Österreich, Wien (Wien):
Virgilkapelle in der Schottenkirche, 1155 gestiftet.
Auch wenn diese Barockkirche nicht mehr danach aussieht,
ist sie in ihrem Kern doch eine der ältesten Kirchen Wiens.
Sie war ursprünglich romanisch und in Richtung Osten
noch um einiges länger (wo jetzt rechts der große Turm steht).
Das Langhaus wurde während der Barockzeit neu errichtet,
doch an der rechten Seite (und nur von außen zugänglich)
sind in der romanischen Virgilkapelle noch romanische Reste zu finden.
Doch zuerst hier noch der Innenhof des Schottenklosters,
das 1155 von irischen Mönchen, die von den Wienern
fälschlicher Weise "Schotten" genannt wurden,
auf Geheiß des Herzogs Heinrich II. Jasomirgott gegründet wurde
Diese schlossen sich bald der benediktinischen Regel an.
Noch heute beherbergt das Kloster ein angesehenes Gymnasium.
Nur an Wochentagen von 8 bis 18 Uhr
und nur an der südlichen Außenseite (= von der Freyung aus)
ist die Virgilkapelle als Tageskapelle durch diese Türe zugänglich.
Was hier dann zum Vorschein kommt,
grenzt fast an ein "romanisches Wunder":
Wunderschöne Säulen und Rundbögen
aus der Entstehungszeit dieser Kirche.
Hier die Kapitelle aus der Nähe.
Reste eines romanischen Fensters
an der ehemaligen südlichen Langhauswand.
Hier wohl Reste der Säulen des südlichen Seitenschiffs.
Wenn man durch das Fenster schaut,
sieht man in das barocke Hauptschiff dahinter.
Hier befindet sich auch das älteste Gnadenbild von Wien:
"Unsere liebe Frau von den Schotten" ist aus Holz
und soll bereits um 1250 geschaffen worden sein!
Im angeschlossenen Museum ist vor allem
der berühmte Altar des (unbekannten) "Schottenmeisters" zu sehen,
der diesen von 1469-1480 geschaffen hat.
Dieser gilt als Hauptwerk der spätgotischen Malerei in Österreich
und zeigt im Hintergrund
die erste topographisch richtige Ansicht von Wien!
Hier eine Aufzeichnung der Pfarren,
die dem Schottenstift früher angeschlossen waren.
In einem der Säle sind noch Reste
der ursprünglich romanischen Kirche zu finden.
Unbedingt ansehen!
Es ist erstaunlich,
dass selbst viele Wiener
kaum über diese Kapelle Bescheid wissen.
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