Mittwoch, 3. April 2019


Frankreich, Saint-Bertrand-de-Comminges 
(Haute-Garonne):
Ehemalige Kathedrale Notre-Dame, 
um 1100 erbaut



Bereits vom Areal von Saint-Just in Valcabrère ...



... ist die ehemalige Kathedrale Notre-Dame
von Saint-Bertrand-de-Comminges zu sehen.



Sie und ihr Areal nehmen den gesamten Hügel ein,
auf dem sich in römischer Zeit
die 60.000-Einwohner-Stadt 
Lugdunum Convenarum befand.



Diese war bis zum Einfall der Vandalen im 6. Jhdt.
eine blühende Siedlung gewesen,
verfiel jedoch daraufhin völlig.



Erst Bertrand de L’Isle-Jourdain,
der Bischof von Comminges,
ließ auf dem lange verlassenen Hügel
eine Kathedrale mit Domherrenstift errichten.



Er wirkte 40 Jahre lang als Bischof,
starb 1123 im Ruf der Heiligkeit und Wundertätigkeit
und wurde im Chor der Kathedrale beigesetzt.



Um die Kirche besichtigen zu können,
darf man erst einmal die hübschen Gassen ...



... des kleinen Ortes erklimmen, ...



... bis man den Platz
vor der ehemaligen Kathedrale erreicht.



Hier ragt der wuchtige Westturm
von Notre-Dame in die Höhe.



Als Nächstes sticht bereits ...


 

... ihr romanisches Westportal ins Auge.



Es ist nach hinten versetzt und hat eine Mittelsäule.



Im Bogenfeld darüber ist
Maria mit dem Jesuskind zu sehen, ...




... das von den Hl. Drei Königen verehrt wird.



Darunter sind die zwölf Apostel ...



... in den Türsturz gehauen, der hier rechts
schon einmal gebrochen zu sein scheint.



Das Kapitell der Mittelsäule
hatte ursprünglich wohl zwei Köpfe.



Auch die Kapitelle der vier Zwillingssäulen ...



... sind reich gestaltet, ...



... wenn auch schon etwas verwittert.



Leider ist nicht zu eruieren,
was genau sie darstellen.



Hier scheint es sich um Löwen zu handeln, ...



... hier womöglich um Drachen.



Hoch über dem Portal ...



... befinden sich
dieses dreistufige Rundbogenfenster ...



... sowie diese Nische ...



... mit "bewohntem" Rundfenster
mit Schachbrettmuster.



Durch's Westportal geht es zuerst
in die Turmbasis, ...



...d.h. in jenen Teil, der frei zugänglich ist.



Dieses große Krokodil hängt
als Attraktion für damalige Zeiten
wohl schon seit Jahrhunderten hier.



Interessant sind die Kapitelle der Stützsäulen, ...



... die zum Teil fast archaische Skulpturen ...



... und Muster aufweisen.



Hier ein Konsolstein mit offenem Maul.



Im Boden ist ein Stück
eines alten Mosaikes erhalten.



Die Westseite des Langhauses weist noch
einige romanische Rundbogenfenster auf, ...



... wenngleich diese bereits vermauert sind
wie dieses hier über dem Holzbild.

Das Mauerwerk darüber
wurde während der Gotik erhöht.



Im an den Turm
anschließenden Kirchenschiff ...


 

... wurde die Orgel angebracht.



Von der Turmbasis aus ...



... geht man direkt auf den holzgeschnitzten Lettner
aus dem 16. Jhdt. zu.



Hinter ihm und seinen schönen Figuren ...



... befindet sich ein Chorgestühl
aus derselben Zeit.



An allen Seiten des gotischen Chors
sind Kapellen angebaut, ...



... von denen einige
allerdings hinter Gittern verschwinden.



An der Ostseite des Chorgestühls ...



... ist dieser reich verzierte Schrein zu sehen,
in dem die Reliquien des Hl. Bertrand verwahrt sind.



