Donnerstag, 5. Dezember 2013



Italien, Trient (Trentino):
Kathedrale S. Vigilio, ca. 1213 - 1313.


 

Durch die engen Gassen der Trienter Altstadt ...



... sind der Dom und der angeschlossene Bischofspalast bald zu sehen. 



Beide wurde v.a. durch das Konzil von Trient bekannt,
das zwischen 1545 und 1563 in vier Sitzungsperioden
als Antwort der Katholischen Kirche auf die Reformation
großteils im Presbyterium der Kathedrale stattfand. 



Ein wahres Schmuckstück ist die reich verzierte Ostapsis ...


 

... mit ihren verschlungenen Säulen und ihrer Galerie.



Die Apsis am südlichen Querhaus
ist wesentlich kleiner ausgefallen.





Bei der nördlich davon befindlichen Apsis ist nicht so klar,
ob sie noch zum Dom oder zum angebauten Bischofspalast gehört.



Geht man weiter am Palast Pretorio vorbei,
so bietet sich dieser Anblick - hier mit einer Festbühne davor.



Auch über beide Querhäuser und Seitenschiffe ziehen sich die grazile Galerien,
die für den romanisch-lombardischen Stil charakteristisch sind.



Gegen Ende des 13. Jhdts. wurde das nördliche Querschiff
mit einer Rosette ausgeschmückt, die "Glücksrad" genannt wird.



Das Nordportal wartet mit Besonderheiten auf ...





... wie diesen noch erhaltenen romanischen Löwen,
die die Säulen tragen und Unheil abwehren sollen, ...



... sowie Reste von romanischen Skulpturen im Tympanon.



Die Vierungskuppel wurde zu einem eleganten achteckigen Turm ausgebaut.



Der Hl. Vigilius war übrigens Bischof von Trient
und lebte von ca. 355 bis 405.





Bemerkenswert sind immer wieder die Tiefe ...



... und der Säulenschmuck der Fenster und Portale.



Die beiden Türme sind im Vergleich dazu wuchtig ausgefallen,
nur der nördliche bekam im Barock einen Aufsatz und einen Helm.



1628 wurde im Süden die Kapelle des Gekreuzigten angebaut,
die eine hölzerne Skulpturengruppe beherbergt.





Die Westfassade erhielt bereits eine große, gotische Rosette.



Eines Domes und Bischofssitzes würdig ist auch das große Westportal, ...



... durch das man diese Kirche schließlich betritt.





Rasch fallen die zwei Treppen auf,
die seitlich nach oben in die beiden Glockentürme führen.



Die Rosette erhellt den sonst eher düsteren Kirchenraum.



Unter der Vierungskuppel steht ein Barockaltar.





An der nördlichen Seitenwand sind dieser Balkon
und diese Fresken aus dem 14. Jdht. zu finden.



Hier der Blick zurück ins nördliche Seitenschiff.



Die Apsis im nördlichen Seitenschiff ...



... weist neben alten Fresken ...





... auch noch diese romanischen Reliefs auf.



Hier im Vergleich dazu die südliche Seitenapsis, ...



... über der sich die Fresken des Letzen Abendmahls
und der Kreuzigung befinden.



Auch hier sind noch ...





... bemerkenswerte Reliefs aus der Romanik erhalten.



Doch auch die Reliquien der Heiligen
Sisinius, Marturius und Alexander,
die um 397 starben, werden hier aufbewahrt.



Die große Apsis in der Mitte ist dagegen
erstaunlich schmucklos gehalten.



Das südliche Seitenschiff wirkt durch seine natürliche Beleuchtung
wesentlich freundlicher als das dunkle nördliche Seitenschiff.



Hier noch ein romanisches Rundbogenportal ...



... sowie der obligate Hl. Christophorus,
der wie so oft im Barock überbaut oder übermalt worden ist.



Ein Rundgang durch diese interessante Kathedrale ist erst dann vollständig,
wenn man auch die unterirdische Krypta besucht hat.


 

Der Dom wurde über einem Vorgängerbau aus dem 6. Jdht. errichtet,
dessen Fundamente hier zu großen Teilen gezeigt werden.



Bereits der Vorgängerbau war dem Schutzheiligen der Stadt,
dem Hl. Vigilius, geweiht.



Im 11. Jdht. wurde mit dem ersten romanischen Bau begonnen,
der aber 1212 wieder fast vollständig abgerissen wurde,
um einem noch größeren Platz zu machen. 



Hier werden die Bauphasen gut sichtbar:

Grün sind die Fundamente der Basilika aus dem 6. Jdht. eingezeichnet,
orange die später hinzugefügten beiden Querhäuser mit ihren kleinen Apsiden
und rot die Krypta und der Bau, der im 11. Jdht. begonnen wurde.

Ganz außen die heutigen Mauern und Umrisse des Doms.



Hier noch Mosaike, ...



... Steinsärge ...



... sowie Fundamente und Mauern aus jener Zeit.



Hier eine Grabplatte, wohl die des Hl. Vigilius.



Auch die alte Apsis ...



... und ein antiker Altar kommen zum Vorschein.



Diese Verzierungen sind wohl aus dem 6. Jdht.
und erinnern stark an die Chorschranken,
die auch auf der Insel Reichenau noch erhalten sind.



Zum Abschluss noch einmal ein Blick auf die Kathedrale ...



... und das bunte Treiben auf dem belebten Platz davor.




Auf jeden Fall sehenswert!






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