Montag, 2. September 2019


Spanien, Segovia (Segovia):
Pfarrkirche San Millán, 
Turm 11. Jhdt., Rest 1111 - 1126 erbaut

 

Etwas unterhalb des Altstadtzentrums von Segovia ...



... ist diese Kirche ab 1111 unter dem Einfluss
des damaligen Baustils in Aragon errichtet worden.



Sie wurde nach dem Vorbild
 der Kathedrale von Jaca geschaffen,
verfügt aber dennoch über zwei Säulenvorhallen.



Bereits die Westfassade hat 
drei romanische Lanzettfenster und
ein größeres Rundbogenfenster darüber ...



... sowie ein romanisches Rundbogenportal, ...



... dessen Archivolten 
mit geometrischen Mustern verziert sind.



Alle vier Kapitelle der Säulen sind ebenfalls reliefiert, ...



... wobei auf einer Seite menschliche, auf der anderen
tierische Gestalten zu finden sind.



Obwohl das oberste Fenster ebenfalls
Rundbögen und skulptierte Reliefs hat,
ist es wahrscheinlich erst später eingebaut worden.



Bereits an der Nordseite taucht eine Vorhalle
mit Säulen und gestalteten Kapitellen auf:
das ist ungewöhnlich.

Normal sind diese bei Kirchen in der Region
nur auf der sonnigen Südseite zu finden.



Auch die Konsolsteine der Vorhalle ...



... und des Kirchenschiffs sind gestaltet.



Die nördliche Vorhalle verfügt über ...



... drei Drillings- und einen einfachen Bogen ...



... sowie über ein weiteres, eher schlichtes Portal,
das ebenfalls nachträglich umgebaut wirkt.



Höchst interessant sind die Konsolsteine,
die alle unterschiedliche Reliefs aufweisen.



 Hier zwei Schlangen, 
die sich ineinander verbeißen.



Hier links eine Frau, rechts ein Vogel.



Hier auf der Nordseite haben die Kapitelle
nur florale Muster.



Der Turm ist im Mudéjar-Stil verziert
und stammt wahrscheinlich schon aus dem 11. Jhdt.



An der Ostseite der Kirche tauchen schließlich
gleich mehrere Apsiden auf, ...



... wobei die hier am Bild rechte, also die nordöstliche,
erst nachträglich angebaut worden ist, ...



... wie dieser Grundriss beweist.



 Dennoch machen die vier Apsiden
einen erstaunlich harmonischen Eindruck.



 Auch die vierte ist durch Lisenen gegliedert ...



... und mit skulptierten Konsolsteinen 
unter dem Dach verziert:

Sie dient heute als Sakristei.



Ihr Rundbogenfenster ist allerdings ...



... etwas größer ausgefallen  ...



... als die der beiden anderen Seitenapsiden.



Wie während der Romanik üblich,
ist die Mittelapsis die größte ...



... und weist auch drei Rundbogenfenster auf.



Dieses Kapitell mit zwei Tieren
befindet sich unter ihrem Dach.



Die zwei Seitenapsiden schließen 
die zwei Seitenschiffe der dreischiffigen Basilika
im Osten ab.



Das letzte Joch des südlichen Seitenschiffs
ist wie ein Querhaus ausgebildet,
springt aber nicht aus der Fassade hervor.



Der Chor ist gegenüber der Mittelapsis erhöht ...



... und seine Konsolsteine z.T. ebenfalls verziert.



An der südlichen Seitenapsis ist dieses Kapitell
mit Vögeln mit Menschengesichtern zu sehen.



Auf der Südseite kommt die zweite
Säulenvorhalle zum Vorschein, ...


 

... die ab dem angedeuteten Querhaus anschließt.



Sie entspricht mit ihren Bögen exakt
der Vorhalle auf der Nordseite, ...



... und hat ihren Zugang auch an der gleichen Stelle, ...



... doch die Kapitelle sind hier aufwändiger verziert.



Sie sind sogar für eine Kirche dieser Größe ...



... auffallend groß, wenn auch z.T. schon verwittert.



An diesem Kapitell sind noch eindeutig ...



... Personen zu erkennen, von der Anzahl her
wahrscheinlich die 12 Apostel.



 Hier wein weiteres Kapitell mit Figuren.


 

Sehr beliebt sind auf den Kapitellen 
im Raum Segovia offensichtlich
Zentauren mit Pfeil und Bogen wie dieser hier,
da diese öfter anzutreffen waren.



Unter der Vorhalle gut geschützt ist dieses
mehrstufige Rundbogenportal 
mit seinem bemerkenswerten Bogenfeld.



In diesem sind noch vier der wohl ursprünglich
sechs oder sieben Figuren zu sehen,
die wahrscheinlich Szenen aus dem Leben
des Hl. Millán darstellen.



Innen fallen die hohen Arkaden im Mittelschiff auf.



Die Mittelapsis ist unter den drei Rundbogenfenstern
mit Blendbögen dekoriert.



In der nördlichen Seitenapsis befindet sich ein Kreuz,
Fresken sind in keiner Apsis mehr vorhanden.



Die Decke ist schlicht mit Holz gedeckt,
wie zu romanischen Zeiten üblich.



Auch innen sind die Kapitelle skulptiert.



Über diese Treppe geht es dann wieder ...



... zurück auf die Westseite.



Da sich die gesamte Kirche 
in einer leichten Hanglage befindet, 
ist sie im Westen und Norden von einer Mauer gestützt.



Außerdem scheint sie sowie der Platz,
auf dem sie sich befindet, 
erst unlängst restauriert worden zu sein.



Vor ihrer Ostseite sind wahrscheinlich
noch alte Pflastersteine von früher erhalten.



Gleich daneben befinden sich allerdings
moderne Wohnhäuser sowie die belebte 
Avenida Acueducto mit zahlreichen Geschäften.



 

San Millán unbedingt ansehen!









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