Donnerstag, 15. Juni 2023


Spanien, Piasca (Cantabria):
Kirche Santa María la Real, 12. Jhdt.


 

Durch die herrliche Bergkulisse des Naturparks 
 "Fuentes Carrionas y Fuente Cobre" ...



... unweit der bekannten "Picos de Europa" geht es ...



... den Pass hinab von der Provinz "Kastilien und León" ...



... in den Süden der nördlichen Provinz "Kantabrien".



Nach einer weiteren Bergstraße mit Serpentinen bergauf
erreicht man schließlich dieses alte Gehöft ...



... mit herrlich grünem und fruchtbarem Vorgarten.



Unter dieser Laube kann man sich endlich der Kirche nähern ...



... und darf noch vorher dieses mittelalterliche Gebäude bewundern,
als ob die Zeit im 16. oder 17. Jhdt. stehen geblieben ist.



Hier ist sie, die Kirche eines Klosters, dessen
Ursprünge auf das 8. oder 9. Jhdt. zurückgehen.




 Diese imposante, später etwas umgebaute Kirche
sucht weit und breit ihresgleichen.



Allein ihre Westfassade mit dem Rundbogenportal ...



... und der Figurengruppe darüber sind einzigartig.



Letztere stammt allerdings aus dem 16. Jhdt. und stellt
neben der Jungfrau Maria mit Kind die Apostel
Petrus mit Schlüssel (links) und rechts Paulus dar.




Darüber befindet sich ein ein schlichter Glockengiebel
mit einem Bogen und einer Glocke.



Das Westportal aus dem 12. Jhdt. ist fünfstufig und ...



... aufwändig mit Verzierungen und Figuren geschmückt.



Je fünf gestaltete Kapitelle liegen auf den Blendsäulen
und Blendpfeilern auf jeder Seite auf.



Links sind zwei Zentauren abgebildet, rechts eine Gestalt
vor Pflanzenornamenten, die ihren Kopf leider verloren hat.



Auf der rechten Seite geht es weiter mit ...



... einem Kapitell, dessen verbliebener Kopf noch Farbreste aufweist,
weiters einem Kapitell, bei dem zwei Tiere von Pflanzen umschlungen werden, ...



... sowie einem Kapitell mit Pflanzen,
Büten und zwei Fabelwesen dazwischen.



Die Archivolten darüber sind mit Mustern ...



... und auf dem zweiten Bogen von innen mit allerlei
Köpfen und Figuren gestaltet.



Hier zwei Löwen mit Mähne und langem Schwanz, ...



... hier ein Ritter mit Schild und Schwert
über dem Kopf eines Ungeheuers und ...



... hier zwei Figuren mit einem wohl kostbaren Buch.




Dann geht es durch das Portal in die Kirche, ...



... deren Boden um einiges tiefer liegt und ...




... in die man über eine Treppe hinabsteigen muss.



Das Mittelschiff ist erstaunlich hoch und schmal ...



... und hat im Obergaden gar keine Fenster.



An die drei Kirchenschiffe schließen ein Querhaus ...



... und zwei Apsiden an, von denen die große
bereits hochgotisch eingewölbt ist.



Hier das rechte Seitenschiff, bei dem man ...



... diesen alten Rundbogen durchqueren muss,
um in die südliche Seitenapsis zu gelangen.



Über dem Bogen ist noch ein kleines
Rundbogenfenster sichtbar.



Der Bogen selbst ist romanisch "unregelmäßig",
man kann noch erkennen, wor er geschlossen wurde.



Die Seitenapsis wurde später eingewölbt ...



... und hat einen Altar mit schiefen Kerzen,
weil es wohl in der Kirche manchmal warm wird.



Dieses niedrige Rundbogenportal verbindet
die kleine Seitenapsis ...



... mit der großen Hauptapsis, in der sofort ...



... diese beiden Blendarkaden mit ihren Kleeblattbögen ...



... und reich dekorierten Kapitellen auffallen, ...



... von denen das mittlere sogar noch Farbreste erkennen lässt.



Auch das Portal, durch das wir gerade geschritten sind,
ist ähnlich gestaltet mit Blendarkaden.



Seine Kapitelle zeigen aber ausschließlich ...



... Pflanzenornamente, nur ganz oben
lugt hier ein kleiner Kopf heraus.




 Hier nun das hohe Sternrippengewölbe
der Hauptapsis mit zwei der ursprünglichen ...



... Rundbogenfenstern noch offen, das dritte
wurde offensichtlich zu späteren Zeiten zugemauert ...



.... und davor dieses gotische Relief angebracht.



Dabei ist das romanische Würfelfries des Fensters
noch über dem später hinzugefügten Lamm Gottes zu sehen.



Darunter eine farbige gotische Pietá.



Der Altar ist schlicht aus Stein gestaltet ...



