Donnerstag, 6. November 2025

 
Deutschland, Frankenthal (Rheinland-Pfalz):
Reste der ehemaligen Stiftskirche St. Maria Magdalena,
heute "Erkenbert-Ruine", 1119 gegründet
 


Diese ehemalige Kirche eines Augustiner-Chorherrenstiftes
sah gemäß einer Zeichnung im Jahr 1800 noch so aus.



Leider wurde sie im Zweiten Weltkrieg so sehr zerstört, 
dass man sie nicht mehr wieder aufbaute.



So verblieb sie im Osten des Stadtzentrums als Ruine, von der heute 
nur noch die oben in Weiß eingezeichneten Bauteile stehen.



Sie steht zwischen der katholischen Dreifaltigkeitskirche im Westen 
und der protestantischen Zwölf-Apostel-Kirche im Osten. 



Im Süden und Südwesten schließen das Rathaus und der Kornmarkt an.



Der Turm der Zwölf-Apostel-Kirche wurde
auf dem Rest eines Turmes der alten Kirche errichtet.



Die Ruine ist das älteste Baudenkmal der Stadt und ...



... wird heute nach ihrem Stifter "Erkenbert-Ruine" genannt.


 
Erstaunlicher Weise ist der untere Teil der imposanten Westfassade ...



... der ehemaligen Kirche St. Maria Magdalena erhalten.



Er weist ein mehrstufiges, rundbogiges Westportal ...



... und zwei Seitenportale mit Rundbogenfriesen auf.



Die Stiftskirche ist aus rötlichem Sandstein erbaut und ...



... wurde 1140 erweitert, als sie zur Abtei erhoben wurde.



Ab 1148 wurde hier im Skriptorium ...



... die bekannte "Frankenthaler Bibel" hergestellt, ...



... die nach wechselhaftem Schicksal 
seit 1720 in London aufbewahrt wird.



Außer dem Unterteil der Westfassade blieben weiters ...



... die nördliche Außenwand des linken Seitenschiffs sowie ...



... der Lettner zwischen Kirchenschiff und Chor erhalten.



Letzterer stammte aus dem 14. Jhdt., war ...




... spätgotisch und besonders kunstvoll gestaltet.



Gleich dahinter schließt die Zwölf-Apostel-Kirche an, ...




... deren Turm auf dem Rest des damals als einzigem 
vollständig ausgebauten Südturmes erbaut ist.



In der Nordwand sind noch Rundbogenfenster ...



... zwischen den Blendarkaden zu sehen, ...



... auch in den beiden Seitenportalen gibt es solche.



Die heute an einen Innenhof erinnernde Erkenbert-Ruine ...



...  wird vor allem für Freiluft-Veranstaltungen genutzt.



 Dies sind v.a. Theater- und Filmaufführungen oder Konzerte, 



... z.B. im Rahmen des zweiwöchigen Sommerfestivals, ...



... das jährlich im Juli/August stattfindet.



Aber auch der alljährliche Weihnachtsmarkt ...



... hat hier seine Heimat gefunden.



Im Winter 2008/09 gab es im Atrium sogar ...



... erstmals eine Eislauf­bahn, die sich ...



... bei der Jugend großer Beliebtheit erfreute.



Im Jahr 2019 wurde die 900-Jahrfeier der Ruine gefeiert.



In der Nacht wird die Westfassade ...



... der Erkenbert-Ruine stets hell beleuchtet.









Dienstag, 4. November 2025

 
 Deutschland, Worms (Rheinland-Pfalz):
Kirche St. Paulus des Dominikanerklosters, 
ab 1002 erbaut
 


Dieses wuchtige Westwerk samt Kirche wurde auf 
dem Areal einer ehemaligen Salierburg errichtet.



Es wird von einem achteckigen Tambur bekrönt,
hinter dem zwei Rundtürme hervorlugen.



Das mehrstufige Westportal wird von zwei Pfeilern
mit romanischen Säulen flankiert.



Über den Säulen haben wohl einst Löwen gewacht,
diese sind heute leider nicht mehr erhalten.



Im rötlichen Sandstein sind noch kleine ...



... romanische Rundbogenfenster zu erkennen, die heute aber blind sind.



Die große Rosette über dem Westportal
stammt vom Umbau aus dem 13. Jhdt.



Das Kirchentor wurde in Anlehnung an das Bernwardstor
 des Doms von Hildesheim aus dem Jahr 1015 gestaltet.



Es war ursprünglich aus Eisen und 
wurde 2007 aus Bronze erneuert.



Hier das Westwerk von der Seite, wobei auch einer 
der beiden romanischen Rundtürme zu sehen ist, ...



... die der Kirche den Beinamen "Heidenturmkirche" eingebracht haben,
weil sie noch 1100 vor dem 1. Kreuzzug fertiggestellt wurden.



Wegen der Klostermauern ist der Gebäudekomplex
nur schlecht einsehbar, man muss um diesen herumgehen.



Hier ein Klostergebäude, bei dem ebenfalls ...



... noch romanische Rundbogenfenster zu erkennen sind.



Auf der Ostseite sind ebenfalls noch alte Stilelemente da.



Aus dieser Fassade mit vermauerten gotischen Fenstern ...



... ragt eine Kapelle mit Maßwerkfenstern hervor.



Daneben befindet sich der romanische Chor der Kirche ...



... mit vergrößerten Rundbogenfenstern, ...



... Rundbogenfriesen und sogar einer Zwerggalerie.



Interessant ist, dass an der Pauluskirche die Ostseite ...



... ebenso wie die Westseite noch fast original erhalten ist.



Das Kirchenschiff dazwischen wurde nach den Zerstörungen 
des Zweiten Weltkriegs relativ einfach wieder aufgebaut.



Die beiden "Heidentürme" schmiegen ...



... sich eng ans Westwerk und bekamen ...



... erst unlängst eher unförmige, helle Turmhelme verpasst.



Hier nochmals die Westseite mit ihrem ...



... vorgesetzten Westportal von der anderen Seite.


Innenansicht nach Osten

Innen wurde St. Paulus barockisiert.


Innenansich nach Westen

Obwohl die Kirche 1802 säkularisiert wurde und
das Kloster von 1881-1926 als Museum diente, ...



... wird es seit 1928 wieder von Dominikanern 
bewohnt und bewirtschaftet.