Auf derselben Seite des Chorgestühls
geht es wieder zurück.



Dann geht es in jenen Teil der Kirche,
der nur gegen Eintritt zu besichtigen ist.



Dazu zählt das prächtige Chorgestühl
aus dem 16. Jhdt., ...



... an dessen östlichem Ende ein Altar steht.



Das Chorgestühl umfasst 66 Chorstühle, ...



 ... die alle reich mit Schnitzereien verziert sind ...



... und auch Figuren aufweisen.



Diese hier ragen über alle anderen ...



... durch ihren fein geschnitzten Details hinaus.



Von hier kann man nochmals sehen,
wie die Orgel im Eck des Langhauses angebracht ist.



Darüber erheben sich das Kreuzrippengewölbe ...



... und der hochgotische Chor aus dem 14. Jhdt.



Ihre Mittelsteine sind mit Wappen versehen
und bemalt.



Die Maßwerkfenster ...



... haben Mosaike wie z.B. hier Jesu Taufe.



Auch an der Südseite sind noch vermauerte
romanische Rundbogenfenster
des ursprünglichen Kirchenschiffes zu erkennen.



Die Kämpfer der Gewölbedienste
sind großteils mit Figuren gestaltet
wie dieses Pärchen ...



... oder diese zwei Figuren ...



... mit offenem Mund.



Dann geht es nach draußen ...



... zum an der Südseite angefügten Kreuzgang.



Dieser setzt sich aus vier Galerien zusammen, ...



... von denen drei in romanischem ...



... und eine in gotischem Stil gestaltet ist.



In Letzterer sind auch Nischen
mit Steinsärgen zu sehen.



Sowohl im gotischen Kreuzgangflügel ...



... als vielmehr noch im romanischen ...



... befinden sich reich verzierte Kapitelle, die früher bemalt waren.



Einige Säulen sind sogar als komplette Heiligenfiguren gestaltet.



Durch den ehemaligen Zugang zum Kapitelsaal ...



... geht es hinaus in den Vorgarten.



Hier das gotisch nachgearbeitete
Portal von der anderen Seite.



Außen sind kaum mehr
romanische Bauelemente zu erkennen.



Nur dieser kleine Turm
am Südostende der Kirche ...



... weist noch romanisches Quaderwerk auf.

Heute ist darin die
Bartholomäus-Kapelle untergebracht.



Der Chor ist hochgotisch
und ragt steil empor.



Wieder zurück im Kreuzgang ...



... geht es einmal durch alle vier Flügel.



Vom südlichen hat man ...




... eine gute Aussicht auf die bewaldete Umgebung.



Von hier aus kann man auch ...



... das außen nur noch gotische südliche Kirchenschiff einsehen.




Die Kreuzgangflügel ...



... sind mit Steinen gepflastert.



In ihrer Mitte befindet sich ...



... ein Gedenkstein mit einem Kreuz darauf.



Hier nochmals die Säulen des Westflügels mit Figuren.




Dieser Grundriss zeigt die 
Entstehungszeiten der einzelnen Gebäudeteile



Zum Abschluss geht es noch 
in die kleine Schatzkammer
an der Südseite der Kirche.



Hier sind alte Reliquienschreine ...
 



... sowie prächtige liturgische Gewänder ...


 
 
... und Gobelins ausgestellt.



Wer noch Lust und Zeit hat,
kann sich in diesem Nebengebäude ...



... über die Geschichte  des Olivetanerordens informieren,
der zuletzt hier ansäßig war.



Doch auch antike Statuen der ehemaligen römischen Siedlung ...



... sind in dieser
ehemaligen Kapelle ausgestellt.






Auch wenn die ehemalige Kathedrale 

und ihr Kreuzgang

einen etwas uneinheitlichen Eindruck machen, 

so sind sie doch sehenswert!








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