Sonntag, 16. Mai 2021


Italien, Mailand (Milano, Lombardei):
Basilika Sant'Eustorgio, 11. Jhdt. 



An der hübschen gleichnamigen Piazza
im Süden der Altstadt von Mailand ...



... steht diese Kirche, die um 1034 auf den Fundamenten
einer kleinen frühchristlichen Kapelle errichtet wurde,
die es hier bereits vor 313 auf einem Friedhof gab.


 
Die breit proportionierte Fassade ist das Resultat
einer durchgreifenden Restaurierung von 1863 bis 1867,
die Formen der lombardischen Romanik aufnahm
und auch Reste früher Bauplastik integrierte.




Sie ist komplett aus Ziegelsteinen erbaut und
mit einigen Elementen aus Stein versehen ...



... wie z.B. den drei Portalen aus hellem Sandstein.



Hier das große Mittelportal mit seinem Baldachin
und Türbalken mit dem Lamm Gottes und sechs Engeln,
darüber die Verehrung der Hl. Drei Könige
im Bogenfeld, allerdings jüngeren Datums.



Der Baldachin ruht auf zwei Säulen,
die von Löwen getragen werden.



Ihrem Aussehen nach sind sie aber bereits
erneuert worden und nicht mehr original.



Die beiden Seitenportale sind gleich gestaltet, ...



... nur ihre Motive in den Tympana variieren.



Man erreicht Sant'Eustorgio nur über den ...



... angeschlossenen Kreuzgang, der jüngeren Zeiten entstammt,
bzw. über ein Museum gegen Eintrittsgeld.



Hier sind Gegenstände ausgestellt, ...



... die anlässlich der Grabungen unter der Kirche
gefunden worden sind.



Hier befindet sich auch die Hallenkrypta,
die 1537 ausgebaut wurde.



Auch Fundamente von älteren Bauten sowie
Reste von frühchristlichen Gräbern wurden gefunden.



Hier ein Blick in die dazugehörigen Gebäude,
die aber nicht öffentlich zugänglich sind.



Die Kirche mutet heute kaum mehr romanisch an,
sie wurde offensichtlich zur Hallenkirche umgebaut.



Über dem Chorraum hängt dieses
byzantinisch anmutende Kruzifix.



Das Marmorretabel des Hochaltars aus um 1400
ist hoch vor dem Chor aufgestellt,
die Kreuzigung wird von acht Reliefs
der Passionsgeschichte begleitet.



Sant'Eustorgio war übrigens bis zur Eroberung Mailands
durch Barbarossa im Besitz der Dreikönigsreliquien,
die Bischof Eustorgio um 345 von Konstantin II.
von Konstantinopel bekommen haben soll. 

Durch Barbarossa wurden die Dreikönigsreliquien
1164 nach Köln "verschleppt", wo sie heute
in diesem goldenen Schrein im Kölner Dom ausgestellt sind.




Sant'Eustorgio wirkt innen leider sehr düster ...



... und hat zahlreiche Nebenkapellen angebaut.



Hinter dem Chor befindet sich die Portinarikapelle,
ein strenger Renaissance-Bau ...



... mit dem Grabmal des Petrus Martyr.



Hier weitere Räumlichkeiten, in denen Bilder ...



... und sakrale Kunstgegenstände ausgestellt sind.



Dann geht es in unterirdische Räume, ...



... die mit einer Betondecke versehen sind.



Hier gibt es weitere alte Steinsärge ...



... und Fundamente sowie Tongefäße und
Bruchstücke von alten Stein- und Tontafeln.



Hier eine Skizze der gefundenen Bauten und Gräber.



Wieder draußen geht es um die Kirche herum, ...



... an deren Südwestseite ein runder
 barocker Kapellenanbau zu sehen ist.



Die Südseite besteht wohl aus den Kapellen, ...



... die hier wie voneinander getrennte Häuser aussehen.



Hier scheint unten - hinter dem Zaun -
noch ein Rundportal vorhanden zu sein.



Eindeutig romanisch ist noch die Ostseite ...



... mit ihrer halbrunden Apsis ...



... und dem hohen andersfärbigen Campanile,
der der höchste von ganz Mailand ist.



Hier die Zwerggalerie der Apsis aus der Nähe gesehen.



Der Campanile ist im lombardischen Stil erbaut
mit Lisenen und Rundbogenfriesen.



Ganz oben hat er Biforien mit den Glocken.



Hier noch ein Blick auf die Portinari-Kapelle,
die außen wie ein extra Anbau wirkt.


 

Tatsächlich ist sie aber über den Chor
und Gebäude außen mit der Kirche verbunden,
wie dieser Grundriss beweist.




 



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