Dienstag, 21. Mai 2019


Spanien, Taüll im Vall de Boí (Lleida, Catalunya):
Kirche Santa Maria, um 1100 errichtet


 

Mitten im Dorf Taüll, 
an dessen unterem Rand auch die bekanntere 
romanische Kirche Sant Climent steht, ...



... ist am Platz Santa Maria 1.509 m Seehöhe ...



... diese etwas kleinere romanische Kirche zu finden.



Sie wurde am 11. Dezember 1123 geweiht,
einen Tag nach Sant Climent.



Architektonisch ähnelt sie Sant Climent sehr stark:

Auch Santa Maria ist aus groben Feldsteinen errichtet
und der schlichte Bau ist sonst ungegliedert ...



... mit Ausnahme der drei Apsiden, 


 
... die durch Lisenen und Arkadenfriese strukturiert sind.


 

Die Mittelapsis hat drei Rundbogenfenster,
die beiden Seitenapsiden nur jeweils eines.



Diese weiße Katze war aber sicher
an etwas anderem interessiert.



An der Südseite der Kirche, ....



... die außer einer Rundbogentüre
und einem schlichten kleinen Fenster 
schmucklos ist, ...



... steht der schlanke Kirchturm,
der vor dem Kirchenschiff errichtet
und dann in dieses integriert worden ist.



Dieser überragt das Kirchenschiff 
mit vier Geschoßen, 
die im lombardischen Stil gestaltet sind.



Der Westteil ist später angefügt worden, ...



... was an diesem Vergleich der Mauern
gut ersichtlich ist.



Hier der Grundriss von Santa Maria
mit dem integrierten Turm auf quadratischer Basis.



Im 17. und 18. Jhdt. ist die Kirche
dann stark verändert worden
- u.a. wurde sogar eine Kuppel eingebaut -,
was jedoch später rückgängig gemacht wurde.



So ist sie heute wieder weitgehend original hergestellt
und wird durch dieses Westportal betreten.



Santa Maria ist dreischiffig ...



... mit relativ breiten Seitenschiffen, ...



... die durch schlanke Säulen ...

 

... vom Mittelschiff getrennt sind.



Während beide Seitenapsiden
innen steinsichtig sind, ...



... sind in der großen Mittelapsis
noch Fresken aus dem 12. Jhdt. erhalten,
die wie jene in Sant Climent 
dem Meister von Tahull zugeschrieben werden.




Allerdings sind diese nicht mehr original,
sondern 1920 ins Museu Nacional d'Art de Catalunya
in Barcelona verfrachtet und hier kopiert worden.



In der Apsiskulotte ist Maria als Weltenherrscherin dargestellt,
angelehnt an die Majestas Domini in Sant Climent,
neben ihr die Heiligen Drei Könige.



Darunter sind Heilige zwischen romanischen Säulen zu sehen.



Ganz unten ist - wie oft während der Romanik üblich -
ein drapierter Vorhang angedeutet.



In der südlichen Seitenapsis
können Kerzen angezündet
und aufgestellt werden.



An der Wand daneben ...



... sind weitere mittelalterliche Fresken erhalten,
die unten ebenfalls mit einem aufgemalten Vorhang abschließen.



Der Dachstuhl aus Holz ist innen gut sichtbar ...



... und liegt direkt auf den Mittelarkaden auf.



In der Nische neben dem Portal ...



... sind noch zwei alte Taufsteine zu sehen.



Die Aufnahme von diesem hier
ist leider ein wenig unscharf.



Über dem Westportal
befindet sich nur eine größere Lichtöffnung.



Die Nordseite ist überhaupt fensterlos.



Das Kircheninnere von Santa Maria
wird eigentlich fast nur
von den Fenstern der Apsiden beleuchtet.





Absolut sehenswert!



Alle romanischen Kirchen im Vall de Boí

gehören seit 2000 zum UNESCO Weltkulturerbe.











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