Samstag, 17. Oktober 2015


Frankreich, Nevers (Nièvre):
Kirche Saint-Étienne, 11. Jhdt.



Diese Kirche ist eine der stilreinsten romanischen Kirchen, die es gibt, ...



... auch wenn ihre drei Türme heute "verstümmelt" sind:
So hat sie noch vor 1792 ausgesehen.



Die Geschichte von St. Stephan begann Anfang des 7. Jhdts.
mit einer Gemeinschaft von Nonnen,
die sich den Regeln des irischen Wandermönchs und Missionars,
des Heiligen Columban von Luxeuil (543–615), unterworfen hatten.

 Das Kloster mit seiner Kirche Saint-Columban befand sich
an der Stelle der heutigen Kirche,
die im frühen Mittelalter in einem Vorort der Stadt Nevers lag.
Dieses ging nach zahlreichen Schäden und Zerstörungen unter.



Erst als sich eine Gemeinschaft von Kanonikern hier niederließ,
wurde das Kloster 1063 sogar zur Abtei erhoben,
da es an einer der vier Routen des Jakobswegs lag.

Nach 29 Jahren Bauzeit wurde St. Stephan am 13. Dez. 1097
von Bischof Martin von Chartres geweiht.



Hier das nördliche Querhaus,
dessen Höhe auch der des Chores entspricht.



Das Langhaus ist höher und drei Etagen hoch,
die beiden Seitenschiffe nur zwei.



Die heutige Westfassade ist äußerst schlicht.



Bis vor 1792 soll sie noch so ausgesehen haben.



Auch der südliche Westturm sieht ziemlich "nackt" aus.



Dafür lässt das südliche Seitenschiff
noch zahlreiche Rundbogenelemente aufscheinen.

Was im niedrigen Zubau davor,
der sich noch dazu über die gesamte Breite zieht,
untergebracht ist, wird nicht klar.



Am südlichen Querhaus sind schon einige
Ausbesserungen vorgenommen worden.



Hier noch ein altes Portal sowie eine gotische Votivtafel.



Dafür hier nochmals ein Blick ...



... auf die wunderschöne Ostseite von Saint-Étienne
mit ihrem hohen Querhaus, der großen Apsis
sowie dem Chorumgang mit den drei kleinen Nebenapsiden.



Hier der Grundriss, bei dem deutlich wird,
dass zwei kleine Apsiden erst 1910 wieder rekonstruiert wurden.



Obwohl die Kirche innen ziemlich düster ist, ...



... kann man sich dem Charme ihrer strengen Architektur
kaum entziehen.



Hier der Blick ins hintere Mittelschiff.



Über der Vierung und unter dem Mittelturm
gibt es eine Kuppel, die durch vier Konchen gestützt wird.



Wunderschön und fast nach romanischem Lehrbuch
ist dieser dreigliedrige Aufbau der Langhauswände:



Unten die Arkadenbögen, darüber ein Umgang
und ganz oben die Fenster des Obergadens,
der höher ist als die Seitenschiffe.



Hier der Blick vom einem der Seitenschiffe ...



... ins südliche Querhaus.



Beide Querhäuser verfügen über eine kleine Seitenapsis, ...



... die jeweils als Verlängerung des Seitenschiffs konzipiert ist.



Der einmalige Chor mit den Radialkapellen
 ist bedingt durch die Funktion als Pilgerkirche.



Auf den Altären der Kapellen ...




... konnten die Reliquien ausgestellt und verehrt werden.



Die Spenden der Pilger trugen wesentlich
zur Realisierung des großen Bauwerks bei.





Saint-Étienne ist einzigartig

und daher auf jeden Fall sehenswert!










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