Samstag, 22. Oktober 2022


Spanien, Sant Feliu de Guixols (Girona, Catalunya):
"Porta Ferrada" des ehemaligen Klosters Sant Feliu, 
1. Hälfte 10. Jhdt.


 

Im direkt an der Costa Brava gelegenen Ort
Sant Feliu de Guixols (auf Deutsch:
"St. Felix von den Kieselsteinen") ...



... versteckt sich hinter diesem barocken Bogen, ...



... der dem Hl. Benedikt gewidmet ist, ...



... ein romanisches Juwel der besonderen Art,
vergleichbar wahrscheinlich nur mit der
berühmten "Torhalle von Lorsch" in Deutschland.



Es ist dies die so genannte "Porta Ferrada",
die wahrscheinlich als Vorhalle zu einer Kirche
aus westgotischen Zeiten gedient hat.



Das Benediktinerkloster Sant Feliu wurde bereits
968 zum ersten Mal gemeinsam mit dem Kloster
Sant Pol de Mar, das ein wenig südlicher liegt, erwähnt,
doch die Torhalle ist wahrscheinlich älter.



Auf kurzen, dicken Säulen mit Würfelkapitellen
ruhen mächtige Bögen aus Steinquadern, ...



... die drei fast zierlich wirkende Triforien tragen, ...



... die ebenso kurze Säulen mit Kapitellen haben.



Darüber ist ein Rundbogenfries zu sehen, das
auf einer Lage oranger Ziegelsteine aufliegt.



Gleich neben der Torhalle stehen zwei Türme,
links der halbrunde "Torre de Fum"
("Rauchturm") aus dem 10. - 11. Jhdt. ...



... und rechts der eckige "Torre de Corn"
("Hornturm") aus dem 10. Jhdt.

Bei Gefahr wurde vom Hornturm
der Alarm mit dem Horn geblasen, ...




... während vom Rauchturm Rauchzeichen
in Richtung Meer für jene abgegeben wurden,
die außer Hörweite waren.



Hier der Grundriss des ehemaligen Klosters ...



 ... mit der Lage der Vorhalle an der Westseite (s. Pfeil)
der heutigen Kirche, die großteils bereits gotisch ist.



Ihre gesamte Westseite wurde vom Vorgängerbau
des 10. Jhdts. übernommen - hier in Rosa eingezeichnet.



Hier das Südportal zu einer weiteren Vorhalle ...



... neben dem "Torre de Fum", der später
zu einem Wehrturm mit Zinnen ausgebaut wurde.



Dieses Portal ist bereits neoromanisch ...



... und wurde im 19. oder 20. Jhdt. errichtet ...




... ebenso wie dieses Rundbogenfenster daneben.



Innen stammt der Ostteil aus dem 14. und 15. Jhdt. ...



... mit seinen zahlreichen hohen Seitenkapellen mit Rippengewölben, ...



... während der Westteil düster und niedriger ist, ...



... da er mit einem Tonnengewölbe eingedeckt ist.



Darunter wurde - wohl in späteren Zeiten - ...



... eine Empore mit einem Kreuzgratgewölbe eingezogen.



Von hier kann man die gesamte Kirche überblicken ...



... mit ihren Bögen, die das Mittelschiff von
der Vorhalle und den diversen Kapellen trennen.



In eine Nische unter der Empore sind Fundgegenstände
aus der Erbauungszeit der ersten Kirche ausgestellt.



Das Kloster wurde nach seiner Aufhebung 1835 weiter umgebaut
- auch heute noch sind Arbeiten im Gange.



Dennoch muss man die vorromanische
"Porta Ferrada" an der Westflanke der Kirche,
die als solche fast nicht zu erkennen ist, erst suchen.




Sehenswert,

weil außergewöhnlich!









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