Spanien, Ripoll (Girona, Catalunya):
Ehemalige Abtei Santa María,
11. - 12. Jhdt.
Mitten in der engen Altstadt von Ripoll ...
... steht am weiten und neu gestalteten "Platz
des Abtes Oliva" (Plaça de l'Abat Oliba) ...
... dieses ehemalige Benediktinerkloster, das 879 von
"Wilfried dem Haarigen" (Guifré el Pilós) gegründet wurde.
"Wilfried dem Haarigen" (Guifré el Pilós) gegründet wurde.
Die Weihe der Kirche erfolgte am 20. April 888
auf den Namen „Santa Maria“ und Wilfried
machte seinen Sohn Radulf zum ersten Abt.
Hier nun der südliche Kirchturm,
der zur Gänze wieder aufgebaut wurde, ...
... im lombardischen Stil mit sich nach oben hin
erweiternden Rundbogenfenstern bzw. Biforien.
Dem nördlichen Turm fehlen die beiden oberen Geschoße ...
... und er hat ein Dach aufgesetzt bekommen
auf eine Reihe von Arkadenbögen.
Der bedeutendste romanische Schatz des Klosters ...
auf eine Reihe von Arkadenbögen.
Der bedeutendste romanische Schatz des Klosters ...
... ist hinter dieser schützenden Glasfassade versteckt.
Es ist ein triumphbogen-ähnliches Westportal ...
... aus dem 12. Jhdt., das über und über
mit reichem Reliefschmuck bedeckt ist.
Es ist in eine rekonstruierte Ziegelwand eingebettet ...
... und hat innen ein mehrstufiges Rundbogenportal.
Da in der Kirche gerade eine Messe stattfindet,
setze ich meine Besichtigungen gleich außen fort.
Hier die verzierten Blendsäulen und die Statuen der beiden Apostel
Paulus und Petrus in der Mitte, denen leider die Köpfe abhanden gekommen sind.
Hier zwei der sechs Kapitelle, die mit Fabelwesen und Tieren gestaltet sind.
Links darüber sind zahlreiche Szenen aus dem
Alten und Neuen Testament abgebildet, ...
... darunter sind diese fünf Personen und wiederum darunter
ein Löwe - bereits ohne Kopf - und ein Reiter zu sehen.
Über der Mitte befindet sich Christus als
Weltherrscher, ...
... umgeben von den Symbolen der vier Evangelisten.
Daneben sind u.a. dieser Engel sowie ...
... diese Heiligenfigur, wahrscheinlich ein Apostel, zu sehen.
Sehenswert ist auch die kunstfertige Gestaltung ...
... der Archivolten mit Tier- und Pflanzensymbolen, ...
... Figuren - meist in Zweiergruppen - sowie ...
... auf dem inneren Bogen einem aufwändigen Muster.
Die Reliefs zeigen hier in Einzelheiten ...
... bäuerliche Tätigkeiten im Jahreskreis.
Weiter innen sind Reliefs von Figuren
aus rötlichem Stein zu sehen, ...
... mit einer Heiligenfigur im Kreis in der Mitte des Bogens ...
... und weiteren Menschendarstellungen
auf der linken Seite.
Darunter setzen sich die bäuerlichen Szenen fort ...
... mit der Ernte von Früchten eines Baumes ...
... oder der Fütterung eines Schweines, ...
... und diesen Darstellungen - teils mit Tieren.
Die Archivolten dahinter sind mit Fabelwesen
und verschiedenen Mustern verziert.
Die obere rechte Seite des Triumphbogens zeigt ...
... die 24 Ältesten aus der Apokalypse des Johannes ...
... sowie hier unten den Löwen, das Symbol
des Evangelisten Markus.
Darunter geht es weiter mit einer Reiterschar.
Der Löwe ganz unten, der ein Tier jagt, hat im Laufe
der Zeit bereits gelitten.
Auch die fünf Apostel über ihm
sind wieder zum Großteil beschädigt.
Rechts neben dem Portal wurde die Kirche ebenfalls
wieder aufgebaut - hier sogar mit zwei Rundbogenfenstern ...
... und an der Türe rechts daneben geht es
schließlich in den Kreuzgang, ...
... der ebenso aus dem 12. Jhdt. erhalten ist.
Er ist relativ groß bemessen und seine zahlreichen Arkaden ...
... ruhen auf Zwillingssäulen mit gestalteten Kapitellen.
Alle vier Galerien sind zweistöckig und zwei davon
haben darüber zwei später errichtete weitere Etagen.
Die Galerien sind mit Steinplatten ausgelegt und
mit einer Holzdecke eingedeckt.
Ihre Kapitelle - viele Originale sind bereits im Museum - ...
... wie diese hier aus hellbraunem Abgüssen - weisen ...
