Mittwoch, 13. Juni 2012



Deutschland, Regensburg (Bayern):
Ehemaliges Kanonissenstift Niedermünster,
1152 errichtet.


 

Sie ist heute gut versteckt hinter den Häusern der Altstadt:



Die ehemalige Stiftskirche eines Kanonissenstiftes,
das bereits 788 gegründet worden war.

Eine erste Saalkirche von 10 x 23 m wurde bereits um 700 errichtet,
in der innen an der Nordwand der Wanderbischof Erhard bestattet wurde
und deren Grundmauern in Teilen noch erhalten sind.



Im späten 8. Jhdt. entstand zur Zeit der Karolinger ein etwas größerer,
12 x 27 m messender einschiffiger Nachfolgerbau,
der als Kirche eines neugegründeten Stiftes errichtet wurde.

Es wurde vermutlich von Herzog Tassilo III. von Bayern,
der von  748 - 788 regiert, gegründet.



Kurz vor 955 wurde die Saalkirche
durch eine größere dreischiffige Basilika
mit Querhaus und drei Apsiden ersetzt.

Diese maß 21 x 48 m und teilte mit dem ersten Kirchenbau die Nordmauer;
In diesem Neubau wurde 955 Herzog Heinrich I. von Bayern
und 985 seine Gemahlin Judith beigesetzt.

Ab etwa 1146 wurde die Niedermünsterkirche
im romanischen Stil neu errichtet:

 Dieser Bau ist heute noch weitgehend erhalten ...



... und ruht auf Fundamenten römischer Militärgebäude, 
die nur im Zuge einer Führung zu besichtigen sind.




Während Grabungen sind diese Fundamente aufgedeckt worden,
wie auf einer Archivaufnahme in der Kirche zu sehen ist.



Seit 1821 ist Niedermünster nun
der Sitz des Bischofs von Regensburg.

Obwohl an der Kirche bereits einiges umgebaut wurde,
wo wie z.B. die Fenster im Obergaden, ...



... so weist sie dennoch noch zahlreiche romanische Elemente auf ...



... wie dieses heute verschlossenen Südportal ...




... mit seinen renovierten Halbkapitellen.



Das Tympanon ist leider verloren gegangen
und ist heute nur durch zwei einfache Steinplatten ersetzt.



Im unteren Teil des Südturms
wurde dieses romanische Biforium schön restauriert.



V.a. in der Vorhalle, 
die heute einen gelb gestrichenen Aufbau hat, ...



... sind noch viele romanische Stilelemente erhalten.



Die Westseite des Langhauses 
weist noch romanische Quadersteine auf, ...



... hier kamen bei der Renovierung 
gar noch mittelalterliche Fresken zum Vorschein.



Das romanische Rundbogenportal weist leider
nur noch die Säulen im Original auf, ...



... das ursprüngliche Tympanon
sowie die Bögen darüber sind nicht mehr erhalten
und wurden mittlerweile rekonstruiert.



 Die Kapitelle zeigen teilweise figürliche Darstellungen.



An den Wändern stehen jede Menge alter Grabsteine ...



... von Äbtissinnen und Bischöfen. 



Die Kirche wurde des Öfteren umgestaltet,
doch weist ihr relativ enges Langhaus eindeutig 
auf den romanischen Ursprung hin, ...



... der ja damals durch die Länge der Baumstämme der Holzdecke
meist mit ca. 16 m begrenzt war.



Auffällig ist die aufwändige Stuckdecke.



Interessant ist dieser gotische Grabbaldachin 
an der Nordseite, ...



... unter dem der Reliquienschrein ...



... sowie das Grab des Hl. Erhard untergebracht sind.

Nach der Säkularisation ging die Kirche ins Eigentum Bayerns über
und wird seit 1821 anstelle der Kirche St. Ulrich,
die seit 1986 in erster Linie Dommuseum ist,
als Dompfarrkirche genutzt.









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