Montag, 6. Oktober 2025

 
 Deutschland, Bad Teinach-Zavelstein (Baden-Württemberg):
St. Candidus-Kapelle in Kentheim, wohl um 1200 erbaut



Diese alte Kirche liegt südlich von Calw nahe einer 
Flussschleife der Nagold etwas nördlich von Kentheim.



Sie wird von einem massiven Turm
auf quadratischem Grundriss dominiert, ...



... dessen oberste Etage heute aus Fachwerk besteht.



Von außen völlig schlicht gibt sich das Kirchenschiff, das 
wahrscheinlich auf eine Einsiedelei des 9. Jhdts. zurückgeht.



Hier wurden ursprüngliche Rundbogenfenster vermauert.



Der Zugang zum Kirchenareal befindet sich auf 
der Nordwestseite der Kirche.



Von der Westfassade fällt bereits der Putz ab 
und lässt so die Steinquader wieder erkennen,
darunter befindet sich ein leicht angespitztes Portal.



Die Südseite des Kirchenschiffs hat ihre kleinen, romanischen ...



... Fenster behalten, aber diese sind erstaunlich weit oben.



Vor den rötlichen Steinquadern im unteren Bereich ...



... lehnen Grabplatten, die ebenfalls aus rötlichem Stein sind.



Die fünf Rundbogenfenster auf dieser Seite haben ...



... eine tiefe Laibung, die Bögen der drei rechten sind 
oben mit rötlichen Steinbögen betont.



Darunter fiel eine weitere Reihe romanischer und
heute angedeuteter Fenster der Vermauerung zum Opfer, ...



... sie wurden durch barocke, rechteckige Fenster ersetzt.



Der wuchtige Turm besteht unten aus
dickem Mauerwerk mit wenigen Lichtöffnungen.



Der Innenraum ist hoch, einschiffig und schlicht
und bekam im Zuge einer Osterweiterung ...



... einen bereits gotisch zugespitzten 
Triumphbogen in Richtung Ostchor.



Bemerkenswert sind die Fresken, die v.a. auf der
Nordseite noch erhalten sind.



Im anschließenden Chor, der sich in 
der Turmbasis befindet, ...



... sind ebenfalls Malereien erhalten, die
aber bereits aus dem 15. Jhdt. stammen.



In der Wölbung thront der segnende Christus ...



... in einem mandorla-ähnlichen Kreis.



Um ihn herum sind die Symbole der vier Evangelisten zu sehen
wie hier links der Löwe für Markus, rechts der Adler für Johannes, ...



... hier links der Stier für Lukas und der Mensch für Matthäus,
wobei alle Symbole mit Flügeln abgebildet sind.



Den Westabschluss des Chors bildet ...



... Mariä Verkündigung mit einem Engel und Maria
- beide mit Spruchbändern zwischen zwei Bäumen.



Unten steht ein romanischer Taufstein.



Auch die Wände - hier die Nordwand mit der
Türe zur Sakristei - sind über und über ...



... mit Wandmalereien ausgestattet, die ...



... hier z.B. das Martyrium der Hl. Katharina zeigen,
die gerädert wurde.
 
 
 
Weiter geht es mit diesen Fresken, 
die hier ein weiteres Martyrium zeigen ...



... ebenso wie hier an einem bärtigen Mann (links) ...



... und hier das Martyrium einer Frau.



Die Fresken im Chorraum sind angeblich
künstlerisch nicht so bedeutend wie jene 
auf der Nordwand des Kirchenschiffs.



Hier die Südseite des Langhauses, die oben durch alte 
und unten durch später ausgebrochene Fenstern gelöchert ist.



Die oberen Fenstern sind wohl noch originale
romanische Rundbogenfenster.



Darunter ein ehemaliger Nebenaltar ...



... wie auch einer auf der Nordseite, 
da hier mehrere Priester ihren Dienst taten
und täglich eine Messe lesen mussten.



Hier die Westempore und der Blick in die Vorhalle davor.



Die Fresken der Nordseite stammen aus der Mitte  ...



... des 14. Jhdts. und wurden in Al-Secco-Technik gefertigt.



Sie stellen Szenen aus dem neuen Testament dar ...



... sowie Szenen aus dem Leben von Heiligen und Märtyrern.



Interessant ist, dass die Farbe Blau - damals noch
schwer erhältlich - hier bereits relativ oft vorkommt.



Diese Farbe galt als sehr wertvoll und wurde daher ...



... nur bei Heiligen wie vorzugsweise Maria verwendet.



Über dem Rautenmuster taucht Blau kaum auf, ...



... hier wurden weniger bedeutende Szenen abgebildet.



1840 wurden die Fresken erstmals freigelegt und ...



... ab 1890 wurde St. Candidus umfassend restauriert.



Mauerteile mussten gestützt und verstärkt werden,
außerdem wurden alte Fenster wieder geöffnet.



Dennoch bietet die Kapelle auch heute ...



... wieder einen renovierungsbedürftigen Anblick.



Nach mehreren Hochwassern ist St. Candidus erst 
in den Jahren 1990 und 1999 renoviert worden.



Dann geht es durch diese wald- und regenreiche
Landschaft weiter zur nächsten romanischen Kirche.



 




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