Montag, 8. Mai 2023


Spanien, Santillana del Mar (Cantabria):
Kollegiatskirche Santa Juliana und Kreuzgang,
11. und 12. Jhdt.
 


In diesem sehenswerten mittelalterlichen Städtchen,
das nahe der Höhlen von Altamira liegt und dessen ...



... Zentrum heute Fußgängerzone ist, befindet sich ...



... die ehemalige Kirche eines Benediktinerklosters,
das ab dem 11. Jhdt. in ein Stift der
Augustiner Chorherren umgewandelt wurde.



Sie geht auf eine Einsiedelei des Jahres 870 zurück,
in der bereits die Reliquien der jungen Märtyrerin ...



... Juliana von Nikomedia in Kleinasien verehrt wurden,
die unter Kaiser Diokletian im 3. Jhdt. gewaltsam starb.



Unter der Obhut des lokalen Adels wuchs die
Einsiedelei heran und wurde schließlich 1045 ...



... unter König Ferdinand I. von Kastilien reich beschenkt,
sodass eine neue, große Kirche gebaut werden konnte.




 Hier das Südportal der romanischen Kollegiatskirche, ...



... das mit zahlreichen Steinreliefs geschmückt ist,
die oben die Hl. Juliana und darunter einen ...




... Bischof zeigen, der in einer Mandorla steht, ...



... die von vier quer stehenden Personen gehalten wird.



Dieser ist flankiert von je fünf Figuren links und rechts, ...



... die leider großteils ihre Köpfe eingebüßt haben.



Hier die Personen auf der rechten Seite, von denen ...




... einige einen Stab in ihren Händen halten.



Darunter befindet sich das mächtige Portal, ...



... dessen sieben Archivolten zwar schmucklos sind, ...



... die aber auf Säulen mit gestalteten Kapitellen aufliegen.



Hier eines von der linken Seite mit Vögeln.



Die Kapitelle auf der rechten Seite sind
wegen Wind und Wetter schon verwittert.



Hier einer der beiden Löwen, die den Zugang
zur Kirche bewachen - auch an ihm hat das raue
Wetter der Gegend deutliche Spuren hinterlassen.



Das Gebäude links der Kirche ist aus dem
18. Jhdt. und man muss es umrunden, ...



... um auf die Rückseite der Anlage zu kommen, ...



... wo sich auch der Kirchturm mit seinen
vier Rundbogenfenstern auf jeder Seite befindet.



Dieses Schild weist auf den Kreuzgang hin,
der der Kirche im Norden angeschlossen ist.



Hier der Grundriss der gesamten Anlage mit den
romanischen Bauteilen in Orange eingezeichnet.



Der Kreuzgang ist etwas jünger als die Kollegiatskirche, ...



... steht dieser aber an Kunstfertigkeit und ...




... Gestaltungsreichtum um nichts nach.




Vor allem die skulptierten Kapitelle auf den ...




... Zwillingssäulen zeigen neben raffinierten Schlingmustern ...



... auch biblische Szenen mit Personengruppen.



Viele Kapitelle sind aber auch nur mit einfachen ...




... Pflanzenmustern mit Blättern und Beeren gestaltet.



In den Kreuzgangflügeln kann man alte Steinplatten, ....



... die früher Deckel von Särgen waren, bewundern ...



... sowie zahlreiche alte Fundstücke wie diese Löwenreliefs ...


 

... oder diese schlichten Skulpturen von je zwei Personen.



Dieser Sargdeckel ist mit uns heute etwas
fremden kryptischen Mustern geschmückt.



Hier zwei Doppelkapitelle, die in den teilweise gemaserten ...




... Stein gemeißelt wurden und hier zwei Vögel darstellen.



Vom Nordflügel des Kreuzgangs kann man ...



... die Nordseite der Kirche mit ihren beiden niedrigen ...



... Türmen und ihrem fensterlosen Obergaden sehen.



Der Garten in der Mitte ist nur mit Gras bewachsen.



Im Westflügel des Kreuzgangs ist diese riesige
Weihnachtskrippe wohl ganzjährig untergebracht und...



... durch eine Plastikplane vor Wind und Wetter geschützt.



Auf dieser Seite geht es schließlich auch ...



... durch dieses Rundbogenportal in die Kirche.



Doch zuerst heißt es noch, diese Bögen mit Würfelfriesen ...



... sowie diesen Kragstein darüber zu bewundern.



Man betritt Santa Juliana durchs nördliche Querhaus.



In der Kirche fällt sofort die nördliche ...



