Mittwoch, 30. Juni 2021


Italien, Gravedona (Como, Lombardei):
Krypta der Pfarrkirche San Vincenzo, 
2. Hälfte 11. Jhdt.



Am Nordwestufer des herrlichen Comer Sees
steht auf einem Schwemmkegel diese alte Kirche ...



... gleich neben der berühmteren, aber später
errichteten Kirche Santa Maria del Tiglio.




Obwohl größer ist sie weitaus weniger spektakulär, 
da sie im Barock von 1600 - 1637 stark umgebaut wurde.



Bereits im 5. Jhdt. stand hier eine frühchristliche Kirche, 
die im 11. Jhdt. rekonstruiert wurde, ...



... was noch gut an der Mauer rechts unten zu erkennen ist
an den Rundbogenfenstern und -friesen sowie den Lisenen.



Obwohl Santa Maria del Tiglio daneben eleganter ist, ...



... und San Vincenzo statt der ursprünglich drei halbrunden 
Apsiden später diese eher hässlichen Anbauten 
im Osten und im Südosten erhielt, ...



... so finden sich auch auf der Südseite noch Reste
der romanischen Kirche des 11. Jhdts. ...



... wie diese typische Steinschichtung aus Quadersteinen, ...



... je vier Rundbogenfriese zwischen den Lisenen ...



... sowie diese Rundbogenfenster, ...



... die allerdings alle zugemauert sind.



San Vincenzo wurde Anfang September 1072 geweiht ...



... und dann im Laufe des 17. bis 18. Jhdts. ...



... derart umgebaut, dass von der alten Kirche ...



... nur noch einige Außenmauern erhalten sind.



Innen ist davon heute nichts mehr zu sehen,
auch die 14 Säulen und die Holzdecke von früher
sind verschwunden.



Als einziges weiteres Relikt aus dem 11. Jhdt. ...



... ist noch die Krypta unter dem Altarraum erhalten,
die über das kleine Portal ganz links unten erreichbar ist.



Neben der Südwestecke von Santa Maria del Tiglio ...



... muss man ein paar Stiegen hinabgehen, 
um diesen ehemaligen, z.T. abgebrochenen
Vorraum vor der Krypta erreichen zu können.



Dann geht es hinein, in die schmucklose alte Unterkirche, ...



... in der noch Teile des Marmorbodens ...



... der frühchristlichen Kirche zu sehen sind.



Auch diese weißen und dunklen Marmorintarsien
stammen noch aus dem 5. Jhdt.



Die Krypta ist nach wie vor dreischiffig, ...



... ist aber von ursprünglich sieben Jochen ...



... auf fünf verkürzt und verstärkt worden, ...



... um das später umgebaute Kirchenschiff darüber 
auch tragen zu können.
 


Die Säulen sind schlicht ...



... und mit Würfelkapitellen versehen.



Auch die Dienste in den Pfeilern ...



... sind auf diese Weise gestaltet.



An der Südwestecke sind noch die Grundmauern ...



... einer halbrunden Apsis zu sehen ...



... sowie ältere Mauern aus Bruchstein.



Die Krypta ist im Laufe der Zeit ...



... einige Male überschwemmt worden.



Auch heute sieht sie wieder baufällig aus.



Von ihrem Kreuzgewölbe bröckelt der Putz ab.



Der Steinboden sieht dagegen noch intakt aus.



 Zum Abschluss noch ein Blick auf die Kirche
mit dem Campanile von Santa Maria del Tiglio
sowie den Alpen um St. Moritz dahinter.








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