Sonntag, 1. März 2020


Spanien, Duratón (Segovia):
Kirche Nuestra Señora de la Asunción,
Ende 12. Jhdt.


 

Ziemlich weit außerhalb ...



 
... und nördlich des kleinen Ortes Duratón ...



... steht unweit des gleichnamigen Flusses ...



... eine der schönsten romanischen Kirchen ...



... von Kastilien und Nordspanien.



Ihre Besonderheit ist ihre schöne Vorhalle,
die sich nicht nur über ihre Süd-, ...




 ... sondern auch über ihre Westseite zieht. 



Doch beginnen wir bei der Ostseite, ...



... da die Nordseite (im Bild rechts)
nur einfach gestaltet und verputzt ist.



Die halbrunde Apsis schließt an einen kurzen
rechteckigen Chor an und hat ...



... drei gleich verzierte Rundbogenfenster ...



... mit phantasievoll gestalteten Kapitellen.



Alle drei haben eine Archivolte
über ihrem schmalen Fensterschlitz ...



... sowie zwei Säulen, ...



... auf denen Kapitelle ruhen, die alle verschieden reliefiert sind.




Nur bei einem der Rundbogenfenster
sind die Kapitelle stärker
in Mitleidenschaft gezogen.




Dafür sind die Konsolsteine, ...




... die das Dach darüber tragen, ebenfalls dekoriert ...



... und großteils noch gut erkennbar.




An der Südseite der einschiffigen Kirche ...



... schließt die Vorhalle an, ...



... die bereits an ihrer Ostseite ein wunderschönes Portal
mit drei fein verzierten Archivolten hat.



Der markanteste Bauteil der Kirche ist ihre Vorhalle, ...



... die auf der Südseite insgesamt zehn 
– asymmetrisch platzierte – Arkadenbögen ...



... und ein Portal präsentiert.



Auf ihrer Westseite fehlen die Arkaden, ...



... aber ein von kleinen Fensterschlitzen
begleitetes ...



... Portal ist auch hier vorhanden.



Der schlanke, später hinzugefügte Turm
erhebt sich in der Nordwestecke der Kirche.

Sein oberer Teil mit einer Glockenstube
hat beinahe Wehrcharakter ...



... und ist bei den Störchen beliebt,
da sich gleich in der Nähe
die Auen des Duratón befinden.



Zurück auf der Südseite gilt es, ...



... die aufwändig gestaltete Vorhalle genauer zu betrachten.



Das Südportal ist mehrfach zurückgestuft, ...



... der innere Bogen ist neunmal gezackt ...

 

... und erinnert stark an maurische Bogenformen.



Ein wenig schräg versetzt befindet sich dahinter
das ebenfalls romanische Südportal der Kirche.



Dieses ähnelt dem Ost- und Westportal, ...



... hat aber auf jeder Seite zwei Säulen ...



... mit je zwei gestalteten Kapitellen.



Innen ist die Apsis rippengewölbt
und wird durch drei Rundbogenfenster belichtet,
die innen wie außen von deutlich breiteren
Blendarkaden umschlossen werden.




Oberhalb der seitlichen Halbsäulenvorlagen
finden sich weitere romanische Kapitelle.



Noch bis ins 18. Jhdt. war die Ostapsis
mit diesem barocken Holzretabel ausgestattet,
der aber im Zug der "Reromanisierung" der Kirche
wieder entfernt worden ist.



Hier der Grundriss dieser eigentlich einfachen Kirche,
deren Vorhalle fast so viel Raum einnimmt,
wie der eigentliche Kirchenbau.



Die Arkadenbögen der Südseite der Vorhalle
ruhen auf Doppelsäulen ...



.... mit romanischen Kapitellen, ...



... die teilweise noch gut erhalten sind.



Unter den üblichen Tiergestalten ...




... wie Vögeln ...



... und Mischwesen ...



... wie Zentauren oder Greifen ...



... finden sich nur zwei biblische Szenen:




Die eine ist die „Geburt Christi“
im Stall von Bethlehem, ...



... die andere ist die „Anbetung der Könige“ ...



... mit deren Ankunft hoch zu Ross ...



... sowie einer weiteren Szene mit einem König.



Hier noch ein bemerkenswertes Kapitell ...



 ... mit Blattwerk fressenden Ziegen.



Diesem Löwen kam leider sein Kopf
schon abhanden, ...



... doch dieser wahrscheinlich zahme Bär
mit einem Ritter ist noch gut erkennbar.



Unterhalb der Dachtraufe verläuft ...



... ein mit Figuren, Tierdarstellungen ...



... sowie vegetabilischen ...


 

... und abstrakten Motiven ...




... wie Rosetten und Flechtbändern ...




... reich ausgestatteter Konsolenfries ...



... mit dazwischenliegenden, ...


 
... ebenfalls dekorierten Metopenfeldern.



In diesen sind sogar ein Kamel ...



... oder dieser leicht beschädigte Drache zu sehen.



Auch die Konsolsteine sind nicht mehr alle intakt, ...



... jedoch meist noch gut zu erkennen.



Auch das Kirchenschiff selbst ...



... ist mit Konsolfriesen sowie ...



... drei Rundbogenfenstern versehen,
die etwas einfacher gestaltet sind als die der Ostapsis.



Über den Konsolsteinen mit ihren Figuren ...



... befindet sich ein durchgängiges Fries
mit Blumenmustern, ...




... während die Vorhalle darüber nur ein einfaches Fries hat.



Hier einige der dargestellten Figuren, ...



... die noch gut erhalten sind ...



... wie dieser Flötenspieler mit sener Panflöte links und diese Nixe rechts.



Die Kirche und ihre Vorhalle sind wahrscheinlich
gleichzeitig gegen Ende des 12. Jhdts. entstanden, ...



... also zu einer Zeit, als man davon ausgehen konnte,
dass das Gebiet nach der Rückeroberung von den Mauren
in christlicher Hand bleiben würde.



Über den oder die Auftraggeber
des Kirchenbaus ist leider nichts bekannt.



Es ist aber unwahrscheinlich, ...



... dass sich die ansässige Dorfbevölkerung ...



... eine derart aufwändige Kirche leisten konnte.



Im Süden der Kirche befand sich früher ...



... eine westgotische Nekropolis mit Steinkistengräbern,
von der heute nur noch diese Reste übrig sind.

 

In der Nekropole wurde u.a.
diese westgotische Schnalle gefunden.



In der Nähe der Kirche ...



... finden derzeit Ausgrabungen statt, ...


 

... frühere Siedlungsreste befinden sich
 an einem Hang außerhalb des heutigen Dorfes, ...
denn das Dorf Duratón liegt am Ufer des Flusses Duratón, ...



... also ein idealer Siedlungsort, nicht nur für die Störche.



Diese Kirche ist tatsächlich absolut ...





Sehenswert
 
 
und daher sehr zu empfehlen!











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