... Seitenapsis auf mit ihren runden Blendarkaden
und zwei schmalen Rundbogenfenstern, ...



... von denen das nördliche blind ist, weil dahinter
im 15./16. Jhdt. eine Kapelle angebaut wurde.



Dieses Relief zeigt die Hl. Anna mit
ihrer kleinen Tochter, der Jungfrau Maria.



Der nächste Blick geht hinauf in die
hohe Vierungskuppel, die sich unter
einem der Türme befindet, ...



... und dann ins rückwärtige Mittelschiff.



Hier nun die große Mittelapsis, in der sich ...



... ein riesiger, vergoldeter Barockretabel befindet.



Davor ein steinerner Altar mit Würfelmuster und ...



... einer Frontplatte, die die vier Evangelisten zeigt.



Daneben die südliche Seitenapsis, ...



... die wie die nördliche gestaltet und erhalten ist ...



... und ein Relief zeigt, auf dem die
Hl. Juliana einen Dämon bändigt.



Zur großen Mittelapsis führen einige Stufen ...



... und über ihren beiden Durchgängen
zu den Seitenapsiden sind diese ...



... beiden mehrstufigen blinden Fenster zu sehen.




Dann endlich gilt es, die vielen herrlichen ...



... alten Kapitelle zu bestaunen, die reich verziert und ...



... phantasievoll mit Pflanzenmustern und Figuren gestaltet sind.



Hier zwei Vögel, die sich putzen,
mit einem Menschenkopf darüber.



Neben einigen weiteren Grabmälern ...



... befindet sich der Epitaph der Hl. Juliana
mitten im Mittelschiff der Kirche ...



... hinter einem Schmiedeeisengitter,
das den ehemaligen Bereich der Kleriker
von den weltlichen Laien trennte.



Hier eines der beiden Seitenschiffe mit ...



... einem alten und schlichten Rundbogenfenster,
das mit einem bunten Glasfenster versehen ist.



Hier zwei weitere Kapitelle, das linke ähnelt einem von vorhin,
das rechte scheint nicht mehr vollständig oder unfertig.



Hier zwei mit Schwertern kämpfende Männer
unter den Argusaugen eines Gesichtes.



Hier ein weiteres Kapitell, leider etwas
im Schatten der hellen Beleuchtung.



Nach dieser etwas eigenwilligen Pietá
mit dem liegenden Christus im Glassarg ...



... geht es weiter zu einer Extrakapelle ...



... mit einem romanischen Taufstein und darüber ...



... dem Relief von Christus als Weltenherrscher,
beides aus dem 12. Jhdt., wobei sich dieser
Christus früher in einer Mandorla befand.



Der Taufstein ist zwar oben bereits leicht beschädigt, ...



... zeigt aber ein schönes, altes Relief von Daniel,
der zwei Löwen bändigt.



In der Ecke der Kapelle ist eine alte Säule ...



... mit einem Kapitell zu sehen, das wohl
zwei Männer mit der trauernden Maria zeigt.



Hier noch ein Kapitell mit zwei Vögeln und wachsamem
Gesicht darüber,  ein beliebtes Motiv in Santa Juliana.



Auch in den Seitenschiffen wird nicht mit Kapitellen gegeizt, ...



... auch wenn diese hier etwas einfacher wirken ...



... und nicht mehr so aufwändig gestaltet sind.



Hier nun die später eingefügte Westempore mit der Orgel ...



... über einem Raum mit altem Chorgestühl und
ausgestellten Büchern mit Psalmen.



Der Blick nach vorne in die Kirche ist beeindruckend, ...



... auch wenn die drei Kirchenschiffe etwas eng wirken.



Weitere Kapitelle im rückwärtigen Bereich der Kirche ...



... zeigen wieder Menschen zwischen Ornamenten, ...



... die beiden sich putzenden Vögel mit einem Gesicht, ...



... aber auch dieses neue Thema mit einer Herde von Tieren.



Nach einem letzten Blick in die Vierung und ...



... ins nördliche Seitenschiff geht es wieder ...



... hinaus in die Südgalerie des alten Kreuzgangs, ...



... der mit einem hölzernen Dachgestühl gedeckt ist.



Hier sind die Kapitelle der Arkaden mit wesentlich ...



... schwierigeren Darstellungen von Figuren ...



... und biblischen Szenen geschmückt.



Hier drei Personen, die zwei Ungeheuer bändigen, ...



... und hier ein Mann und ein Krieger, die einen
großen Löwen im Zaum halten.



