Donnerstag, 30. Mai 2024


Spanien, Valdazo (Burgos):
Kirche San Pelayo, 12. Jhdt.


 

Diese Kirche ist im Nordosten der Stadt Burgos zu finden,
wo sie nach ihrer Restaurierung wieder in neuem Glanz erstrahlt.



Auf ihrer Ostseite schließt eine halbrunde Apsis
an einen längeren Rechtseckschor an, ...



... die mit Lisenen gegliedert ist, die oben ...




... mit reliefierten Kapitellen abschließen.



Das ursprüngliche Rundbogenfenster
ist heute leider vermauert, zeigt aber dennoch ...



... zwei Blendsäulen mit schlichten Kapitellen
und einen unregelmäßigen Bogen mit Zickzackmuster.



Darüber befinden sich skulptierte Kragsteine, ...



... die Köpfe und Fratzen wie diese hier zeigen.



Die Apsis ist aus ockerfarbenenen Sandsteinen erbaut,
die v.a. im unteren Bereich unregelmäßig wirken.



Auch auf der Nordseite ist noch ein
winziges Rundbogenfenster zu erkennen, ...



... das ebenfalls zugemauert und blind ist.



Der Turm erhebt sich über dem Kirchenschiff ...



... und hat in seinem untersten Geschoss ...


 

.... insgesamt vier romanische Biforien ...



... mit je einer massiven Mittelsäule und einem Überfangbogen.



Dann geht es wieder zurück auf die Südseite,
wo nachträglich dieses Rundfenster in den Chor eingebaut wurde.



Auch hier kann man gestaltete Konsolsteine bewundern, ...



... die neben menschlichen Köpfen auch Tierköpfe darstellen.



Die gesamte Südseite des Kirchenschiffs verbirgt sich ...




... unter dieser später angebauten, offenen Vorhalle.



Dazu zählt ein mehrstufiges, ziemlich breites ...



... Rundbogenportal mit sechs Blendsäulen.



Die Vorhalle hat ebenso interessante Kragsteine ...



... mit diversen Darstellungen wie der Chor und die Apsis.



Unter dem Vordach kommen neben dem Portal
auch zwei Rundbogenfenster mit verziertem Bogen ...



... zum Vorschein, die sonst nur einfach gestaltet sind.



Auch das Portal ist eher schlicht gehalten, ...




... hat aber einige Verzierungen auf seinen Archivolten.



Über den Blendsäulen gibt es jeweils Kapitelle, ...



... die mit nicht komplizierten Dekorationen versehen sind.



Als Beispiel dafür dieses Tier, das
zwei Körper und einen Kopf hat.



Die Holztüre im Portal ist blau gestrichen.



Innen ist San Pelayo steinsichtig belassen ...



... und gibt somit den Blick auf den romanischen Chor ...



... und die Apsis frei, wobei letztere später verändert wurde.










Dienstag, 28. Mai 2024


Spanien, Santo Domingo de la Calzada (Burgos):
Kathedrale, 1158 - 1236 erbaut



Mitten in der Altstadt dieser Kleinstadt, ...


 

... die nach ihrem Gründer benannt ist, und ...



... teilweise stark befestigt, wie an diesem Tor zu sehen ist, ...



... erhebt sich die Kathedrale, die auf einen ersten
Kirchenbau vom Ende des 11. Jhdts. zurückgeht.



Der abseits stehende Campanile,
- übrigens der dritte, der zur Kathedrale errichtet wurde -
wird derzeit restauriert und ist eingerüstet.



Normal sieht er so aus und stammt aus dem 18. Jhdt.



Gleich gegenüber fällt das Südportal auf, ...




... das gleichzeitig wie der Turm neu gestaltet wurde ...



... wie die Mehrzahl der Kapellen an der Ostseite.



Doch neben den neueren,
von außen eckigen Zubauten ...



... ist der Großteil der Ostseite noch romanisch und
aus der Entstehungszeit der Kathedrale erhalten.



Hier das südlichste Rundbogenfenster der
einzigen halbrunden Apsis, die es hier noch gibt.



Es ist gleich mit vier Blendsäulen ausgestattet
- zwei dicken außen und zwei dünnen innen -
und weist herrlich gestaltete Kapitelle auf.



Die beiden östlichen Fenster dagegen
sind etwas schlichter gehalten und haben
nur jeweils zwei dünne Säulen.



Auch an diesen beiden Rundbogenfenstern kann man ...



... reich verzierte Kapitelle bewundern mit einem Ritter auf der linken Seite
und einigen Personen in schönen Gewändern auf der rechten.



Das Fenster daneben zeigt hingegen einen anderen Stil mit mehr
Schlingelementen, die die dargestellten Personen und Tiere umfassen.



Bemerkenswert sind auch die Konsolsteine unter dem Dach, ...



... die neben Personen ebenfalls Tiere zeigen.



Diese beiden Frauenköpfe sind geradezu liebevoll skulptiert, ...



