Mittwoch, 3. Februar 2021


Italien, Credaro (Bergamo, Lombardei):
Kirche San Fermo, 11. - 12. Jhdt.
 

 

Südlich des Ortes Credaro und
unweit der Westseite des Lago d'Iseo ...



... ist diese Kirche fast
 auf der grünen Wiese zu finden.



Obwohl bereits im 8./9. Jhdt.
erstmals erwähnt ...



... geht ihr wesentliches Erscheinungsbild
auf das 11./12. Jhdt. zurück.



Ihr charakteristisches Merkmal ist der Kirchturm,
der für Kirchen im Raum Bergamo eher untypisch ist.



Diese Bauweise mit je drei Biforien
in den oberen Stockwerken ...



... erinnert eher an Kirchtürme in Südtirol,
Andorra oder im Val de Boí in Spanien, ...



... wo die "Magistri Comacini", also die Steinmetzmeister
aus dem Raum Como, überall vom 9. bis 12. Jhdt. aktiv waren.



Dieser markante Campanile steht denn auch
genau in der Mitte der Westfassade ...



... zwischen zwei Vordächern.



In seiner Basis ist ein Rundbogenportal
nachträglich zugemauert worden.



Während der Turm heute
weitestgehend original erhalten ist, ...



... wurde das Langhaus
im 16. und 17. Jhdt. stark verändert.



Nur hier an der Südostseite sind
originales Mauerwerk mit Feldsteinen ...



... und ein kleines Rundbogenfenster erhalten.



Aus dieser Sicht ist gut zu sehen,
dass die Biforien mit rötlichen Ziegelsteinen ausgebessert sind.



An der Ostseite von San Fermo ist mittlerweile leider
die halbrunde romanische Apsis abhanden gekommen ...



... und durch diesen dreiseitigen ...


 
... eckigen Chor ersetzt worden.



Auch auf der Nordseite ist noch ein Rundbogen-
fenster erhalten, dahinter folgen gleich Stützmauern.



Das kleine romanische Fenster ist ebenfalls ...



... mit Ziegeln nachgebessert worden.



Zwischen den beiden Stützmauern ...



... ist sogar noch ein zweites Rundbogenfenster zu sehen, ...



... auch dieses ist ein wenig stümperhaft
renoviert worden.



Wieder zurück auf der Westseite ...



... gibt es einen Blick in die Kirche.



Sie ist schlicht und mit Holz gedeckt,
von der romanischen Bausubstanz
ist nicht mehr alles erhalten.



Dafür sind am Triumphbogen noch alte Fresken
zu sehen, die auf das 11. Jhdt. zurückgehen, ...


     
... ebenso wie an der Nordostseite,
wo ein Bischof dargestellt ist.



Verständlich, dass diese Kirche gerne für 
Führungen oder Veranstaltungen genutzt wird.



Es ist schön, dass es auch im Raum Bergamo
eine Kirche gibt, die eindeutig die Züge
der "Magistri Comacini" trägt.




Sehenswert!







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