Deutschland, Bad Gandersheim (Niedersachsen):
Ehemalige Stiftskirche St. Anastasius und St. Innocentius,
856 - 881 bzw. im 12. Jhdt. erbaut
Diese ehemalige Kirche eines Damenstifts bildet ...
... heute das Zentrum von Bad Gandersheim.
Das ehemalige Kanonissenstift wurde 852 von Liudolf gegründet.
Mit dem Bau der Kirche wurde 856 begonnen und 881 ...
... wurde sie von Bischof Wigbert von Hildesheim geweiht.
Über dem Portal gibt es drei Biforien, hinter denen sich ...
... die Empore befindet, die damals der weltlichen Macht
und damit v.a. dem Kaiser vorbehalten war.
Die beiden Türme sind nur wenig höher ...
... als der Westriegel und haben oben ebenfalls Biforien.
Das Westportal der Kirche ist zurückversetzt und
mit einem Rundbogenfries verziert.
An den Westriegel schließt die Basilika mit drei Schiffen ...
... sowie einem westlichen und östlichen Querhaus an.
Über dem Seitenportal gibt es im Bogenfeld dieses Relief
von Christus mit zwei Heiligen zu bewundern.
Die Apsis an der Ostseite wurde laut einer Inschrift
erst im Jahr 1703 neu angelegt:
Sie ersetzte wohl die alte romanische Ostapsis.
Hier die Nordseite der Kirche, wo im 14. und 15. Jhdt.
einige Kapellen angebaut wurden.
Innen erkennt man sofort den romanischen Wandaufbau ...
... mit Pfeilern und Säulen im Wechsel und runden Arkaden ...
... sowie einem schlichten Obergaden mit Rundbogenfenstern.
Eine Holzdecke schließt das Mittelschiff oben ab.
Sie ist in hellem Braun gehalten und mit Mustern verziert.
Ein hoher Triumphbogen trennt das Querhaus vom Mittelschiff.
Hier ist an der Nordseite die Orgel angebracht.
In der Apsis fallen der blaue Sternenhimmel und
die bunten Glasfenster auf.
Vom Triumphbogen hängt ein Triumphkreuz aus ...
Erwähnenswert ist weiters der Hauptaltar:
Er wird "Dreikönigsaltar" genannt und stammt aus 1480/90.
In den nördlichen Seitenkapellen gibt es weitere Ausstattungen:
Hier ein hölzernes Kenotaph des Stifters Liudolf
aus dem späten 13. Jhdt.
Dieser Marienaltar aus dem Jahr 1521 ist in der
Antoniuskapelle zu finden.
Hier der Marmorsarkophag der Äbtissin Elisabeth,
die von 1681–1766 lebte, sowie hier der ...
... Grabstein einer weiteren Äbtissin.
Dieses Relief, das die Hand Gottes zeigt,
stammt vermutlich aus Mitte des 12. Jhdts.
Viele Bleiglasfenster sind allerdings jüngere Arbeiten ...
... und stammen von Claus Wallner aus 1959 bis 1979.
Hier ein Glasfenster mit der Hl. Familie,
das nach oben hin Blüten ausbildet.
Im Hochchor steht ein fünfarmiger Leuchter
aus Bronze aus um 1430.
Hier sind nun der Eingangsbereich und die Empore
im Westriegel zu sehen.
Auf der Empore sind heute Statuen und...
... weitere sakrale Kunstgegenstände ausgestellt.
Unter dem Chor gibt es eine Krypta, in der sich sogar ...
... die Reliquien zweier römisch-katholischer Päpste befinden:
Jene von Anastasius I. und Innozenz I., die um 400
herum Päpste waren und denen die Kirche geweiht ist.
Die dreischiffige Krypta ruht auf dunklen Säulen,
deren Kapitelle teilweise gestaltet sind.
Hier finden auch hin und wieder Andachten statt.
Das Kanonissenstift wurde 1802 aufgehoben,
um der drohenden Säkularisation zu entgehen.
Heute wird die Kirche von der evangelisch-lutherischen
Stiftskirchengemeinde St. Anastasius und St. Innocentius genutzt.
Außerdem dient der Westbau seit 1959
als Kulisse für die Gandersheimer Domfestspiele.
"Gandersheimer Dommusiken", die seit 1980 jährlich stattfindet.
Das Orchester "Concerto Gandersheim" führt
dabei regelmäßig Konzerte auf.
Und am Platz vor der Kirche kann man gut essen.
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