Montag, 19. Mai 2014





Deutschland, Bamberg (Bayern):
Dom St. Peter und St. Georg, 1215 - 1237 erbaut.



Imposant erhebt sich der viertürmige Dom
auf einem der sieben Hügel Bambergs.



Er ist einer der vier Kaiserdome (Mainz, Speyer, Worms) 
und ist der einzige deutsche Dom, 
der ein Papstgrab (Clemens II., im Westchor) beherbergt.



Derzeit finden Renovierungsarbeiten an einem 
der romanischen Osttürme statt.



Dieser Dom wird nach seinem Auftraggeber 
Bischof Eckbert "Eckbert-Dom" genannt.



Vorgänger des heutigen Doms war der so genannte "Heinrichsdom",
der nach seinem Gründer Kaiser Heinrich II. genannt wurde.

Schon dieser Bau wurde nach einer Vorgängerkapelle ausgerichtet,
daher ist auch der heutige Bau von Nordost nach Südwest orientiert.



Gegenüber den großen Kaiserdomen in Speyer und Mainz
war der Heinrichsdom mit seinen 75 Metern Länge eher bescheiden.
Damals hatte er auch nur 2 niedrige Osttürme.

Angeblich ist die ein wenig weiter westlich am Berg gelegene Jakobskirche
ein gutes Beispiel dafür, wie der Heinrichsdom ausgesehen haben könnte.

Dieser brannte 1081 zum 1. Mal, wurde dann notdürftig wieder aufgebaut.
Als es im Jahr 1185 zum 2. Mal ein Großfeuer gab,
wurde er schließlich abgerissen und erst ab 1215 neu aufgebaut.



Der Eckbertdom von heute ist 99 m lang und hat auch zwei Westtürme.



Ab 1220 wurde eine neue Bauhütte beauftragt, 
die schon deutlich gotische Einflüsse aus Frankreich in den Bau einfließen ließ.



Hier der Blick auf die beleuchtete Apsis des Ostchors.



Das nördliche Langhaus aus der Nähe ...



... und in Großaufnahme.



Gleich neben dem Dom schließt die "Alte Hofhaltung" an,
ursprünglich Pfalz Kaiser Heinrichs II., später Bischofssitz.



Das Fürstenportal an der Nordseite wird nur bei speziellen Anlässen 
(z.B. beim Begräbnis eines Bischofs) geöffnet.



Der Blick auf das nördliche Querhaus.



Hier die so genannte Veitspforte, 
der einzige Zugang zum Dom über das Querschiff.



Vom Südwesten sieht der Bamberger Dom so aus.



Die oberen Hälften der beiden Westtürme sind übrigens nahezu 
Kopien der Türme der gotischen Kathedrale in Laon.



Die Untergeschosse sind noch im romanischen Stil ausgeführt.



Hier kann man den Unterschied zwischen romanisch-eckigem 
und gotisch-elegantem Stil gut sehen.



Von außen sind die Querhäuser gut zu erkennen,
innen dienen sie eher als Zugang zu den Kapellen. 



Die Westapsis des Peterschors aus der Nähe.



Zwei wunderschöne Ansichten ergeben sich noch ...



... vom Kreuzgang aus, 
der leider nur über das Diözesanmuseum zu betreten ist.



Der Zugang durch Gnadenpforte an der Nordostseite,
obwohl der Hauptzugang normaler Weise an der rechten Ostseite
durch die Adamspforte ("Rote Pforte") erfolgt.





Hier die Reste beider so genannter "Domkröten", 
eigentlich Löwen, die die Säulen des alten Hauptportals trugen.



Der Blick ins südliche Seitenschiff, ...



... wo sich an zwei Säulen die berühmten Statuen der
"Ecclesia" (Kirche) und "Synagoge" (Symbol für das Judentum) befinden.



Ganz in der Tradition romanischer Kathedralen ...



... weist der Bamberger Dom einen Westchor, ...



... den so genannten "Peterschor", ...



... sowie einen Ostchor, ...



... den "Georgenchor" ...



... mit Krypta darunter auf.



Hier die Gestaltung der Apsiswölbung in Großaufnahme.



Vor dem Aufgang zum Ostchor befindet sich das Kaisergrab,
das marmorne Hochgrab des Kaisers Heinrich II. und seiner Frau,
der Kaiserin Kunigunde, das allerdings erst 1499-1513 errichtet wurde.



An der nördlichen Säule vor dem Ostchor
befindet sich der berühmte "Bamberger Reiter",
von dem bis heute nicht klar ist, wen genau er darstellt.



Am Wahrscheinlichsten ist, dass es König Stephan von Ungarn ist.
Fest steht allerdings, das die Statue früher bemalt war.



Der Reiter hat seit seiner Schaffung seinen Platz nie verlassen:

Während des 2. Weltkriegs wurde er von einer 64 cm dicken Mauer
mit einer 300 Zentner schweren Eisenbetondecke abgedeckt.
Dieser Bunker wurde erst im September 1947 wieder entfernt.



Hier ein Blick hinunter in die Hallenkrypta, die leider nicht zugänglich ist.



Sie ist der älteste Teil des heute existierenden Doms, ...



... wurde als dreischiffige Hallenunterkirche angelegt und ist 27 m lang.



Hier steht auch ein Brunnen, der heute noch für Taufen verwendet wird.
Allerdings muss dessen  kaltes Wasser dazu vorher aufgewärmt werden!



Das Querschiff wurde - als Besonderheit dieses Doms -
vor dem West- und nicht vor dem Ostchor errichtet.

Der Grundriss des Domes als Kreuz ist somit hier 
vom Westen her gesehen auf den Kopf gestellt.



Darin sind einige bedeutende ...



... alte Altäre aufgestellt.



Die westliche Chorschranke.



Ein Blick in die Nagelkapelle mit der Reliquie eines 11 cm langen Kreuznagels,
der sich nachweislich seit 1390 im Besitz des Bistums Bamberg befindet.

Die Kapelle wurde im Stil eines Zisterziensischen Kapitelsaales 
noch vor Mitte des 13. Jdhts. errichtet und diente dem Domkapitel 
als Grablege und bis 1350 als Versammlungsraum.

Der daran anschließende Kreuzgang ist leider 
nur vom benachbarten Diözesanmuseum aus zu erreichen.



An einer Säule im Dom sind diese alten Fresken wieder aufgedeckt worden.



Der Radleuchter nach romanischem Vorbild hängt vor dem Westchor.



Im Westchor befinden sich auch der Bischofsstuhl ("Kathedra") von 1899 
und dahinter das einzige Papstgrab, das sich nördlich der Alpen erhalten hat,
und zwar von Clemens II., vorher Bischof Suitger von Bamberg,
der trotz Papsttum weiterhin Bischof dieser Stadt blieb.



Hier zwei (unerlaubte) Aufnahmen vom Kreuzgang, ...



... der heute Teil des Diözesanmuseums ist.



Hier noch einmal das gesamte Ensemble des Domplatzes, ...



... das den einzigartigen Charme der Bamberger Altstadt ausmacht:...

                              

... mit Alter Hofhaltung ...



.. und Neuer Residenz, derzeit total eingerüstet.



Zum Abschluss noch zwei Ansichten des Doms ...



... aus anderen Blickwinkeln.




Ein Muss - nicht nur für Romanik-Fans!









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