Freitag, 17. Mai 2024


Spanien, Estella-Lizarra (Navarra):
Kirche Santo Sepulcro, letztes Drittel 12. Jhdt.



Am Südufer des Flusses Ega und ...



... u.a. über diese Fußgängerbrücke erreichbar ...



... steht der Rest dieser einst viel größeren Kirche
direkt am Jakobsweg Richtung Santiago de Compostela,
die eine der historischen Pfarrkirchen der Stadt und
bereits 1123 Sitz einer Bruderschaft des Hl. Grabes war,
daher auch ihr Name.



Da die Gegend, in der Santo Sepulcro steht,
Ende des 19. Jhdts. zunehmend an Einwohnern verlor,
wurde sie 1881 als Pfarrkirche aufgegeben und die
Gemeinde der Kirche San Pedro de la Rúa zugeschlagen.



Anfang des 19. Jhdts. war das Gebäude weitgehend eine Ruine
und wurde zum Teil zum Abbruch frei gegeben,
erhalten blieb von ihr bis heute in ganzer Höhe ...



... nur das nördliche Kirchenschiff
mit seiner halbrunden Apsis ...



... und einem bereits frühgotisch "angespitzten"
Rundbogenfenster mit zwei Blendsäulen.


 
Von den Mauern des Hauptschiffes sind noch Reste erhalten, ...



... während vom südlichen Seitenschiff ...



... nur Fundamente geblieben sind. 



Die Kirche ist deshalb heute einschiffig und hat nur ...



... noch die nördliche von einst einmal drei Apsiden, 
von denen die mittlere am größten war.



Hier der Grundriss der Kirche, wie sie sich heute darstellt.



Während die Ostseite noch romanische Züge hat,
ist das Nordportal, heute der Hauptzugang, bereits ...



... eine gotische Arbeit aus der Zeit um 1340.



Es ist reich skulptiert mit jeweils sechs Aposteln ...



... links und rechts oberhalb des mehrstufigen Portals.



Es hat zahlreiche Blendsäulen und Archivolten, ...



... die aber selbst kaum dekoriert sind.



Einzig die Spitzen der Bögen weisen ...



... Engel auf, die Bücher, ein Kreuz oder
andere Gegenstände in ihren Händen halten.



Das Tympanon ist in drei Ebenen unterteilt und
stellt auf seiner unteren Ebene das letzte Abendmahl
und auf der oberen die Kreuzigung dar.




In der mittleren Ebene sind drei Szenen dargestellt,
die links die drei Frauen am Grab,
in der Mitte die Rettung der Gerechtfertigten
und rechts "Noli me tangere" zeigen.



Zwei bärtige Männerfiguren tragen den Türsturz ...



... und der Hl. Jakobus der Ältere und der Hl. Martin von Tours
stehen als lebensgroße Statuen links und rechts des Portals.



Die Westseite des Kirchenrestes ist eher lieblos zugemauert.



Gleich oberhalb von Santo Sepulcro ist die bereits
gotische Kirche des Klosters Santo Domingo zu sehen.







Mittwoch, 15. Mai 2024


Spanien, Estella-Lizarra (Navarra):
Kirche Santa María de Jus del Castillo, 
12. Jhdt. 


 

Am Randes des Jakobswegs Richtung Santiago 
erhebt sich gleich neben dem Santo-Domingo-Kloster ...


 
... und auf einem Hügel über dem Fluß Ega
diese romanische Kirche aus dem 12. Jhdt.



Das zum Kulturdenkmal erklärte architektonische 
Schmuckstück war jahrzehntelang geschlossen.



Die barocke Westfassade stammt aus dem 18. Jhdt. 
und ist manieristisch gestaltet, aus derselben Zeit
datiert auch der später aufgesetzte Glockenturm.


 

Vor Kurzem wurde die Kirche nach ihrer Sanierung 
als Informationszentrum für Romanik
und den Jakobsweg wieder eröffnet.



Das Sanierungsprojekt hat auch die Umgebung miteinbezogen ...



... und das Santa-María-Tor zum Teil wieder hergestellt,
eines der neun Tore der ehemaligen Stadtmauer.



Die Kirche wurde über der ehemaligen Synagoge errichtet.



König García, der Restaurator, stiftete die Synagoge 
1145 der Kathedrale in Pamplona, um die
Juden zum Christentum bekehren zu lassen.



Auf der Ostseite sind noch der kurze Chor
und die halbrunde romanische Apsis erhalten.



Auf einer Stützmauer, die das Kirchenschiff hält,
ist diese Figur zu sehen.



Die Ostapsis ist durch Lisenen gegliedert ...



... und hat erstaunlich schmale Schlitzfenster,
die nicht weiter dekoriert sind.



Die Kragsteine unter dem Dach sind ebenfalls schlicht.



Auf diesem Bild ist die alte Bausubstanz anhand
der helleren Quadersteine gut zu erkennen, ...



... die dunkleren Quadersteine oben sind ...



... anlässlich der letzten Renovierung ergänzt worden.



Die Kirche ist einschiffig und hat
auf ihrer Nordseite ein kleines Rundbogenportal.



Auch der Unterbau des gegenüberliegenden Gebäudes
zeigt deutlich romanische Einflüsse.

Hier ist heute ein Altersheim untergebracht.