Hier eine Kreuzigungsszene, die auf mittelalterlichen
Kapitellen eher selten anzutreffen ist.



Die Ost- und Nordgalerie sind um diese Tageszeit ...



... schön von der Sonne beleuchtet, dahinter sind ...



... mehrstöckige Wohnhäuser zu sehen.



Im Hintergrund des Kreuzgangsflügels ist dieses
heute blinde Rundbogenfenster an der Kirche zu sehen.



Weitere Kapitelle zeigen diese Figuren,
die beiden linken jeweils mit Schwertern.



Hier ein Ritter hoch zu Ross, der wohl zu seiner
Frau und seinem Hund heimkehrt.



Hier ein Ritter, der mit seinem Schwert ein haariges
Ungeheuer durchbohrt und tötet, ...



... sowie hier wohl eine Tierhetze mit zwei Hunden
im Vordergrund und einem Pferd weiter hinten.



Hier der Erzengel Michael im Kampf gegen den Drachen ...



... und hier ein Ritter, der hoch zu Roß von dannen zieht
mit einem Engel in seinem Rücken.



Hier zwei Löwen, die auf zwei kleineren Wesen stehen,
wohl erlegten Beutetieren.



Weiter geht es in die Westgalerie des Kreuzgangs, ...



... wo die Kapitelle wieder mehr in Pflanzenmuster übergehen,
auch wenn sie hier einen laufenden Mann mit seinem
Pferd und Jagdfalken hinter ihm zeigen.



Hier sind wieder Löwen - ein beliebtes romanisches Motiv -
diesmal von Schlingmustern umgeben.



An der Nordwestecke des Kreuzgangs
befindet sich die so genannte "Kapelle der Polanco", ...



... eines der bedeutendsten Adelsgeschlechter
von Santillana del Mar.



In der gotischen Kapelle aus dem 13. Jhdt.
sind drei Steinsärge aufgestellt, von denen ...




... diese beiden Don Luis de Polanco
und seiner Frau gehören, die Berater
der Katholischen Könige waren.



Die Kapelle ist mit einem gotischen
Sternrippengewölbe ausgestattet.



Dann geht es durch einen sonnendurchfluteten ...



... Kreuzgangflügel, der wie alle vier Galerien
mit einer schlichten Holzdecke gedeckt ist, ...



... wieder hinaus auf die Südseite von Santa Juliana, ...




... bei der die Galerie mit den großen Lichtöffnungen
über dem Portal auffällt.



Der Westturm hat auf jeder Seite vier Schalllöcher
in Form von Rundbogenfenstern, in denen
die Kirchenglocken untergebracht sind.



Am Vierungsturm sind außen zwei vermauerte
Blendarkaden erkennbar.



Auf der Ostseite schließlich tauchen ...



... drei schön verzierte, halbrunde Apsiden auf.



Hier die beiden Fenster der südlichen Seitenapsis, ...



... die beide mit vier Blendsäulen mit Kapitellen ...




... sowie mehreren Bögen geschmückt sind.



Darüber kann man mit Figuren skulptierten Kragsteinen bewundern.



Die große Mittelapsis hat drei Rundbogenfenster, ...



... die wesentlich größer sind als jene
der südlichen Seitenapsis.



Die nördliche Seitenapsis hingegen
hat nur ein kleines und schmales Fenster.



Neben der Kirche ist ein weiterer Kapellenanbau 
aus dem 15. oder 16. Jhdt. zu erkennen.



Hier die drei Apsiden mit Anbauten jeweils links und rechts.



Sie werden vom Vierungsturm überragt, der ...



... auf dieser Seite komplett mit Blendarkaden ausgestattet ist.



Normaler Weise sind beide Seitenapsiden ähnlich gestaltet,
hier ist es verwunderlich, dass die nördliche so viel
schlichter ausfällt als die südliche.



Hier ein Kapitell eines der Fenster der Mittelapsis
- mit einem Mann rechts und einigen Tieren.



Bemerkenswert sind auch hier die gestalteten Konsolsteine ...



... unter dem Dach, die helle Lisene in der Mitte
stammt allerdings von einer jüngeren Renovierung.



Hier sind neben Tieren auch menschliche Figuren ...



... sowie allerhand Fabelwesen abgebildet.



Hübsch ist der Platz vor der Ostseite der Kirche
mit seinen mittelalterlichen Häusern.



Dann geht es wieder durch die gepflasterten Straßen
dieses ungewöhnlich schönen und alten Städtchens 
weiter zum nächsten romanischen Ziel.





Unbedingt ansehen!









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