beiden Querhäuser, die außen gerade abschließen,
innen aber im Osten kleine halbrunde Apsiden ausformen, ...


 
... sind noch mit mittelalterlichen Malereien ausgestattet.

 
 
 
Im nördlichen Querhaus überwiegen
an der Decke Bilder von Wunderheilungen und ...


 
 ... darunter die Visionen der Hll. Petrus und Cornelius.
 
 

Hier die Erweckung des Tabitha durch den Hl. Petrus, ...


 
 ... der neben einem langen weißen Spruchband ...
 
 

... "sein" Symbol, den Schlüssel, in der Hand hält.



Auf der anderen Seite wird ein Lahmer vor dem
Tempel in Jerusalem vom Hl. Petrus geheilt.



Dahinter ist in der kleinen Apsis wiederum
Petrus mit Buch und Schlüssel zu sehen.




Im südlichen Querhaus sind die Fresken nicht mehr
so gut erhalten, hier ist wohl eine Geißelung dargestellt.
 
 

 
 Gut erkennbar ist wieder die Pflingstdarstellung
am Gewölbe des nördlichen Langhauses.
 
 

 
 Auch hier ist der Hl. Petrus die zentrale Gestalt und ...
 


... wieder mit Buch und Schlüssel auf der linken Seite gemalt.



Hier sein Gesicht und seine rechte Hand im Detail.



Das gesamte Bildprogramm der Kirche
wurde genau untersucht und aufgelistet.



Im letzten Joch vor dem mächtigen Westturm ...



... ist wiederum auf der Nordseite ein weiteres Fresko 
fast komplett erhalten.



Es zeigt das Jüngste Gericht mit Christus ...
 
 

 
... als Weltenrichter zwischen den Geretteten zu seiner
rechten und den Verdammten auf seiner linken Seite.



Hier sein strenges und bärtiges Gesicht, ...



... bei dem die Farbe der Haare schon verblasst ist.



Westlich davon schließt die Empore des Turms an, ...



... die über eine steile und ausgetretene
Treppe zu erreichen ist.



 
Auf einem kleinen Mittelaltar steht ein Kreuz.


 
Links und rechts davon sind die alten Biforien noch intakt,
durch die man von der Empore die Messe mitverfolgen konnte.




 Darüber schwebt die älteste Glocke 
Niedersachsens aus dem Jahr 1134, 
die noch zu jeder Viertelstunde geläutet wird.



Hier eine Rekonstruktion, wie bunt die Fresken der Kirche
ursprünglich wohl einmal waren.
 

 
 Gott sei Dank konnte ein Großteil davon ...
 

 
 ... wieder aufgedeckt und der Nachwelt erhalten werden.
 
 

 
 Ein Teil davon ist sicherlich auch bei der späteren
Vergrößerung der Kirchenfenster verloren gegangen. 





Sehenswert!







 


Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen