Sonntag, 13. September 2020


Italien, San Gimignano (Siena, Toscana):
Pfarrkirche Santa Maria Assunta im Ortsteil Cèllole,
um 1200 erbaut 


 

 Auf diesem herrlichen Hügel ...


 

... mit Blick über die Weiten der Toskana ...



... wurde bereits Mitte des 10. Jhdts. 
diese Pfarrkirche gegründet, ...



... die 949 erstmals erwähnt wurde und damals
noch San Giovanni Battista geweiht war.



Bereits 1034 war sie Santa Maria 
gewidmet und wurde um 1200 neu erbaut.



Ihre Westfassade versteckt sich hinter Zypressen
und wirkt ziemlich flach, wie es für 
dreischiffige Kirchen im Raum Siena üblich ist.



Sie ist nach den Restaurierungen des 19. Jhdts.
heute ziemlich überarbeitet, ...



... original romanisch sind nur noch 
das Rundbogenportal und das Kreuz
unter dem Giebel.



 Das Portal weist über seinem Bogen
ein gezahntes Fries auf.



Im Bogenfeld ist ein Lamm Gottes zu sehen ...



... zwischen den Buchstaben "Alpha" und "Omega",
alles allerdings jüngeren Datums.



Links neben dem Bogenfeld befindet sich der Weihestein, 
der besagt, dass Santa Maria 1238 geweiht wurde.



Original und ziemlich ungewöhnlich
ist das rechte Kapitell mit seinen Schlingmustern,
das durchaus vom Vorgängerbau 
aus dem 10. Jhdt. stammen kann.



Das Biforium darüber ist trotz Überarbeitung
erstaunlich nahe einem romanischen Original 
nachempfunden worden ...



... mit seinem Dentalfries über den beiden Bögen
und den ebenfalls mit Schlingmustern versehenen
drei Kapitellen.



Links und rechts neben dem Biforium sind jeweils diese Köpfe eingemauert,
eindeutige Relikte aus romanischen Zeiten.



Neben dem Portal münden
 die beiden Seitenschiffe ...



... jeweils in ein Schlitzfenster.



Erfreulicher Weise ist Santa Maria 1878 - 1879
auf Initiative des damaligen Pfarrers 
wieder in ihren ursprünglichen Zustand versetzt worden.



Sämtliche barocke Ergänzungen wurden entfernt,
sodass die runden Säulen, ihre Arkaden und
die Holzdecke gut zur Geltung kommen.



Herrlich schlicht und doch schön verziert
durch die Reihe an Blendarkaden
ist die halbrunde Ostapsis.



Zwischen den sechs Arkaden,
die auf schlanken Blendsäulen ruhen, ...



... ist ein Rundbogenfenster eingebettet,
das rundherum mit Schlingmustern
dekoriert ist.



Davor hängt ein byzantinisch anmutendes Kreuz.



Die beiden Seitenschiffe schließen im Osten gerade ab
und haben je einen steinernen Altar.



Santa Maria ist einfach ausgestattet, ...



... an der Westseite fällt Licht
durch das Rundbogenportal und das Biforium ein.



Mit Blendsäulen verkleidete Pfeiler
und Säulen mit Kapitellen
trennen das Mittelschiff ...



... von den beiden Seitenschiffen.




Im nördlichen Seitenschiff steht hinten
dieser achteckige Taufstein.



Einige Säulen weisen noch alte Fresken auf
wie diese Hl. Katharina mit zerbrochenem Rad ...



... und diesen Heiligen mit Bart und Buch.



Darüber fallen die Kapitelle auf ...



... mit ihren zarten Pflanzenmustern.



Somit ist diese Kirche innen eines der schönsten
und reinsten Beispiele einer romanischen Kirche in Italien,
dessen alte Kirchen sonst oft vernachlässigt wirken.



Die Nordseite von Santa Maria besteht nur aus
einer steinernen Mauer mit einigen Gerüstlöchern,
sie hat keine Fenster.



An der Südseite der dreischiffigen Kirche ...



... schließt das ehemalige Pfarrhaus an.



Von der Nordostseite der Kirche
hat man diesen herrlichen Blick auf San Gimignano.






Diese "Pieve a Cellole"

ist wirklich sehenswert!










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