Deutschland, Lügde (Nordrhein-Westfalen):
St. Kilianskirche, um 1100 - 1200 erbaut
Südlich dieser kleinen Stadt mit ihren Fachwerkhäusern ...
... wurde die St. Kilianskirche auf einem Bergsporn errichtet.
Sie geht bereits auf einen karolingischen Saalbau zurück.
Ihr ältester Teil ist der Westturm, ...
... der um 1100 erbaut und um 1200 erhöht wurde.
Er hat noch heute in seiner obersten Etage romanische Biforien.
Der
klar gegliederte, gestaffelte Baukörper
aus Bruchsteinmauerwerk war
ursprünglich verputzt.
Der sockellose Turm mit Eckquaderung
ist von bemerkenswerter Wandstärke.
Im oberen Teil befinden sich Zwillingsfenster ...
... mit eingestellten Säulchen und Würfelkapitellen.
Das schlichte Westportal
mit ursprünglichem ...
... Rundbogen wurde später verkleinert.
Hier geht es durch diesen Gang in der Turmbasis ...
... unter einem mächtigen Tonnengewölbe in die Kirche hinein.
Innen wurden die Proportionen des eindrucksvollen Raumes ...
... 1939 durch die Absenkung des
Fußbodens ...
... auf das ursprüngliche Niveau, das nach Osten
stufenweise
ansteigt, wiederhergestellt.
Die niedrigen Arkaden im zweijochigen
Langhaus
werden von schweren, quadratischen Pfeilern ...
... im Stützenwechsel mit
Säulen getragen.
Die großen, weit ausladenden Würfelkapitelle sind ...
... mit Palmetten,
Voluten und Blättern geschmückt.
Letztere sind dabei in blassem Rot gehalten.
Hier zwei weitere ebenso schöne wie ungewöhnliche ...
Auch die Arkaden sind mit in Rot
angedeuteten Quadersteinen akzentuiert.
Hier der Blick ins südliche Querhaus mit seiner Türe.
Die Ostapsis ist innen mit drei Fenstern ausgestattet, ...
... zwischen denen sie komplett mit einem Apostelfries
bemalt ist, das 1873 aufgedeckt und ergänzt wurde.
Die
Apsisausmalung stammt vom Anfang des 13. Jhdts.
Die Übermalung wurde 1937 teilweise entfernt und mit einer
Majestas Domini mit Assistenzfiguren bemalt.
Bei einem Teileinsturz des Apsisbogens
ging
diese Arbeit 1958 bis auf Fragmente verloren und
wurde 1961 in Grisaillemalerei ergänzt.
Diese Wandmalerei
unter dem südlichen Chorfenster ist
aus um 1200 in der Art der Soester Schule ausgeführt.
Sie wurde um 1939 nachgemalt und in den 1970er Jahren restauriert.
Die südliche Seitenapsis hingegen ist relativ schmucklos
und ihr kleines Rundbogenfenster vermauert.
Die nördliche Seitenapsis ist nicht mehr existent,
in ihrem Triumphbogen steht ein steinerner Altar.
Hier der Blick vom erhöhten Chor in die drei Kirchenschiffe ...
... und ins Querhaus, die alle auf niedrigerem Niveau liegen.
Besonders deutlich wird dies am Mittelschiff ...
... und seinen tief unten stehenden Kirchenbänken.
Das nördliche Seitenschiff wirkt gedrungen.
Das südliche ist ebenfalls mit einem Kreuzgewölbe versehen.
Hier der Wandaufriss von beiden Seiten des Mittelschiffs ...
... mit seinen Arkaden im Wechsel mit dicken Pfeilern.
In einem der hinteren Seitenschiffe ist die ...
... Entstehungsgeschichte der Kirche erklärt und ...
... einige Aufnahmen der alten Mauern, die bei
archäologischen Grabungen aufgedeckt wurden, zu sehen.
Als Erstbau wurde ein vermutlich karolingischer Saal
mit eingezogenem Chor ergraben, der im 9. Jhdt. ...
... auf der Nordseite um ein Seitenschiff sowie im Westen
um einen Turm und eine Empore erweitert wurde.
Mitte des 11. Jhdts. wurde der ursprüngliche Turm abgerissen
und die Basis für den heutigen massiven Turm gelegt, ...
... durch die man die St. Kilianskirche auch wieder verlässt.
Außen geht es um die Südseite weiter um die Kirche,
deren Schlichtheit und klare Linien beeindrucken.
Hier die beiden Biforien auf der Südseite des Turms.
Am südlichen Querschiffportal stehen Säulen
mit eigenwillig
würfelförmigen Kapitellen.
Auf der Ostseite ist der Chor ebenso hoch wie das Querhaus.
Während er in eine größere Mittelapsis mündet, ...
... schließen an beide Querschiffe nur kleine Apsiden an.
Die südliche Querhausapsis ist leider ...
... heute blind, ihre Fensterchen zugemauert.
Die Mittelapsis hat drei Rundbogenfenster, ...
... die nachträglich vergrößert wurden.
An ihr lässt sich auch der rötliche Bruchstein,
aus dem die Kirche errichtet ist, gut erkennen.
Auch das Fenster der nördlichen Querhausapsis ...
... gibt es nicht mehr, hier wächst ein Bäumchen.
Im Chor befinden sich auf beiden Seiten
vielleicht noch originale, schmale Rundbogenfenster.
Die Kanten des nördlichen Querschiffes
sind mit grauen Quadersteinen verstärkt.
In den roten Bruchstein sind hier oben
eine Fensternische und unten ein weiteres
Rundbogenportal eingelassen.
In der Nische befindet sich wahrscheinlich
eine Statue des Hl. Kilian.
Im Tympanon des Nordportals darunter
ist ein Baum des Lebens zu sehen.
Hier die St. Kilianskirche vom Norden aus gesehen.
Der Turm hat nur im Obergeschoß Fenster, die ...
... in drei Richtungen aus je zwei Biforien bestehen.
Nur auf der zum Kirchenschiff zugewandten Ostseite
sind beide Biforien gleich nebeneinander angeordnet.
Hier nochmals die komplette Südseite mit ihrem niedrigen Seitenschiff
und einem kleinen Treppenhaus darüber, das in den Turm führt.
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