... und beherbergt in seinem Inneren ...



... Reliquien von Heiligen.



Hier das Gewölbe der Vierung mit seinen bereits
leicht gotisch spitzen Bögen zu den beiden Querhäusern.



Im nördlichen Querhaus ist diese Statue aufgestellt ...



... über einer alten Taufschale aus Stein, die ...



... vielleicht auch noch aus romanischen Zeiten stammt.



Daneben eine alte versteinerte Holztafel,
vielleicht die alte Altarplatte.



Hier der Blick ins südliche Querhaus ...



... mit einer stilisierten Holzsäule, einem gotischen Paneel ...



... und einer weiteren Pietá.



Hier nochmals der Blick in die gotische Hauptapsis ...



... sowie auf das Vierungsgewölbe davor.



Diese beiden Heiligenstatuen gehören weiters zur Ausstattung der Kirche.



Hier der Blick nach hinten ins nördliche Seitenschiff ...



... und hier geht es wieder durch das Westportal hinaus.



Südlich von Santa María befand sich einst ein Kreuzgang, ...




... der heute bis auf einige Grundmauern verschwunden ist.



So erklärt sich auch das schöne Südportal
- auch "Portal des Horns" genannt - , ...



... das nicht so groß ist wie jenes auf der Westseite,
jedoch ebenso reich geschmückt.



Hier ist der gesamte innere Bogen ...



... mit biblichen Szenen und Figuren skulptiert, ...



... die oft in Zweiergruppen dargestellt sind.



Diese beiden Personen in der Mitte kommen sich
sogar ziemlich nahe.



Hier ein Musiker mit seiner Fiedel.



Dann geht es mit diesen Figurengruppen ...



... rechts wieder den Bogen hinunter.



Das Südportal ist unter 
einer kleinen Vorhalle geschützt.



Auf der Ostseite werden nun die zwei
halbrunden Apsiden sichtbar.



Hier die südliche Seitenapsis mit ihrem ...



... ungewöhnlich gestalteten Fenster,
dem die Mittelsäule fehlt.



Darüber sind skulptierte Kragsteine in hellerer Farbe ...




... zu erkennen wie diese zweischwänzige Nixe.



Die Kragsteine setzen sich auf der Hauptapsis fort, ...



... die auf der Südseite ein gotisches Fenster hat,
das man wieder "romanisiert" hat,
indem man sein Maßwerk weggebrochen hat.



Das große Ostfenster hingegen ist innen ...



... nach wie vor gotisch gestaltet, wobei
der äußere Schmuck mit Säulen und Kapitellen
wohl noch vom alten romanischen Fenster stammt.



Die Kapitelle haben Schling- und Pflanzenmuster und ...



.. die Dekoration des Bogens fällt mit lauter Fabelwesen
äußerst opulent aus.



Die Konsolsteine unter Dach stehen dem nicht nach ...



... wie dieser Stein, der eine Schlange zeigt,
die einen Adlerhals umschlungen hält.



Hier links ein Adler mit Menschenkopf, rechts ein Hirsch mit Geweih.



Interessant sind auch die Kapitelle, die auf den
doppelten Lisenen aufsitzen und ...



... die hier zwei Männer mit einem Hund oder Schaf zeigen.



Die Apsiden sind mittlerweile durch
starke Strebepfeiler gestütz, die ursprünglichen ...



... romanischen Doppellisenen sind nur noch ...



... ganz oben an der Hauptapsis sichtbar.



Die Kragsteine wie hier ein Adler und ein Löwe ...



... oder hier zwei Personen mit Gegenständen
tragen dabei ein ungewöhnlich reich verziertes Fries.



Die nördliche Seitenapsis musste leider einer
eckigen Sakristei Platz machen, ...



... die auf ihrer Ostseite dieses Biforium hat,
das wahrscheinlich von einer anderen Stelle her
hier seine Wiederverwendung fand.



Hier die Sakristei und rechts daneben das nördliche Querhaus, ...



... dessen Mauern ebenfalls massiv verstärkt sind.



Auch hier ist ein gotisches Zwillingsfenster
in "romanischen" Zustand zurückversetzt worden.



Dahinter geht es mit Verstärkungen und einem
umgebauten Fenster weiter.



Die Kragsteine bleiben weiterhin sehenswert mit ...



... Tierdarstellungen wie links, einem Musikanten mit Trommel rechts ...



... sowie diesem Mann mit einem Bogen in der Hand.



Hier eine hockende Person links und rechts der Eckstein,
der einen bärtigen Mann - wohl Christus - darstellt.



Nach der Besichtigung dieser wunderbaren Kirche ...



... geht es durch die schöne Gebirgslandschaft weiter
zum alten Kloster Santo Toribio de Liébana.





Santa María de Piasca

unbedingt ansehen!









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