... äußerst kunstfertige Darstellungen auf.
Hier sind links Löwen und rechts ein Löwe,
aus dessen Maul Pflanzen wachsen, zu sehen.
Weiter geht es mit diesen Löwen ...
... und diesen vier Adlern an den vier Ecken.
Diese Kapitelle sind mit Pflanzen verziert,
vorne breiten Männer ihre Arme aus.
Hier sind besonders viele Details ineinander verschlungen.
Auf diesem Kapitell hat es sich eine Taube gemütlich gemacht.
Das Kapitell links zeigt einen großen Löwenkopf,
links sind vier Nonnen dargestellt, ...
... die ihre Hände züchtig unter dem Habit versteckt halten.
Hier rechts ein junger Mann mit längerem Haar, ...
... und hier links ein Wassermann mit einer Nixe,
rechts eine Gruppe von Personen beim Essen.
Links sind Adler zu sehen und rechts der Kopf
eines Ungeheuers mit riesigen Zähnen,
das gerade einen Menschen verschlingt.
Dieses Kapitell zeigt links einen Drachen und rechts
einen Hund, der an einem Knochen nagt.
Das untere Stockwerk des Kreuzgangs wurde nach
1180 begonnen und Anfang des 14. Jhdts. vollendet.
Die obere Etage stammt
aus dem 15. und 16. Jhdt.
In der Mitte des Kreuzgangs wachsen Zypressen
und hübsche Buchsbaumhecken.
In einer der Galerien ist dieses Rundbogenportal ...
... mit seinen beiden verzierten Blendsäulen zu sehen.
Seine Kapitelle sind phantasievoll dekoriert ...
... und stellen links ein Männchen und rechts einen Mann dar,
der etwas in seinen Händen trägt.
Über dem Portal wachen diese beiden Tiere.
Interessant ist auch diese Rückwand einer Galerie, ...
... in der alten Triforien vermauert sind.
Hier sind weitere zu sehen, vielleicht befand sich
dahinter einmal der Kapitelsaal.
Insgesamt sind es fünf alte, romanische Fenster ...
... sowie dieser Bogen eines ehemaligen Portals.
Hier ist die flache Holzdecke der Galerien gut zu sehen.
Von der Südgalerie aus kann man nochmals ...
... den romanischen Südturm auf quadratischem
Grundriss bewundern.
Er hat ingesamt fünf Stockwerke über dem
Kirchen- und Kreuzgangsniveau und ...
... in seinen oberen vier Geschoßen erst
einfache und dann doppelte Rundbogenfenster.
Hinter einer der Galerien ist der kleinere
Turm der Vierungskuppel der Kirche zu erkennen.
Dann geht es weiter mit der Betrachtung der Kapitelle, ...
... die hier von der Sonne beschienen sind und ...
... vermehrt menschliche Figuren darstellen.
Hier links jedoch ein Greif mit großem Schnabel,
rechts je eine Nonne an jeder der vier Ecken.
Links ein König mit Szepter und rechts ein bärtiger Mann,
der etwas verrenkt sein Bein hält.
Hier ein Mönch mit Kutte und Kapuze,
der etwas in der linken Hand hält, ...
... hier links ein Mann mit Schriftrolle sowie rechts
ein Löwe mit sehr bildhafter Mähne.
Links hält ein junger Mann ein Buch in Händen,
rechts sind Rosen auf einem Zweig abgebildet.
Hier einige Damen mit langen Haaren auf zwei Kapitellen
- ein sonst eher seltenes romanitsches Motiv - ...
... und hier rechts ein Vogel und ein Hund.
Neben den Figuren verdienen auch die ...
... Säulenbasen einige Aufmerksamkeit -
auch sie sind mit Dekorationen versehen.
Hier der Blick auf den Südflügel, dahinter die Vierungskuppel
der Kirche und in der Mitte der Brunnen des Kreuzganggartens.
Diese Kapitelle zeigen Sirenen und rechts Löwen,
die gerade ein gestreiftes Tier - ein Zebra? - erlegen.
Hier handelt es sich um Gesichter links sowie
rechts ein Schwein.
Dieser Drache lugt zwischen zwei Kapitellen hervor.
Die Arkaden der beiden Kreuzganggeschoße
liegen genau übereinander.
Weiter geht es mit diesen beleibteren Figuren, ...
... dann steht ein Mann zwischen zwei Ungeheuern,
vielleicht Daniel in der Löwengrube, ...
... und hier sind links Greife und rechts sitzende Männer zu erkennen,
die durch Seile oder dicke Blattstiele zusammengehalten werden.
Hier links doppelschwänzige Sirenen und rechts Männer in einem Boot.
Links sind Engel dargestellt, rechts wieder Löwen, von denen
einer seine Zähne fletscht.
Die Köpfe der Löwen lassen auf byzantinischen
Einfluss schließen.