... während diese beiden hier eher furchterregende Köpfe
eines Wolfes links und einer Fratze rechts zeigen.



Hier die gesamte, noch romanisch erhaltene Bausubstanz
von außen betrachtet - und vorbildlich instandgesetzt.



Diese Apsis ist die einzige von insgesamt drei,
die zum Chorumgang dieser Wallfahrtskirche gehörten.



Hier ihre beiden nördlichen Fenster,
die ähnlich gestaltet sind wie die beiden östlichen ...



... und mit Reliefs versehene Kapitelle haben, ...



... wenngleich diese hier schon beschädigt
und wieder "zusammengestoppelt" wirken.



Der Chor wurde innen umgebaut und aufgestockt,
was heute an den mächtigen Stützstreben oben zu sehen ist.



Dieser Teil des Chorumgangs
fand aber weiterhin Verwendung ...



... und weist unter seinem Dach weitere Kragsteine ...



... unterschiedlicher Qualität auf, wobei bei diesen beiden hier
die Gesichter nicht zu erkennen sind.



Hier nun die beiden Rundbogenfenster des Chorumgangs, ....



... die jenen der erhaltenen Apsis ähnlich sind und ...



... Kapitelle mit einem Ritter zu Pferd und einem Drachen vorweisen.



Die Kapitelle des zweiten Rundbogenfensters haben ...



... einen Engel und einen weiteren Ritter zum Thema.



Die Kragsteine darüber zeigen ein Ungeheuer und einen Pilger oder Bettler,
der herzhaft in einen Laib Brot beißt.



Am Chorumgang befinden sich zahlreiche weitere ...



... Konsolsteine, die mit ihren kunstvollen Verzierungen ...



... aus dem Mittelalter überkommen sind.



Während manche bereits verwittert und nicht mehr erkennbar sind,
scheint hier rechts ein langhaariger Mann mit Bart
ein Tier zähmen und reiten zu wollen.



Links zeigt ein Ungeheuer seinen Rücken und rechts
scheint sich die Szene eines Mannes, der ein Tier bändigen will, zu wiederholen.



Hier sind links ein Mann, der nicht näher beschreibbar ist,
und rechts ein Musikant mit seiner Fidel zu sehen.



Die Figuren ziehen sich bis zum nächsten Kapellenanbau
und zeigen hier Darstellungen, die unvollständig erscheinen.



Dann geht es wieder zurück und zur Westseite, ...



... die noch mit diesem mehrstufigen, aber ...



... sonst ungewöhnlich schlichten Portal aufwarten kann.




Ein paar Schritte weiter geht es schließlich ins Museum, ...



... das im Kreuzgang aus dem 14. Jhdt. untergebracht ist ...



... und von dem aus man auch in die Kirche gelangt.



Das wertvolle Chorgestühl stammt aus barocken Zeiten.



Der hohe gotische Chor wirkt gewaltig und ...



... hat oben große Fenster, die ihn hell beleuchten.



Man sieht ihm seinen romanischen Ursprung unten
fast nicht mehr an, nur einige Säulen und Kapitelle
sind noch original.



Am Chor sind noch zahlreiche alte Kapitelle zu sehen,
die wie dieses hier einen Mann zeigt,
der ein Ungeheuer zähmt und reitet.



Weiter geht es mit diesem breiten Kapitell,
das wohl die sieben törichten Jungfrauen darstellt.



Hier sind weitere mittelalterliche Figuren
in faltenwerfenden Gewändern zu sehen.



Diese Seitenkapelle ist die romanische,
die von außen gut zu sehen ist,  ...



... und weist zwei ungewöhnliche Rundbogenfenster auf,
die mit dreieckigen Keilen in der Mitte unterteilt sind.




Vor dem Fenster steht eine Statue ...




... der Muttergottes mit Kind.



Der kleine Altar in der Kapelle ...



... ruht auf dicken kurzen Säulen.



Auch diese beiden Fenster stammen
noch vom romanischen Bau, sind aber ...




... einfacher gestaltet und gewöhnliche Rundbogenfenster.



Beachtung verdienen auch die romanischen Kapitelle, ...



... von denen doch noch einige gut erhalten sind.



Dieses Kapitell stellt die Geburt Jesu dar.



Auch dieses große Kapitell, das auf einem Säulenbündel aufsitzt,
hält eine Geschichte für den Betrachter bereit.



Hier sind links zwei Greife und rechts zwei Schwäne zu sehen,
die ihre Hälse eineinander geschlungen haben.



Weiter geht es mit zwei Harpyien links - Vögel mit Frauenköpfen -
sowie einem Kapitell mit Palmblättern rechts.



Diese beiden Kapitelle zeigen links wieder zwei Vögel und rechts zwei Harpyien,
die einander ansehen.



Auch auf diesem Säulenbündel des Chorumgangs ...



... gibt es reich verzierte Kapitelle, und zwar gleich mehrere.



Hier ein Auschnitt davon mit zwei Zentauren.



Und weiter geht es mit den alten Kapitellen,
die sich jeweils links und rechts unter den Arkaden befinden.



