Montag, 31. März 2025

 
 Deutschland, Bad Gandersheim (Niedersachsen):
Turm der St. Georgskirche, 9. oder 12. Jhdt.



Diese alte Kirche steht heute mitten in Bad Gandersheim,
das sich wiederum südlich von Hildesheim befindet.



Sie steht am Fluss Gande und hinter ihr befinden
 sich ein Friedhof und viel Grün.



Neben ihrem wuchtigen und breiten Westturm ...



... fällt v.a. ihre ungewöhnliche Ostseite auf, 
wo der Chor als Fachwerkbau ausgebildet ist.



Die Kirche wurde außerhalb der damaligen Stadtmauer
errichtet, aber 1550 wurde die Gande umgeleitet und 
die Stadtmauer rückte bis auf wenige Meter an die Kirche heran.



Daraufhin hat man das gotische Kirchenschiff von 1428 verkürzt
und der Einfachheit halber mit einem Fachwerkschor versehen, ...



... der die Sichtbarkeit von der Stadtmauer aus verbessern sollte.



St. Georg diente lange den Bürgern der Stadt als Pfarrkirche,
aber als die Stiftskirche 1586 nach der Reformation für 
alle Bürger geöffnet wurde, verlor sie an Bedeutung.



Hier der romanische Turm wohl aus dem 12. Jhdt. -
eine Chronik aus dem 15. Jhdt. datiert ihn gar auf das 9. Jhdt.



Er hat Rundbogenfenster und oben Biforien.



Hier der Zugang zum gotischen Kirchenschiff, ...



... über dem ein Relief des Hl. Georgt zu sehen ist.



 In der Kirche dominiert ebenfalls das Fachwerk, 
obwohl die Seitenwände aus Stein sind.



Die beiden Südfenster wurden während des Barock vergrößert.



Auf der Nordseite gibt es eine hölzerne Empore.



Hier nun der Fachwerksbau auf der Ostseite mit
seinen Glasfenstern und  ...



... einem großen Altarbild mit der Kreuzigung.



Auch der Altar ist barock und oben ...



... mit drei Heiligenstatuen geschmückt.



Auf der Nordostseite steht die Orgel in einem
Gehäuse, das z.T. noch aus 1750 stammt.



Dahinter zieht sich die Empore von der Seite bis
nach hinten über den Kircheneingang.



Dabei sind die einzelnen Platten mit Figuren und ...



... Szenen aus dem Neuen Testament bemalt und
erinnern ein wenig an Bauernmalerei.



An der linken Säule befindet sich eine Holzstatue ... 



... aus dem 15. Jhdt., die den Hl. Georg darstellt.



Erwähnenswert ist weiters die schöne Holzdecke, ...



... deren Balken mit Ornamenten verziert sind. 
 


An einer Wand sind Archivbilder angebracht, ...




... die zeigen, wie die Kirche früher ausgesehen hat.



Es hat sich also bis heute nicht viel an ihr verändert.



Heute wird die Kirche nur selten für Gottesdienste genutzt,
es finden dort eher Konzerte und Trauerfeiern statt.











Samstag, 29. März 2025


Deutschland, Bad Gandersheim (Niedersachsen):
Klosterkirche im Stadtteil Clus, 1127 - 1159 erbaut



Diese ehemalige Kirche eines Benediktinerinnenklosters steht
im Nordwesten von Bad Gandersheim im Ortsteil Clus.



Die Kirche wird auf der Nordwestseite 
von einem Turm mit Zeltdach flankiert. 



 Der Südwestturm wurde Anfang des 19. Jhdts. abgerissen,
von ihm ist nur noch die Basis mit einem Dach übrig.



Hier die unteren beiden Stockwerke des Nordturms, 
die ein Rundbogenfries aufweisen und neben denen ...



... sich das nach hinten versetzte Kirchenportal befindet.



Innen ist die Romanik noch deutlich an den Pfeilern und Säulen 
mit gestalteten Kapitellen und den runden Arkaden erkennbar.



Im Jahr 1487 wurde unter Abt Wedego ...



... dieser geschnitzte, gotische Flügelaltar für den Chor erworben.


KöniginBischof

Auf Konsolen an den Chorwänden stehen vier ca. 45 cm hohe Büsten 
aus Eichenholz aus dem 15. Jhdt. - links eine Königin, rechts ein Bischof.


Adlige FrauÄbtissin

 Sie gehörten ursprünglich zur Predella des Altarretabels und 
stammen vermutlich vom gleichen Meister wie dieses -
links eine adelige Dame und rechts eine Äbtissin.



Im hinteren Bereich des Mittelschiffs gibt es noch
die Empore, die früher den Nonnen vorbehalten war.



Wieder im Freien sehen wir uns den Turm näher an:



Unter seinem Zeltdach hat er Bi- und Triforien, ...



... die wohl nachträglich wieder hergestellt wurden.



Darunter sind jedoch Rundbogenfriese zu sehen, 
die wahrscheinlich noch original sind.



Hier kann man an der steinsichtigen Mauer auch gut
die Schichtung der Steine sehen - teilweise sogar schräg.



Die Kapitelle an den Blendsäulen sind mit Mustern verziert.



Die Kirche ist eine Basilika mit drei Kirchenschiffen,
Querhaus und Chor.



Seitenschiffe wie Mittelschiff haben Rundbogenfenster,
deren Bögen mit ockerfarbenen und roten Steinen gestaltet sind.



Hier die Basis des ehemaligen Südturmes mit
den verbliebenen Blendsäulen.



Das Querhaus ist ein wenig breiter als das Seitenschiff ...



... und hat hier auf der Südseite sogar einen Sockel.



Dahinter schließt die kleine Sakristei an.



Die romanische Apsis wurde leider im Jahr 1485 ...



... durch einen hochgotischen Chor ersetzt.



Die drei Flügel der ehemaligen Konventsgebäude 
bilden mit der Kirche ein geschlossenes Quadrat.



Die ehemaligen Klostergebäuden neben der Kirche
sind heute in Privatbesitz - hier befindet sich ein Ponyhof.



Hier das Kloster Clus als Merian-Stich um das Jahr 1654 -
außer Bäumen sieht man allerdings nicht viel.



Auf diesem Archivbild fehlt bereits der zweite Turm.