Freitag, 3. Mai 2024


Spanien, Ayegui (Navarra):
Kirche des Klosters Santa María de Irache, 
12. / 13. Jhdt.



Vor der herrlichen Bergkulisse mitten in Navarra 
bzw. im Süden der Kleinstadt Estella-Lizarra ...



... wurde dieses Kloster bereits 914 nach der Reconquista
durch Sancho I. Garcés, König von Navarra, auf Basis 
einer westgotischen Klostergemeinschaft gegründet.


 

Es ist somit eines der ältesten von Navarra
und eine wichtige Station auf dem Jakobsweg.



Während seine beiden Kreuzgänge im
16. bzw. 17. Jhdt. neu gebaut wurden, ...



... ist die Klosterkirche noch zu großen Teilen ...



... aus dem 12. Jhdt. erhalten, obwohl
sie derzeit umfassend renoviert wird.



Das große Westportal, das heute unter ...



... einer gotischen Vorhalle verschwindet, ...



... ist fünfstufig und auf beiden Seiten mit
je vier Blendsäulen mit Kapitellen geschmückt.




Um die Ostseite der Kirche sehen zu können, muss man ...



... erst einmal an diesem herrschaftlichen Bau ...



... aus dem Barock vorbei mit seinen prunkvollen Wappen.



Auf der Südseite sieht dieser bereits wesentlich ...




... desolater aus mit zahlreichen umgebauten Fenstern.




Die Ostseite scheint bereits instandgesetzt ...



... und ist mit massiven Strebepfeilern abgestützt.



Dahinter taucht die Ostseite der Klosterkirche auf ...



... mit einer ziemlich großen Mittelapsis
und zwei kleineren Seitenapsiden.




Hier das Rundbogenfenster der Seitenapsis
mit seinen beiden Blendsäulen und Kapitellen.



Das südliche Fenster der großen Mittelapsis
ist ähnlich gestaltet, sein Bogen ist außen
aber zusätzlich mit einem Fries dekoriert.



Äußerst aufwändig sind die Kleeblattfriese und ...



... Konsolsteine unter dem Dach gestaltet.



Die Blendsäulen münden in reich skulptierte Kapitelle
wie dieses hier mit einem Ritter zu Pferd und einem Zentauren.



Auf den Konsolsteinen sind menschliche Köpfe
und jede Menge verschiedener Tiere zu sehen.



Hier nun alle drei Apsiden aus der Frontsicht,
wobei die mittlere nachträglich mit starken
Strebepfeilern abgestützt werden musste.



Während die Mittelapsis drei Rundbogenfenster
und darüber gleich fünf Rundfenster hat,
sind die beiden Seitenapsiden schlichter gehalten.



Hier das Ostfenster der Mittelapsis, das
genauso dekoriert ist wie die anderen Fenster, ...



... und hier die nördliche Seitenapsis
mit zwei ursprünglichen Lisenen
und einem Rundbogenfenster.



Bei allen drei Apsiden zieht sich
unter den Fenstern ein Gesimsband entlang.




Oben setzen sich auf allen dreien die gestalteten ...



... Fries- und Kragsteine fort, wobei jene der Mittelapsis ...




... am meisten auffallen, weil sie wesentlich mehr sind.



Die Nordseite der Kirche wurde wohl einige Male umgebaut ...



... doch ist auch hier noch ein Rundbogenportal erhalten,
das aus der Mauer herausragt.



Der 1609 anstelle romanischer Zwillingstürme
errichtete Kirchturm ist in der Gestaltung
an den Herrera-Stil angelehnt.



Über dem ebenfalls fünfstufigen,
bereits spätromanischen Portal ...



... sind noch diese drei Kragsteine vom ursprünglichen
Seitenschiff erhalten.



Obwohl die Bögen des Nordportals unverziert sind, ...



... haben seine Blendsäulen aufwändig gestaltete Kapitelle mit ...



... biblischen Szenen wie hier, wo ein Engel
einem träumenden Mensch erscheint, ...



... oder Rittern mit Pferd und Schwert hier,
die gegen einen Zentauren kämpfen.



Weitere Kapitelle zeigen Tier- und Pflanzenmotive ...



... und hier sind wohl zwei Vögel abgebildet.



Innen ist die Klosterkirche noch eine Baustelle.




Hier Archivbilder aus dem Internet, ...



... die die Kuppel über der Vierung zeigen.




Die Kirche hat eine große Westempore, von der aus
die Benediktinermönche früher die Messe mitverfolgen konnten.



Die Gewölbe aus schweren Bandrippen werden
von kreuzförmigen Pfeilerbündeln getragen.



Die Kirche ist als basilikales Langhaus
in Form eines lateinischen Kreuzes angelegt.




Die drei Kirchenschiffe münden jeweils in eine Apsis.


 

Die Mittelapsis ist am aufwändigsten gestaltet und ...



... weist um ihre drei Fenster verzierte Blendarkaden auf.



Während die Apsis durch acht Fenster beleuchtet wird, ...



... sind in den Obergaden nachträglich auch eckige
Fenster eingebaut worden.



Die Seitenschiffe sind wie das Mittelschiff
mit massiven Kreuzrippengewölben gedeckt.



Hier die Emporen im hinteren der Teil der Kirche, ...


 

... hinter der Westempore lässt ein
fünfteiliges gotisches Fenster Licht herein.



Der Kirchenboden ist derzeit komplett aufgegraben ...



... und wird von Archäologen genau untersucht.



Es wurden schon zahlreiche Gräber ausfindig gemacht, ...



... in denen sich noch Skelette befinden.



Doch auch alte Steinsarkophage stehen in der Kirche.



Wieder draußen zieht noch die Außengestaltung
der Vierungskuppel die Aufmerksamkeit auf sich.



Sie ist ungewöhnlich und hat wohl an allen vier Seiten
kleine runde Türmchen.



Dann geht es wieder am desolaten Klostergebäude vorbei ...



... zur repräsentativen Seite des dreistöckigen Baus, ...



... hinter dem sich u.a. auch der Kreuzgang befindet.



Dieser ist später aufgestockt worden und hat ...



... einen kleinen Springbrunnen in seiner Mitte.



Die Säulen und Gewölbe sind im plateresken Stil ...



... mit viel Stuck und vielen Verzierungen gestaltet ...



... und sehen alle gleich aus.



Davor befindet sich noch ein zweiter Hof ...




... mit einem älteren, umgebauten Kreuzgang.



Bermerkenswert ist weiters, dass die Weinkellerei
"Bodegas Irache" direkt neben den Klostergebäuden
mit dem Hinweis auf die benediktinische Gastfreundschaft
zur Freude der Pilger einen "Weinbrunnen" installiert hat.







Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen