Samstag, 21. Oktober 2023


Spanien, Moradillo de Sedano (Burgos):
Kirche San Esteban, 1188 fertiggestellt


 

Auf der höchsten Erhebung des Ortes Moradillo, 
der in einem abgelegenen Tal zu finden ist, ...



... wurde diese Kirche Ende des 12. Jhdts. errichtet, 
der man sich nur von der Nordseite nähern kann.



Sie steht hinter einem Haus und ist ...



... auf ihrer Nordseite eher unscheinbar.



Auch die Westseite ist ziemlich schmucklos und ...



... weist nur dieses umgebaute, 
ehemalige Rundbogenfenster auf.



An der Ecke zur Südseite verwundert diese
vergleichsweise mächtige Säulenkonstruktion.



Sie ist der Übergang zur Schauseite - der Südseite.



Hier befinden sich unten drei Blendarkaden ...



... mit doppelten Mittelsäulen mit Kapitellen.



Letztere sind skulptiert und zeigen auf der rechten Seite ...



... diese Harpyen - geflügelte Wesen mit Frauenköpfen.



Darüber befindet sich ein bereits umgebautes
Rundbogenfenster, das seine beiden Säulen
und Kapitelle behalten durfte.



Das linke Kapitell stellt einen Adler dar.



Darüber sind Konsolsteine unter dem Dach zu sehen.



Das Highlight der Schauseite ist aber 
unter dieser Vorhalle geschützt, ...



... die wiederum skulptierte Kragsteine aufweist ...



... wie diesen Musiker mit Fiedel links, diesen Kopf rechts ...



... sowie diese weitere Harpye.



Es ist dies das schönste und aufwändigst gestaltete
 Portal der gesamten Provinz Burgos.



Besonders die drei reich dekorierten Bögen fallen auf, 
von denen die beiden inneren Figuren aufweisen.



Getragen werden sie von je vier 
Blendsäulen auf jeder Seite, deren Kapitelle ...



... u.a. diese 6-köpfige Apostelgruppe sowie ...



... diese Harpyen auf der linken Seite zeigen.



Auf der rechten Seite zeigen die Kapitelle ...



... Vögel mit langen Hälsen und ...



... diese Ritter zu Pferd und mit Schild 
- leider schon etwas beschädigt.



Flankiert wird das Portal zu beiden Seiten ...



... von jeweils zwei Figuren, die übereinander stehen.



Dabei steht jeweils der obere auf den Schultern des Untermannes.



In der Mitte des Tympanons thront ...



... Christus in der Mandorla mit einem Buch in der Hand.



Neben ihm sind die vier Evangelisten sowie ganz außen
die beiden Apostel Petrus und Paulus abgebildet.



Dann beginnen auf dem inneren Bogen ...



... die Darstellungen von den 24 Ältesten ...



... aus der Apokalypse des Johannes ...


 
... auf neun unregelmäßigen Wölbsteinen.



Der mittlere Bogen darüber stellt indes ...



... meist Szenen aus dem Testament dar ...



 ... wie Mariä Verkündigung und Mariä Heimsuchung ...



... oder hier einer Szene aus dem Kindermord von Bethlehem.



Die biblischen Figuren enden an den Kapitellen ...



... mit der Abbildung der Hl. Familie.



Gerade im Scheitel des mittleren Bogens sind aber
ein Zentaur, ein Affe auf einem Pferd und ein Pegasus zu sehen.



Hier einige dieser Figuren aus der Nähe betrachtet.



Am äußersten Bogen hingegen sind verschiedene
Pflanzenornamente wie Akanthusblätter zu sehen.



Hier nochmals einige der Ältesten ...



... aus der Apokaplypse, die alle Könige darstellen, ...



... aus der Nähe betrachtet, in ihrer Mitte ein Engel
(s. 2. Figur von links).



Auf der Seite rechts der Vorhalle
setzen sich die Blendarkaden fort ...



... mit einem bereits verwitterten Kapitell in ihrer Mitte.



Darüber befindet sich ein weiteres Rundbogenfenster,
dessen Bogenfeld allerdings später umgestaltet wurde.



Das linke Kapitell scheint noch original
und zeigt ein weiteres Ungeheuer.



Hier der Grundriss von San Esteban, in dem die Bausubstanz
aus dem 12. Jhdt. in Braun eingezeichnet ist.



Die Vorhalle (oben in Rosa) wurde erst im 20. Jhdt.
zum Schutz des schönen Südportals errichtet.



Die Ostseite musste im 14. Jhdt. neu gebaut werden,
nachdem sie einem Brand zum Opfer gefallen war.



Obwohl es gut ist, dass das Portal geschützt wird, ...



... hat die Vorhalle den ursprünglichen schönen Eindruck
der Südseite leider doch auch zerstört.



Der Turm ist über dem ersten Joch
des romanischen Kirchenschiffs erbaut
und offensichtlich jüngeren Datums.



Das Kircheninnere ist auf der Ostseite
vom gotischen Chor und Altarraum geprägt.



Im alten Kirchenschiff hingegen dominiert noch ...



... die Romanik mit mehrfachen Säulen und Kapitellen.



Dabei sticht dieses in Zickzackform
gestaltete Säulentrio hervor.



Auch einige Kapitelle sind innen durchaus sehenswert ...



... wie dieses Dreifachkapitell mit Pflanzenmuster ...



... oder diese Kapitellgruppe - wieder mit Harpyen,
die in San Esteban überall zu finden sind.



Hier noch eine Aufnahme von der Kirche 
und dem Haus davor.





Das Portal von San Esteban

ist sehenswert!





 



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