Auch hier gibt es weitere phantasievolle Werke zu bestaunen ...



... wie dieses Kapitell mit kompliziertem Schlingmuster ...



... oder dieses links mit einem großen staunenden Männerkopf
und rechts vier Heiligen, die wohl Teil einer Apostelgruppe sind.



Auf diesem Kapitell sind Engel und Menschen zu sehen, ...



... hier segnet Christus von seiner Mandorla aus.



Hier nochmals der hohe Chor mit seinem
Gewölbe und den großen Fenstern oben, ...



... der untere Teil stammt noch aus der späten Romanik.



Im Querhaus fällt schließlich das ...



... kostbare und monumentale Grabmal ...



... des Hl. Domingo auf, der hier im Ort
die Straßen bauen und ein Pilgerhospiz anlegen ließ.



Das Grab ist bereits hochgotisch, aber dennoch ...



... äußerst aufwändig und kunstvoll gearbeitet.



Eine Statue des Heiligen liegt dabei unter dem
prächtigen hohen Aufbau des Grabmals und ...



... auf der Seite ist eine Statue von ihm zu sehen.



Sein Grab reicht hinunter bis in die später eingerichtete Krypta, ...



... die mit modernen und bunten Mosaiken ausgestattet ist.



Hier ist auch ein Teil der berühmten "Hühnergeschichte", ...




... für die Santo Domingo de la Calzada berühmt ist, dargestellt.
(Geschichte unten im Anschluß an den Eintrag)



Das Grab des Hl. Domingo ist jedoch nicht das einzige, ...



... das es in der Kathedrale zu bewundern gibt.



Weiters sind riesige goldene Retabel ...



... aus gotischen und barocken Zeiten angebracht.



Auch diese Gemäldegruppe, die in ein aufwändiges ...



... und wertvolles Gehäuse gepackt ist, fällt auf.



Vereinzelt sind auch noch weitere romanische Kapitelle ...



... an den Blendsäulen des Kirchenschiffs zu sehen, ...



... die aber insgesamt flacher und etwas naiver gestaltet wirken.



Über dem Zugang zur Krypta befindet sich auch der ...



... so genannte "Hühnerstall", in dem sich stets ...



... in Anlehnung an die "Hühnergeschichte" (s. Anschluss)
ein weißer Hahn und eine weiße Henne befinden,
die aber jeweils nach einer Woche ausgetauscht werden.



Im Seitenschiff geht es schließlich ins Museum ...



... wo man einige weitere romanische Relikte bewundern kann
wie diese Truhe des Hl. Milan aus dem 11. Jhdt. oder ...



... die so genannte Jungfrau von Ayuela vom 12. Jhdt.



Dann geht es in den Kapitelsaal, ...



... dessen Ausstattung im Wesentlichen ...



... aus dem 14. Jhdt. stammt ebenso wie ...



... der gesamte Kreuzgang, der bereits ...



... sehr hoch und mit Kreuzrippen gewölbt ist.



Hier eine Darstellung der Geburt von Eva
aus der Rippe des schlafenden Adam.



Dieser Taufstein wirkt ebenfalls noch mittelalterlich.



Hier weitere Exponate, die in einer Kapelle ausgestellt sind, ...



... sowie solche, die man im Kreuzgang betrachten kann.



Diese beiden Reliefs, die den Hl. Paulus
und den Hl. Jakobus den Älteren darstellen,
stammen beide noch aus dem 12. Jhdt.



Dieser alte Steinsarg mit liegender Figur darauf
ist wohl auch kaum jünger.



Hier noch der Blick in den Kreuzganggarten
mit einem Brunnen und einem Olivenbaum.




Der Vollständigkeit halber sei hier auch der Grundriss
von Kathedrale und Kreuzgang mit den
Entstehungszeiten der einzelnen Bauteile aufgeführt.





Die berühmte "Hühnergeschichte":

Ein deutsches Pilgerpaar kam mit seinem Sohn
Hugonell nach Santo Domingo und fand
in einer Herberge ihr Quartier.

Die Tochter des Herbergsvaters verliebte sich
in den schönen Jüngling, der sie jedoch nicht wahrnahm.

Aus Rache steckte sie ihm einen Silberteller
in seinen Pilgerrucksack und meldete den Raub,
nachdem die Pilgerfamilie abgezogen war.

An der Stadtgrenze fand man den Teller im Ranzen
des jungen Mannes und verurteilte ihn zum Tod durch Hängen,
was auch bald daraufhin geschah.

Doch als das deutsche Pilgerpaar traurig die Stadt
verlassen wollte, war ihr Sohn wieder lebendig.

Freudig meldeten sie dies dem Stadtrichter,
der aber nur verwundert erwiderte:

"Ihr Sohn ist so lebendig wie diese beiden
Brathühner hier vor mir auf dem Teller".

Und die beiden - ein Hahn und eine Henne -
wurden wieder lebendig, bekamen ihre Federn zurück
und flogen davon ...