Montag, 4. November 2013



Italien, Naturns (Südtirol):
Kirchlein St. Prokulus, 1. Hälfte 7. Jdht. 

An der Stelle dieses Kirchleins stand bereits in der Spätantike
ein Wohnhaus in der vom 4. bis 7. Jdht. n. Chr. verbreiteten Bauweise.



Das Haus wurde allerdings um ca. 600 n. Chr. durch einen Brand zerstört.


 

Die St. Prokulus-Kirche entstand schließlich um 625,
also bereits in der Vorromanik.

In einem Grab an der Südseite der Kirche
wurde ein germanisches Kurzschwert gefunden,
das auf die Zeit um 640 datiert werden konnte.


  
An der südlichen Außenmauer
befinden sich Fresken aus dem 14. Jdht.



Die Hauptmotive stellen dabei
die Erschaffung der Welt sowie den Sündenfall dar. 



An der Nordseite des Langhauses ist dieser Fensteröffnung zu sehen. 



An der Südseite des einfachen romanischen Turms ...



... befindet sich - wie zu jener Zeit üblich -
ein übermannsgroßer St. Christophorus.



Hinter diesem ziemlich unscheinbaren Eingang im Westen
verbergen sich einmalige, über 1.200 Jahre alte Fresken.



Hier ein erster Blick in den Altarraum.

(Das Bild oben ist dem Internet entnommen,
da in der Kirche Fotografierverbot war.)



Einige unerlaubte Fotos wie dieses sind dann doch gelungen:
Hier die Darstellung der Kreuzigung an der hinteren Apsiswand.


 



Diese Fresken im oberen Teil des Langhauses stammen aus um 1400
und zeigen die Gottesmutter Maria, Christus und Gottvater.



Weitere gotische Fresken befinden sich an der nördlichen Langhauswand,
die die Legende der Hl. Drei Könige darstellen.



An der Südmauer ist das Letzte Abendmahl dargestellt.

(Bild aus dem Internet)



Die Fresken im unteren Bereich stammen hingegen
aus vor 800 und damit noch aus vorkarolingischen Zeiten.

Manche Wissenschaftler datieren diese sogar in das 7. Jdht.

Diese Fresken stellen somit den ältesten Freskenzyklus ganz Tirols,
ja sogar des gesamten deutschen Sprachraumes dar.



Das bekannteste Fresko befindet sich an der Südwand:
Ein Mann, der auf einer Schaukel sitzt.

Man nimmt an, dass es sich dabei um den Hl. Prokulus handelt,
der im 4. Jdht. Bischof von Verona war
und so vor der Verfolgung aus der Stadt floh.

(Das obige Bild ist ebenfalls dem Internet entnommen.) 



Unter den vorkarolingischen Fresken befindet sich auch
diese geradezu herzige Darstellung einer Rinderherde. 



Gleich vis-à-vis befindet sich das Prokulus-Museum,
das zur Gänze unterirdisch angelegt ist
und u.a. zahlreiche Originalfresken und Funde aus der Kirche zeigt.





Die Kirche auf jeden Fall ansehen!

(Man kann diese unabhängig vom Museum besichtigen.
Allerdings kommt man nur im Rahmen einer Führung
auch in das Kircheninnere hinein.) 







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