Montag, 1. April 2019


Frankreich, Valcabrère (Haute-Garonne):
Kirche Saint-Just, 11. und 12. Jhdt.
 


Nur ca. 1 km östlich der Kathedrale
von Bertrand-de-Comminges ...



... steht diese Basilika mitten in der Ebene.



 Wegweiser führen zu ihr, ...



... denn sie liegt auf dem Jakobsweg
und wird gerne und oft besucht.



Da das Kirchenareal von einer Mauer umgeben ist, ...



... gelangt man nur durch diese Pforte hinein.



Bereits hier ist eine erste Spolie angebracht,
die der römischen Nekropole,
auf der Saint-Just errichtet ist, entnommen wurde.



Durch einen Friedhof ...


 
... mit zahlreichen Zypressen ...



... nähert man sich dem prächtigen Nordportal ...



... sowie dem Kirchturm, ...



... der auch bei Dohlen sehr beliebt ist.



Das Rundbogenportal an der Nordseite
hebt sich vom übrigen Kirchenschiff ab.



Es ist zweistufig ...



... und zeigt Christus mit Buch und segnender Hand
umgeben von den vier Evangelisten.

Über ihren Köpfen schweben zwei Engel mit Räucherfässern. 



Zu beiden Seiten des Portals befinden sich
jeweils zwei große Standfiguren im Stile der Antike:
 St. Justus, St. Pastor, die Kaiserin Helena und St. Stephan.

Kaiserin Helena soll der Legende nach
das Marterholz Christi wieder gefunden haben.



Die Kapitelle über ihnen stellen die Passion ...



... der drei dargestellten Märtyrer dar.



Dabei dürfte es sich bereits ...



... um einige Kopien der Originale handeln.



Alle Statuen stehen auf skulptierten Sockeln, ...



 ... wobei Kaiserin Helena auf einem Kopf ...




 ... und der Hl. Stephan auf zwei Menschen steht,
die sich gegenseitig in den Fuß beißen.



Die Westseite von Saint-Just besteht nur
bis zur Hälfte aus altem Bruchstein,
die obere Hälfte wurde später verputzt.

Die Mauer wird von vier Strebepfeilern gestützt.



Das südliche Kirchenschiff ist ebenfalls ...



... schlicht gestaltet,
wobei der bündige Dachabschluss auffällt:

Hier sind weder Friese noch Konsolsteine erhalten.



Auch die Südmauer ist bereits mehrfach abgestützt.



Erst 1943 wurde nachgewiesen,
dass hier einmal ein Kreuzgang anschloss.



Mangels schriftlicher Dokumente
kann aber nicht mehr eruiert werden,
wann genau sich hier ein Kloster befunden hat.

Saint-Just ist seit Jahren nur noch
als Friedhofskirche bekannt und in Verwendung.



Der Turm sitzt über dem ersten Joch
des Langhauses.



Hier werden weitere Spolien sichtbar.



Doch nicht nur Menschen
finden an diesen Steinen Gefallen.



Auch einem Stock wilder Bienen gefällt es
schon seit Längerem im Turm, ...



... sodass sogar mit diesem Schild
auf ihn aufmerksam gemacht wird.



Die letzten Stockwerke wurden allerdings
nachträglich aufgesetzt.



Eine wahrlich ungewöhnliche
romanische Konstruktion ...



... taucht schließlich an der Ostseite auf.



Die größere, eckige Mittelapsis
und ihre beiden Seitenapsiden ...



... wurden durch Bögen zusammengefasst.



Darüber tront ein achteckiger Tambour ...



... fast wie eine Kuppel.



Mit dem Turm darüber
ergibt dies eine interessante Ansicht.



In der Nische vor der Mittelapsis
ist ein antiker Steinsarg zu sehen, ...



... darüber ein romanisches Rundbogenfenster
mit je einer Blendsäule an seinen Seiten.



Auffällig ist dieser Tierkopf darüber,
der ein Menschengesicht in seinen Fängen hält.



Hier die nördliche Seitenapsis mit dem Bogen,
der sie mit der Mittelapsis verbindet.



Aufgrund dieser auffälligen Bauform ...



... hat man diesen Ostabschluss ins 12. Jhdt. datiert.


 
Vorher wäre eine solche
Konstruktion nicht möglich gewesen.



Die Nordseite hat nur zwei Stützen, ...



... dafür wie das restliche Gebäude zahlreiche Löcher,
die noch vom mittelalterlichen Holzgerüst stammen.



Zurück zum Nordportal, ...




... von dem 10 Stufen hinab ...



... ins zweite Kirchenjoch führen.



Innen fühlt man sich sofort ...




... wie ins Mittelalter versetzt.



Saint-Just ist 1200 geweiht worden
und strahlt noch heute seine alte Würde aus.



Für den Kirchenboden wurden ...




... römische Grabplatten
von der Nekropole verwendet.



Die Mittelapsis ist sehr hell ...



... und wird sogar von zwei Reihen ...



... von Rundbogenfenstern erleuchtet.



Doch nur die untere Fensterreihe ...



... ist mit wunderschönen Blendarkaden eingefasst.



Davor steht ein alter Steinaltar ...



... mit einem Ciborium (Altaraufbau), ...



... das von zwei farbigen Statuen bewacht wird,
die die Heiligen Justus und Pastor darstellen.

Im Schrein im Ciborium befinden sich ihre Reliquien.



Beide Seitenschiffe sind ziemich schmal, ...



... und münden in jeweils eine Seitenapsis mit drei kleinen Fenstern.



In diesem Pfeiler der Kirche ...



... wurde diese reich verzierte Spolie wieder verwendet. 



In einer Glasvitrine
ist diese Gottesmutter mit Kind
aus dem 14. Jhdt. ausgestellt.



In der Apsis befinden sich weiters
ein großes Holzkreuz ...



... und im Kirchenschiff Holzstühle.



An der Westseite
ist eine Orgel angebracht.



Dann geht es wieder ins Freie, ...



... wo diese schönen ocker- und rötlich- farbenen ...



... romanischen Kapitelle ...



... nochmals zu weiteren Aufnahmen locken.



Der Friedhof um Saint-Just ist ziemlich groß ...



... und wegen seiner Zypressen schon von Weitem sichtbar.




Natürlich steht jetzt als Nächstes der Besuch
der nahen Kathedrale von Bertrand-de-Comminges
auf dem Programm.





Beide unbedingt ansehen!







 

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