Dienstag, 11. Januar 2022


Italien, Rom (Lazio):
Kapelle San Silvestro, 1246 errichtet



Das von außen äußerst wehrhaft wirkende
Augustiner Chorfrauen-Kloster Santi Quattro Coronati ...



... hat in seinem zweiten Innenhof ...



... noch drei Arkaden des Kirchenbaus, ...



... der unter Papst Paschalis II. im 9. Jhdt. verkürzt wurde, ...



... und unter denen sich heute der Zugang
zur Silvesterkapelle befindet, ...



... die Papst Innozenz IV. 1246 hier einbauen ließ.



Zuerst gelangt man noch in eine hohe Vorhalle, 
in der Reste gotischer Fresken zu sehen sind.



Die Kapelle schließt rechter Hand daran an
und ist ebenfalls fast überall mit Fresken versehen.



Das Tonnengewölbe trägt eine einfache Verzierung 
mit Kreuzen und Balkensternen.



In eindrucksvollen Fresken ist die Legende 
der "Konstantinischen Schenkung" dargestellt.



Silvester soll Kaiser Konstantin vom Aussatz
geheilt haben ...


 
... und dafür die Stadt Rom geschenkt bekommen haben.




An der Rückwand der Kapelle ist das Jüngste Gericht ...



... mit Christus auf dem Thron abgebildet mit ...



... Maria, Johannes dem Täufer, den Aposteln
und zwei Engeln, ...



... von denen der eine die Posaune des Gerichtes bläst,
der andere sorgfältig das Firmament einrollt.



Die Fresken an den Wänden der Kapelle wurden ...



... von byzantinischen Meistern ausgeführt.



Dargestellt sind Szenen einer mittelalterlichen Legende,
der "Legenda Aurea", wonach Kaiser Konstantin, ...



... vom Aussatz befallen, Silvester I. gerufen habe, ...



... nachdem ihn im Traum die Heiligen
Petrus und Paulus dazu aufgefordert hätten.



Silvester habe ihn durch ein wundersames Bad ...



 ... - also die Taufe - vom Aussatz geheilt ...



... und habe dafür zum Dank die Stadt Rom bzw. ...




... Italien und den Okzident als Geschenk erhalten.




Innozenz, der sich im Konflikt mit dem
1239 erneut gebannten Kaiser Friedrich II. befand, ...



... wollte mit dem Freskenzyklus die Überordnung
des Papsttums über den Kaiser betonen.



Deutlich wird dies v.a. in der Darstellung des
"Stratordienstes" (Zügelhaltens) des Kaisers für den Papst.



Möglicher Weise war ein Treffen zwischen Innozenz
und Friedrich in Santi Quattro Coronati geplant.



Die Bilder hätten dann als direktes
kirchenpolitisches Programm gedient,
doch Friedrich hat die Fresken nie gesehen.



1570 wurde die Kapelle von der Zunft
der Steinmetzen erworben, ...



... die den Chor und die Apsis ...



... von Raffaellino da Reggio ausmalen ließen.



An den Wänden des rechteckigen Raumes
mit seinem aufwändigen Kosmaten-Fußboden
sind steinerne Sitzbänke ausgeführt.





Sehenswert!









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