Italien, Morter (Südtirol):
Stephanskapelle bei Burgruine Obermontani,
vor 1228 erbaut.
(Bild aus dem Internet)
(Bild aus dem Internet)
Mitten auf einem Hügel am Eingang zum Martelltal ...
... liegt die Burg Obermontani ...
... und ein wenig unterhalb am Abhang die Kapelle.
Die Burg wurde 1228 durch Albert III. von Tirol erbaut
und ging Ende des selben Jahrhunderts an das Geschlecht der Montani.
Die Burg selbst verfällt leider,
seit sie 1839 an einen Bauern verkauft worden war.
Auch Wiederbelebungsversuche durch die örtliche Gastronomie
in den letzten Jahren schlugen leider fehl.
Geht man den Weg unterhalb der Burg allerdings weiter, ...
... stößt man auf die bemerkenswerte Stephanskapelle.
Es ist anzunehmen, dass diese die ehemalige Burgkapelle war,
obwohl sie außerhalb des Burgareals liegt.
Sicher ist, dass die Kapelle bereits vorromanischen Ursprungs ist,
im 15. Jdht. modifiziert und mit bedeutenden Fresken versehen wurde.
Hier das Ostfenster der rechteckigen Apsis in Großaufnahme.
Obwohl sie von außen eher schlicht und schmucklos wirkt,
gilt sie innen als die "Sixtinische Kapelle" des Vinschgaus.
Hier noch ein kurzer Blick den Abhang hinunter, ...
... von dem sich die Eingangstüre nur wenige Meter entfernt befindet.
Innen tut sich ein Raumwunder ...
... und eine wahre Farbenpracht auf:
Fresken aus dem 15. Jdht, die nie übermalt wurden
und nach wie vor in einzigartiger Intensität erstrahlen.
Hier der Schlund des Höllenhundes an der Nordwestseite.
Die vier Evangelisten befinden sich an der Decke der Apsis.
(Da innen Fotografierverbot herrscht,
sind das obere und die folgenden Bilder einer Broschüre entnommen.)
Hier die Apostelfiguren an der Rückwand der Apsis,
die in Anlehnung an die französische Gotik gemalt wurden.
Diese Fresken befinden sich an der nördlichen Apsiswand
und zeigen die Anbetung der Könige.
Dieses Detail daraus zeigt den Zug der Könige.
Die Fresken an der nördlichen Langhauswand
stammen aus den Jahren um 1430.
Diese sind vorwiegend in rot, ocker und grün gehalten,
werden italienischen Meistern zugeschrieben ...
... und stellen Szenen aus der Stephanslegende dar.
Hier die Steinigung des Heiligen.
Die Fresken der südlichen Langhauswand sind bunter,
stammen aus dem Jahr 1487, ...
... und sind auf eine schwäbische Malschule zurückzuführen.
Sie stellen Szenen aus dem Leben Christi dar.
Hier eine Holztafel, die sich ursprünglich an der Decke befand:
Die Krönung Mariens, um 1440 entstanden.
Die weiteren Holzpaneele zeigen Szenen aus dem Leben Jesu
und befinden sich heute im Stadtmuseum in Bozen.
Der Flügelaltar aus 1491,
der bis ca. 1908 noch in der Stephanskapelle stand,
ist heute ebenfalls im Stadtmuseum Bozen zu besichtigen.
Im geschlossenen Zustand zeigt dieser
die Vermählung der Hl. Katharina von Alexandrien.
Auch die Westseite der Kapelle ist vollständig bemalt.
Hauptmotiv ist hier das Weltgericht.
An diesen Steinen und an der Burg Obermontani vorbei
geht es dann wieder zurück zur Straße.
Auf jeden Fall ansehen!
Die genauen Öffnungszeiten sind im Internet zu finden.
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