Montag, 13. Oktober 2025

 
 Deutschland, Haigerloch (Baden-Württemberg):
Weilerkirche St. Georg in Owingen, 1152 geweiht
 
 
 

Gegenüber einer Wiese, die gerade von Schafen "gemäht" wird, ...



... zeigt ein Wegweiser den Weg zur älteste Kirche
auf dem ehemaligen Hoheitsgebiet der Hohenzollern.



Es handelt sich dabei um eine spätromanische Kirche, ...



 ... die auf dem Friedhof des im 16./17. Jhdt. wüst gefallenen 
Ort Oberowingen errichtet worden ist.



Die Bauherren waren die Grafen von Hohenberg, 
begüterte Bürger und die Mönche des Klosters St. Georgen. 



Der älteste Bauteil dürfte die Südseite sein, hier wurde allerdings ...



... nachträglich ein gotisches Maßwerkfenster eingefügt.



Die in Quadertechnik gemauerten Seitenwände sind durch ...



... je drei rundbogige Fensterschlitze gegliedert.




Auf der Westseite befindet sich das Hauptportal, ...



... das erstaunlich groß ausgefallen ist.



Es ist in einen zweigeschoßigen Mauervorsprung eingebaut, ...



... der durch Blendsäulen gegliedert ist und
durch ein kleines Vordach geschützt wird.



Der Rundbogen über dem Portal ist mit
auffällig bunten Steinen gestaltet, die teilweise ...



... mit einem Zahn- und einem Flechtfries gestaltet sind.



Die Säulen tragen Kapitelle, von denen das linke verwittert ist.



Das zweite Kapitell auf der anderen Seite
wurde bereits durch einen neuen Stein ersetzt.



Ungewöhnlich ist die Gestaltung des Bogenfeldes:



Die Zahlensymbole darin weisen angeblich auf 
den 27. April 1152 als Tag der Einweihung hin. 



An der Innenseite des Portals ist ein Stück 
eines Frieses mit Pflanzenmustern erhalten.



Innen ist St. Georg zwar barock umgestaltet, doch 
seine romanische Bausubstanz noch erkennbar.



Der wuchtige Chorbogen blieb 
nach dem Einsturz des Turmes erhalten. 



Im Altarraum ist ein Altar aus dem Jahr 1925 zu sehen.



 Der Apostelfries aus der Zeit von 1740 befindet sich ...



... im oberen Teil der Seitenwände und wurde ...



... von einem Dominikus Furr "al fresco" aufgemalt. 



Seine Figuren sind in die Zwischenräume zwischen ...



... den romanischen Rundbogenfenstern eingebettet.



Der Dachstuhl hat die Form eines Gewölbes und wirkt ...



... wie einem umgekehrten Normannenschiff nachgebildet.



Das alte, schlichte Langhaus wäre eigentlich sich selbst genug, ...



... der später angebaute Turm stört das Gesamtbild dieser Kirche.



Im kleinen, weißen Anbau befindet sich die Sakristei.



Auf der Nordseite ist ein weiteres, kleineres Portal eingelassen, ...



... das vielleicht erst später ausgebrochen wurde.



Die originalen Rundbogenfenster sind 
jedenfalls unlängst renoviert worden.



Auch der Türbogen wurde sicher erneuert.



In der Wand rechts daneben fällt diese Lücke auf,
die offensichtlich mit Ziegelsteinen "gestopft" wurde.



Der ursprüngliche, wohl mit einem Satteldach gedeckte, 
romanische Ostturm stürzte 1830 ein. 



Der heutige, nicht zum Baustil der Kirche 
passende Turm wurde erst 1913 gebaut.



Er ist mit einer 
welschen Haube und
einer achteckigen Laterne bekrönt



Turm und Haube wurden zuletzt 2008 instandgesetzt.



Schräg vor dem Turm steht diese gotische Grableuchte.



Der Friedhof ist von einer Mauer umgeben und ...



... umfasst ein erstaunlich großes, parkähnliches Areal.



Dann geht es die hübsche Birkenallee zurück
wieder auf die Landesstraße und zur nächsten Kirche.









Samstag, 11. Oktober 2025

 
 Deutschland, Baiersbronn (Baden-Württemberg):
Münsterkirche des Klosters Reichenbach, 
1083 gegründet und erbaut, Ende 12. Jhdt. erweitert
 
 
 

Hinter dicken Klostermauern lugt sie schon hervor ... 



... die einstige Kirche des Benediktinerklosters Reichenbach.



Am Eingang wartet diese Tafel mit Informationen zum Ort ....



... und zum Lageplan der ehemaligen Klostergebäude.



Dann geht es durch die Klosterpforte hindurch zu diesem Gebäude, 
dessen unterer Teil wohl auch noch aus alten Zeiten stammt.



Auf der rechten Seite taucht die Ostseite der
Münsterkirche auf mit einer großen Mittelapsis.