Hier Säulenbündel an einer Ecke,
die auf verschieden hohen Niveaus basieren.
Zwei Kreuzgangtrakte haben nur zwei Etagen, ...
... zwei davon haben später noch weitere zwei
Stockwerke aufgesetzt bekommen.
Der Kreuzgang ist übrigens unregelmäßig rechteckig
und schließt nur im Südwesten der Kirche an, ...
und schließt nur im Südwesten der Kirche an, ...
... er reicht nicht an ihre Ostseite oder das südliche Querhaus
heran wie sonst während der Romanik üblich.
Nach einem letzten Blick in den großen Kreuzgang ...
... geht es endlich in die Kirche, die
im 19. Jhdt. komplett neu wieder errichtet wurde.
Nachdem die Mönche das Kloster 1835 verlassen mussten,
waren die Gebäude vernachlässigt und wurden
erst Ende des 19. Jhdts. wiederhergestellt.
In den Kirchenboden ist ein Gedenkstein an den Bischof von Vic,
Joseph Morgades, eingelassen, der den Wiederaufbau ...
... der Kirche ab 1886 veranlasst hat.
An einer Ecke des Mosaiks bewacht ein Drache den Stein.
Auch an anderer Stelle fällt dieses Bodenmosaik auf.
Die Kathedrale ist heute dreischiffig mit einem
höheren Mittelschiff sowie ...
... zwei niedrigeren Seitenschiffen.
Die Rekonstruktionen im 19. Jhdt. reduzierten
die Zahl der Schiffe von ursprünglich fünf auf drei,
doch die Mittelarkaden in den Seitenschiffen
lassen die drei wie fünf Schiffe aussehen.
Innen ist es in der Kirche ziemlich dunkel, da die
Fenster wie im Mittelalter aus Alabaster sind.
Schön sind die Luster, die alten romanischen
Radleuchtern nachempfunden sind.
Hier ein Weihwasserkessel auf einer
alten romanischen Säule.
Dann geht es durch dieses Rundbogenportal ...
... in die wieder entdeckte und gut konservierte
Nekropolis des Klosters.
Hier wurden alte Grundmauern sowie ...
... zahlreiche Steinsärge gefunden.
Dieser hier rechts hat sogar eine Aussparung
für den Kopf des Toten.
Hier Steinsärge mit beschädigten Sargdeckeln.
Der Rundgang durch die Nekropole ist gut gesichert ...
... und mit Schildern detailliert beschrieben.
Hier kommen schließlich die alten Grundmauern ...
... der ursprünglichen Kathedrale zum Vorschein, ...
... hier wohl eine der halbrunden Seitenapsiden.
Hier hat ein schlichteres Steingrab die Zeiten überdauert.
Die Weiterentwicklung der Steinbestattung wird hier erklärt.
Wieder zurück in der Kirche geht es ...
... auf die rekonstruierte Ostseite der Kathedrale,
wo hier drei der sechs Seitenapsiden zu sehen sind.
Vor der großen Mittelapsis befindet sich ...
... der Altar, flankiert von sechs Kerzen.
Darüber ist die Kuppel zu sehen, die auf vier
Konchen - muschelförmigen Diensten - ruht.
Sie ist achteckig und lässt durch ...
... vier Rundbogenfenster zusätzliches Licht herein.
Die Fenster in der großen Apsis sind verglast,
hier steht ein großer Leuchter.
Hier der Blick auf die Arkaden des Mittelschiffs ...
... und hier in die Rückseite der Kirche,
wo das romanische Portal auf der anderen Seite steht.
Hier die drei nördlichen Seitenapsiden mit ihren kleinen ...
... Rundbogenfenstern und jeweils einem Leuchter davor.
Weiters fallen die Hochgräber auf, die in der Kirche ...
... an den Seitenwänden angebracht sind.
In diesen sind wohl Bischöfe oder
örtlich ansäßig gewesene Adelige begraben.
Die Seitenschiffe mit ihren Unterteilungen durch ...
... Pfeiler und Säulen im Stützenwechsel
sind - wie geschon gesagt - sehr dunkel.
Hier eines der Alabasterfenster, das daran "schuld" ist.
Hier sind einige alte Schriften ausgestellt ...
... und farbige Illustrationen aus dem Mittelalter.
Sehenswert ist auch dieser Taufstein, ...
... der wohl vom Übergang der Romanik zur Gotik stammt.
Auf der Westseite gibt es weiters ...
... zwei Kapellenanbauten wie diesen hier ...
... oder diese Kapelle im neoromanischen Stil.
Dann geht es durchs romanische Portal wieder in
die verglaste Vorhalle ...
... und schließlich wieder hinaus vor die Kirche, ...
... wo der Blick nochmals auf den herrlichen Südturm fällt.
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