Sonntag, 14. September 2025

 
 Deutschland, Neudenau (Baden-Württemberg):
Kapelle St. Gangolf, um 1230 erbaut


 
Nur ca. 2 Kilometer östlich des hübschen Ortes Neudenau ...

 

... befinden sich unweit vom Fluss Jagst ...



... die St. Gangolfs-Kapelle, die 1276 erstmals erwähnt wurde,
sowie ihr altes Pfarrhaus und Wirtschaftsgebäude.



Sie wurde als Kirche des Ortes Deitingen errichtet,
der aber spätestens um 1600 aufgegeben wurde.



Ihr ältester Teil ist der Westturm auf
quadratischem Grundriss, der oben ...



... romanische Biforien aufweist und einen Spitzhelm hat.



Hier hängt auch eine große Glocke.



In der Turmbasis befinden sich zwei Portale,
ein gotisches auf der Westseite und ein romanisches ...



... auf der Südseite, das ebenso mit Hufeisen 
als Votivgaben geschmückt, aber mehrstufig ist. 



Die drei Etagen des Turm sind durch
dunklere Lisenen gegliedert.



Das Kirchenschiff weist bereits gotische Fenster auf, ...



... obwohl es ebenfalls auf romanische Zeiten zurückgeht.



Es hat außerdem ein weiteres, viel kleineres Portal, ...



... das ebenfalls mit Hufeisen verziert ist, ...



... was auf die Tradition der Pferdewallfahrt zurückgeht, ...



... die hier bereits seit dem 14. Jhdt. gepflegt wird.



Die Kirche ist heute grob verputzt und ...



... wurde auf ihrer Ostseite abgestützt.



Hier befindet sich im Chor nur ein Maßwerkfenster.



Auf der Nordseite führt eine Treppe zu einer
Empore, die an den Chor angeschlossen ist.



Auch auf dieser Seite gibt es nur noch gotische Fenster.



Innen ist St. Gangolf schlicht gehalten mit einer Holzdecke ...



... und einem Chorraum, der seitlich eine Empore hat.



Über dem Hauptaltar fallen Fresken aus der Zeit
zwischen 1330 und 1500 auf.



Diese zeigen das Jüngste Gericht mit Christus als ...



... Weltenrichter mit Schwert flankiert von Johannes
dem Täufer, der Gottesmutter, Engeln und Aposteln.



Darunter ist das Martyrium des Hl. Laurentius 
auf dem glühenden Rost dargestellt.



Auf diesen beiden Gewölbekappen schwebt je ein Engel ...



... auf zwei schwarzen Wolken über sechs Heiligen.



 Hier sind mehrere Szenen mit Heiligen abgebildet, ...



... wobei der Apostel Jakobus zwei Pilger krönt.



Ein Teil der Fresken ist durch den Altar verdeckt,
rechts davon ist u.a. die Krönung Mariens zu erkennen.



An der Wand des Chors sind eine Kreuzigungsszene
zu sehen sowie Heiligendarstellungen am Triumphbogen.



Der Gangolfsaltar ist der Hochaltar der Kirche 
und stammt aus dem Jahr 1501. 



Der Nebenaltar wird als Liebfrauenaltar bezeichnet.



Die Kanzel ist mehr als schlicht mit
einer einfachen Leiter als Aufgang.



Hier noch eine ältere Aufnahme, die zeigt,
dass der Triumphbogen auch innen Fresken hat.







Freitag, 12. September 2025

 
 Deutschland, Bad Wimpfen (Baden-Württemberg):
Stiftskirche St. Peter in Wimpfen im Tal,
Westriegel 10. oder 11. Jhdt.



Diese eigentlich frühgotische Kirche steht inmitten ...



... eines ehemaligen Römerkastells in Wimpfen im Tal.



Doch ihr massives Westwerk stammt aus
 der frühen Romanik aus dem 10. oder 11. Jhdt. ...



... und war einst Teil einer romanischen Rundkirche,
die im Osten drei Apsiden hatte (hier hellblau) -
die roten Teile kamen erst im 13. bis 15. Jhdt. hinzu.



Der wuchtige Westriegel ist drei Etagen hoch ...



... und weist so manches Rundbogenfenster auf, ... 



... ehe sich zwei Türme mit je zwei Geschoßen ...



... davon lösen und achteckig in die Höhe heben.



In der Mitte des Westriegels fällt ein tiefer, ...



... zweigeschoßiger Rundbogen mit drei kleinen
Rundbogenfenstern darüber auf, ...



... in dem sich auch das Westportal befindet.



Links an der Wand sind noch Reste von 
Blendsäulen der ehemaligen Vorhalle erkennbar.



Die Bronzetür ist jüngeren Datums und ...



... mit ihren Türknaufen und -bändern
dem romanischen Stil nachempfunden.



Innen wird St. Peter gerade renoviert, ...



... außerdem ist es hier sehr dunkel.



Nur die hohen, hochgotischen Maßwerkfenster
mit ihren alten, bunten Gläsern lassen etwas Licht herein.



Im Querhaus befinden sich die Orgel ...



... sowie weitere gotische Maßwerkfenster.



Hier sind kaum noch romanische Elemente zu finden, ...



... das ursprünglich romanische Kirchenschiff
wurde komplett durch ein gotisches ersetzt.



Dieser Teppich könnte vielleicht noch auf 
romanische Vorlagen zurückgehen.



Heller und interessanter ist die Westseite, ...



... wo der Westriegel innen zwei Emporen ausformt, ...



... die früher sicher u.a. für den König und Kaiser ...



... samt Gefolge als Ort zur Messteilnahme dienten.



Der romanische Bau hebt sich mit seinen geraden 
und gebogenen Mauern deutlich von den "verspielten"
gotischen Formen der restlichen Kirche ab.



Hier gibt es sogar ein Portal in den südlichen Turm, ...



... durch dessen Treppenhaus man auf die ...



... erste Empore im Obergeschoß gelangen kann.



Von hier kann man den frühgotischen ...



... Kirchenbau samt Gewölbe besser sehen.



Dann geht es die Treppe wieder hinunter und ...



... wieder hinaus in die ehemalige "Vorhalle", von der heute ...



... nur noch die Grundfesten und einige Säulenstümpfe stehen.



Beim Westriegel scheint der Mittelteil ...



... nachträglich zwischen die beiden Türme eingefügt.



Dahinter taucht das frühgotische Kirchenschiff auf, das ...



... direkt an die westliche Turmgruppe angebaut ist.



Hier die Rundbogenfenster und Biforien
des Südwestturms aus der Nähe betrachtet.



Der Grund, warm nur das Kirchenschiff erneuert wurde
und nicht auch das Westwerk, war Geldmangel.



Daher haben wohl auch beide Türme
heute unterschiedliche Spitzhelme.



Der frühgotische Bau wurde Zug um Zug errichtet, ...



... zuerst wurden der Chor und das Querhaus erneuert.



Bereits im Jahr 1278 wurde Dekan Richard 
vor dem neuen Hochaltar beigesetzt. 



Neben diesem Portal im südlichen Querhaus ...



... wurden bis 1400 auch das Langhaus erneuert ...



... und im Norden ein gotischer Kreuzgang angebaut.



In diesem sind in einem Kreuzgangflügel sogar ...



... noch gotische Fresken und ein Rundbogenportal erhalten.