Daneben schließen zwei rechteckige Seitenkapellen an:

Seitenapsiden sucht man hier vergeblich -
der alte Ostabschluss vom 11. Jhdt. fiel 
dem Umbau des 12. Jhdts. zum Opfer.



Die große Mittelapsis ist schlicht und weist
oben ein Rundbogen- und Zahnfries auf.



Diese Friese zieren auch die Seitenkapellen
und den Chor hinter der Mittelapsis.



Neben dem jüngeren Ostabschluss blieben ...



... die beiden Chortürme aus dem 11. Jhdt. erhalten.



Diese sind relativ schlank und haben nur in ihrer ...



... obersten Etage je ein Biforium auf jeder Seite.



Auch die Türme sind durch Lisenen
 und Rundbogenfriese gegliedert.



Die Kirchturmuhr ist eine Nachrüstung aus späteren Zeiten.



Dahinter schließt das hohe Langhaus aus dem 11. Jhdt. an, ...



... das erst im Obergeschoß Rundbogenfenster hat,
darunter sind nur Löcher zu sehen, in die einst
die Dachbalken des Kreuzgangs eingelassen waren.



Auch die Vorhalle, in der alte romanische Exponate
ausgestellt sind, wurde im 12. Jhdt. umgestaltet.



Durch dieses massive Portal betritt man die Klosterkirche ...



... und staunt über ihren klaren, frühromanischen Stil.



Sie ist wie früher flach mit Holz gedeckt.



Vorne steht in einer Ecke ein romanischer Taufstein.



Erst der jüngere Chorbereich zeigt mehr 
architektonische Vielfalt in seiner Gestaltung
und schließt mit einem massiven Triumphbogen an.



Nur der Chor besitzt kleine, zweijochige "Seitenschiffe", ...



... die als Kapellen genutzt werden, das Mittelschiff 
selbst hat keine Seitenschiffe.



Die große Apsis in der Mitte hat ein buntes, ...



... modernes Mosaik im Rundbogenfenster, ...



... das Christi Auferstehung zum Thema hat.



Beide Kapellen sind kreuzgratgewölbt ...



... und haben mehrere Rundbogenfenster.



Auch im Chor darüber gibt es solche.



Jede Kapelle ruht auf einem wuchtigen
Mittelpfeiler, der mehrfach gegliedert ist.



Im Chor steht auch der Altar und der Blick
von hier ins große Mittelschiff beeindruckt.



Die Empore im Westen wurde später eingezogen,
hier befindet sich auch die Orgel.



Weiter hinten ist noch ein Stück des alten
Chorgestühls erhalten und ausgestellt.



Nach einem letzten Blick in die ehemalige Kirche des Klosters,
das auf eine Schenkung an das Kloster Hirsau zurückgeht, ... 




... geht es auf die durch Stützsäulen befestigte
und später umgestaltete Westseite.



Die unten offene Vorhalle führt auf einen Vorplatz, ...



... an dem heute die belebte Landesstraße 462 vorbeiführt.



Darüber gibt es wohl am Ende des Langhauses
eine weitere, nicht zugängliche Kapelle.



Die offene Vorhalle ist kreuzgratgewölbt, ...



... ruht auf abgesetzten Kämpfern und ...



... zeigt einige alte Grabsteine aus diversen Epochen.



Das Westportal zur Kirche ist über eine Treppe erreichbar ...



... und hat eine Bronzetüre mit Löwenköpfen als Griffen.



Das Tympanon ist nach romanischem Vorbild gestaltet
mit Christus in der Mandela, flankiert von zwei Engeln.



Dann geht es auf der Nordseite des Langhauses ...



... wieder auf die Ostseite zu den Türmen.



Der Nordturm ist wie der Südturm gestaltet.



Hier sind weitere alte Grabsteine aufgestellt.



Im frühromanischen Kirchenschiff kann 
man einige Veränderungen entdecken.



Vielleicht wurden nur Zugänge vermauert,
jedenfalls schloss hier einst ein Nordgang an.



In der Turmbasis befindet sich ein weiteres Rundbogenportal, ...



... das im Giebelfeld das Lamm Gottes zeigt.



Es trägt eine Fahne und steht zwischen den 
Buchstaben "Alpha" und "Omega".



Die Nordostkapelle steht wie die Ostapsis ...



... auf einem mehrstufigen Sockel.



Hier nun wieder der Anblick der markanten Ostseite
mit dem Chor und den beiden Chortürmen.



So sah das Kloster nach seinem ersten großen Umbau
Ende des 12. Jhdts. aus - der heute leider nicht mehr 
existente Kreuzgang schloss im Süden an.



Auf dieser Abbildung ist die Osterweiterung der Klosterkirche
gut zu erkennen, die Kapelle südlich davon existiert nicht mehr.



Um das Jahr 1550 bestand die Anlage noch
aus einigen weiteren Wirtschaftsgebäuden, ...



... ein Großteil der Klostermauer ist heute noch erhalten.





Sehenswert!