Deutschland, Creglingen (Baden-Württemberg):
Ulrichskapelle in Standorf, frühes 13. Jhdt.
Die Ulrichskapelle im Creglinger Ortsteil Standorf steht
an einer Hügelkante des Streichentaler Baches.
Sie ist eine der drei gut erhaltenen spätromanischen
Oktogonkapellen im baden-württembergischen Frankenland.
Obwohl sie erst 1429 erstmals erwähnt wurde, konnte anhand
von dendrochronologischen Messungen eine Erbauung
zwischen 1209 und 1229 nachgewiesen werden.
Dieses kleine romanische und heute
blinde Fenster ist ein weiterer Beweis dafür.
Hier die Ostseite mit einer großen, halbrunden Apsis und ...
... einer kleinen, auf einem Sockel ruhenden Apsis daneben.
Das Fenster in der großen Apsis ist steingerahmt.
Das Biforium im Turm ist noch original.
Es ruht auf eine schmalen Mittelsäule,
deren Kapitell mit einem Gesicht verziert ist.
Der Turm steht auf der Nordostseite der Kirche.
Hier nochmals die kleine Südostapsis ...
... sowie die bis zum Boden gehende Mittelapsis.
Aus der Turmbasis ragen noch zwei Balken,
die einst eine Außenkanzel getragen haben.
Der Turm steht auf quadratischem Grundriss ...
... und hat oben auf allen Seiten Zwillingsfenster, ...
... die von Steinquadern umrahmt sind.
Auf der Westseite kommt das Kirchenschiff zum Vorschein, ...
... das ungewöhnlicher Weise achteckig ist und ein schönes,
mit einem Rechteck eingefasstes Rundbogenportal hat.
Während das Oktogon weiß verputzt ist, sind seine
Kanten alle in Stein gefasst.
Auf der Südseite gibt es zwei kleine, rechteckige Fenster ...
... und dieses heute vermauerte Rundbogenfenster.
Das Niveau der Kirche liegt eigentlich tiefer
und ist wohl zum Schutz vor Feuchtigkeit freigelegt.
Hier nochmals der kleine Apsis, die auf einem ...
... aus der Wand hervorspringenden Sockel ruht.
Die Mittelapsis hingegen ist bereits
im Grundriss eingeplant worden.
Die Außenkanzel war früher wohl nur
außen über eine Holztreppe erreichbar.
Von der Ostseite ist das Oktogon nicht zu erkennen.
Der Turm hat später einen Holzgiebel bekommen.
Innen dominiert der achteckige Kirchenraum, in dem
es eine Empore und eine alte Holzdecke gibt.
... in der sich der Altar und ein Rundbogenfenster befinden.
Viele der Holzbalken sind noch original:
In einen alten Stamm wurde ein Stern geschnitzt.
Die Wände des Oktogons werden durch Blendsäulen gestützt, ...
... die gestaltete Kapitell wie dieses hier aufweisen.
Hier sind zwei Drachen dargestellt, deren Schwänze
ineinander verschlungen sind und ...
... hier ragt gar ein Kopf aus dem Kapitell hervor.
Auch die Säulenbasen sind mit Schlingmustern verziert.
Auf dem Kirchengelände befindet sich weiters ...
... ein alter Taufstein mit drei Erhebungen an seinem Rand.
Unweit der Kirche befindet sich die Ulrichsquelle.
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