Montag, 10. Januar 2022


Italien, Rom (Lazio):
Kirche Santi Quattro Coronati al Laterano, 
4., 9. und 12. Jhdt.


 

Was von außen eher wie eine Burg denn wie eine Kirche
aussieht, ist ein Augustiner Chorfrauen-Kloster ...



... mit einer extrem hohen Apsis und Westfassade,
die man vom Kolosseum kommend gut sehen kann.



Die Apsis ist oben mit einem Kranz aus
hellen Konsolsteinen geschmückt.



Auch die Nordseite des Klosterkomplexes ...



... wirkt äußerst wehrhaft und weist ...



... unten an seiner Basis diese beiden romanischen
Rundbogenfenster auf.



Noch vor Jahrhunderten stand dieser Komplex völlig frei,
 da Robert Guiscard, der Rom 1084 erobert hatte, alle
anderen Gebäude auf dem Hügel Celio niederbrennen ließ,
um freies Schussfeld auf den Lateran zu haben.



Von der Via dei Santi Quattro sieht der Klosterkmplex
bereits etwas ansprechender aus.



Über der schlichten, verputzten Ostfassade
erhebt sich der wuchtige Glockenturm.



Seine Vierbogenfenster wurden 1912 rekonstruiert,
nachdem sie durch den Einbau einer Uhr
im 17. Jhdt. teilweise zerstört wurden.



Dieses Schild am Eingangstor weist auf das
hohe Alter der ziemlich großen Anlage hin.



Der erste Vorhof ist wahrscheinlich das ...



... überbaute Atrium des Leo-Baus aus dem 9. Jhdt., ...



... über dem der klobige Campanile prangt.




Durch einen barocken Portikus aus dem Jahr 1632
erreicht man den zweiten Vorhof, ...




... der bei der Verkürzung der Kirche
zum Paschalis-Bau im 11. Jhdt. entstanden war.


 
Auf der rechten Seite ist noch der Rest einer
Rundbogenarkade mit drei ionischen Säulen erhalten, ...



... die ursprünglich das Mittelschiff
vom nördlichen Seitenschiff trennten.



Durch die Tür daneben gelangt man in
die Kapelle des Hl. Silvester
(ist im nächsten Eintrag extra dargestellt).



Unter einer weiteren Vorhalle, die von zwei
antiken Säulen mit Kapitellen getragen wird, ...




... kann man diese beiden Rundbogenfenster erkennen, ...



... die in der Kirche mit Fresken aus gotischen Zeiten geschmückt sind.



Die Kirche ist seit ihrem Umbau unter Papst Paschalis II.
Anfang des 12. Jhdts. eigentlich nur noch einschiffig, ...



... es wurden aber links und rechts nachträglich diese Emporen eingebaut, ...



 ... sodass heute wieder der Eindruck entsteht,
das die Kirche Seitenschiffe hätte.



Das Kirchenschiff hat von eine imposante Kassettendecke, ...


 

... in dem die vier "gekrönten" Heiligen zu sehen sind,
nach denen diese Kirchenanlage auch benannt ist.

Diese Zahl an Heiligen ist aus gleich drei verschiedenen
Legenden entstanden, von denen vier angeblich mit Kronen
mit eisernen Stacheln auf ihren Köpfen zu Tode gemartert wurden
- was aber historisch nie belegt werden konnte.



Der Kosmatenboden stammt aus dem 9. Jhdt.



Unter der nördlichen Empore sind noch ...



... diese Fresken aus dem 14. Jhdt. vorhanden, ...



... die u.a. diesen leidenden Christus darstellen
und an die Schule der Maler aus Siena erinnern.



Die Apsis entspricht dagegen in etwa der alten Apsis
und ist damit eigentlich von der Proportion
zu groß für die heutige Kirche.



1632 malte sie der Fiorentiner Giovanni Menozzi
da San Giovanni mit der Heiligenlegende aus.

Die oberen vier Bilder zeigen dabei das
Martyrium der vier anonymen Soldaten,
in der Wölbung sind die Heiligen im Paradies vereint.



Im linken Seitenschiff befindet sich
 der Zugang zum Kreuzgang, ...


 

... der Anfang des 13. Jhdts. geschaffen wurde.




Die Arkaden ruhen auf schlichten ...



... Doppelsäulen mit Lotuskapitellen.



Auf den Kreuzgang mit seinen filigranen ...



... Rundbogenarkaden wurde in späteren Zeiten ...



... ein weiteres Stockwerk mit ...



... z.T. weit offenen Loggien aufgesetzt.



Zwischen den beiden Etagen ist noch das alte Fries ...



... mit drei Reihen an "Zähnen" und Mosaikblumen
als Einlagen erhalten.



 
Der Brunnen in der Mitte stand einst ...



 
... im Atrium des Leo-Baus aus dem 9. Jhdt. ...




... und hat heute ein flaches Wasserbecken darunter.



 
Darum herum stehen Orangenbäumchen.



 
 Alle vier Kreuzgangflügel sind noch original erhalten, ...



... an ihren Ecken haben sie massive Pfeiler ...



... und an zwei Seiten Zugänge zum "Kreuzhof".



In den vier Flügeln sind Relikte ...



... aus den Vorgängerbauten ausgestellt ...



 ... wie diese Chorschranken mit Schlingmustern.



Vom Kreuzgang aus gelangt man zur Barbarakapelle.



Sie ist einer der wenigen Reste des ursprünglichen Baus.


 
Einige Fresken aus dem 9. und 13. Jhdt. ...



... haben hier die Zeit überdauert ...



... wie diese Gottesmutter mit Kind in einer Apsis.

 

 
Einige Gebälkstücke des 9. Jhdts.
sind als Konsolen des Gewölbes verbaut.



An den Wänden sind Reste mittelalterlicher
Chorschranken ...



... mit Tier- und Rankenverzierungen angebracht.



Hier ein Fresko, das einen Heiligen
auf einem weißen Pferd zeigt.



Auch in der zweiten Apsis ...



... sind noch Freskenreste von Heiligen zu erkennen.




Hier der Vollständigkeit halber noch eine Gesamtansicht
der Anlage, in der heute Augustiner Chorfrauen
des komtemplativen Ordens leben.



Vom herrlichen Kreuzgang, ...



... der wahrlich eine Ruheoase in der Stadt Rom ist, ...



... geht es wieder hinaus auf die
Straße und in Richtung Lateranbasilika. 





Sehenswert! 











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