Mittwoch, 1. Januar 2025

 
 Deutschland, Essen (Nordrhein-Westfalen):
Propsteikirche St. Ludgerus im Stadtteil Werden,
ca. 800 bis 1275 erbaut
 
 
 
 Diese ehemalige Benediktiner-Abtei entstand bereits im 9. Jhdt. und ...
 
 
 
... wurde im 13. Jhdt. im Stil der rheinischen Spätromanik ausgebaut.
 

 
 Sie wurde um 800 von Liudger, einem friesischen Missionar,
der 805 Bischof von Münster wurde, gegründet.
 

 
 Hier nun die Westseite mit der Vorhalle, 
dem "Paradies", das im 11./12. Jhdt. angefügt wurde.
 
 
 
 Neben einem prächtigen Rundbogenportal ...
 

 
... verfügt dieses über je ein Biforium links und rechts.
 

 
 
 Daneben setzen sich alte Mauern in Richtung Süden ...



 
 ... sowie gegenüber im Westen fort, die durch den Abbruch 
eines Jochs der Vorhalle noch übrig geblieben sind.
 

 
 Über dem Paradies ragt die Westfassade der Kirche ...
 
 

 
 ... hoch empor mit ihrem Mittelschiff mit Maßwerkfenster ...



 
... und dem dahinter "thronenden" massiven Westturm,
der wahrscheinlich ursprünglich der Turm der ehemaligen
Pfarrkirche St. Marien war, die westlich der Abteikirche stand.
 

 
Diese war ein Zentralbau und wurde offensichtlich
im Zuge der Ausbauten der Abteikirche in den 
neu entstandenen gesamten Kirchenbau miteinbezogen.
 

 
 Somit ergibt sich heute diese Fassade
mit Rundbogenfenstern im Nordwesten ...
 

 
 ... und diesem Turm mit quadratischem Grundriss, wobei
das letzte Stockwerk später für das Geläut aufgesetzt wurde.
 

 
 Daran schließt ein jüngeres Seitenschiff an mit einem ...



... neoromanischen Portal aus ockerfarbenem Stein.



Darüber wieder der mächtige Turm, der heute ...
 

 
... mit Eisenklammern zusammengehalten wird.
 

 
  Dann folgt das Querhaus von St. Ludgerus 
mit dem mehrstufigen Hauptportal mit Vordach.
 
 


Darüber thront der Vierungsturm, der achteckig ist, 
obwohl er auf dem Viereck der Vierung aufsitzt.



Am Querhaus befindet sich diese kleine Apsis, ...


 
 ... neben der sich der dreischiffige Chor ...
 

 
... noch ein Joch in Richtung Osten fortsetzt.
 

  
Ganz oben am Mittelschiffschor ist dieser Löwe zu sehen,
der um 1200 wohl als Portallöwe geschaffen wurde
und hier seinen neuen Platz gefunden hat.
 
 
 
 Hier nun die Ostseite der ehemaligen Abteikirche,
die zu Beginn des 18. Jhdts. säkularisiert wurde.


 
Hier schließt ein alter, aber des Öfteren umgestalteter
Krypta-Anbau in Richtung Osten an.
 

 
 Die außerhalb der Kirche gelegene Ringkrypta wurde 
bereits um 830/840 erbaut und ist die älteste erhaltene 
ihrer Art in Norddeutschland.
 
 

 
Liudger hatte sie schon bei der Gründung
als seine künftige Begräbnisstätte geplant.
 

 
 Sie ist von der Kirche aus erreichbar und ...
 

 
 ... befindet sich natürlich unter Kirchenniveau.
 

 
 Sie ist innen zwar derzeit für Besucher geschlossen,
man kann aber durch dieses Eisengitter Fotos machen.


 
 Sie ist dreischiffig und mündet in drei Apsiden, ...
 

 
... von denen die mittlere am größten ist und zwei 
Rundbogenfenster hat statt nur eines wie die Seitenapsiden.
 
 
 
 
 Das Gewölbe ruht auf Säulen mit gestalteten Kapitellen.

 

 
 Hier nun ein abgetrennter Stollen, 
in dem sich der Ludgerusschrein mit ...


 
... den sterblichen Überresten des Hl. Ludgerus
in Form der ursprünglichen Abteikirche befindet.
 

 
 In einer Nische ist dieses Kunstwerk
aus Bronze zu sehen.
 
 
 
 Hier ein weiteres Rundbogenfenster, ... 
 


... ehe es wieder hinauf in den Kirchenraum geht.


 
 Dieser wirkt erstaunlich hoch und ...
 

 
 ... hat über beiden Seitenschiffen Emporen, die noch ...

 

 ... romanische Biforien aufweisen mit schmalen Mittelsäulen.
 

 
 Deren Kapitelle sind farblich akzentuiert und ...


 
... weisen z.T. auch florale Ornamente auf.
 

 
 Hier der Wandaufriss des Mittelschiffs mit seinen ...
 

 
 ... bereits leicht zugespitzten, spätromanischen Arkaden, 
den Biforien darüber und Rundfenstern im Obergaden.


 
Während die Seitenschiffe im westlichen,
älteren Teil schlicht gehalten sind, ...
 

 
 ... sind sie im spätromanischen Anbau ...
 

 
... wesentlich heller mit ihren Triforien.
 

 
 Hier nun die Vierung, die vom achteckigen ...
 

 
 ... Vierungsturm mit Innenkuppel bekrönt wird.


 
Diese hat ingesamt acht Biforien und ist innen verziert.
(Foto leider unscharf) 
 
 

 
 Darunter befinden sich auf vier Seiten blinde Triforien.
 
 
 
 Die beiden von der Vierung ausgehenden ...
 

 
 ... Querschiffe fallen erstaunlich einfach aus.
 

 
 An die Vierung schließt der lange Chor an, ...
 
 
 
... in dem die Biforien der Emporen ...
 
 
 
 
... bereits wesentlich prächtiger geschmückt sind.

 
 
 Hier gibt es auch Blendsäulen mit bunten Kapitellen an den Seiten
und die Bögen sind mit bunten Zickzackmustern dekoriert.


 
Der Chor selbst ist großteils barock ausgestattet ...


 
... mit Chorgestühl und einem monumentalen Hochaltar.


 
Das Mittelschiff ist mit Kreuzgratgewölben gedeckt ...
 
 


... und mündet im Westen in die Orgelempore, ...
 

 
 ... hinter der sich ein großes Maßwerkfenster befindet.


 
 Man merkt kaum mehr, dass hier eigentlich ...
 


... zwei unterschiedliche alte Kirchen zu einer gemacht wurden.
 

 
   Nur bei genauem Hinsehen merkt man, ...


 
... dass der Westteil gedrungener wirkt, weil er noch älter ist.
 

 
 Hier nochmals beide Wandaufrisse des ehemaligen Zentralbaus
zum Vergleich mit ihren Gewölben in den Seitenschiffen
und massiven Biforien in den Emporen.
 
 

 
 Die Orgel stammt aus 1983, wurde aber in den
alten, barocken Orgelprospekt integriert.

 

 
Der eigentliche Kirchenschatz ist in einem eigenen Museum 
untergebracht, der nahen Schatzkammer St. Ludgerus, 
in der sich auch dieses "Werdener Kruzifix" aus um 1080 befindet.
 
 

Weiters ist dort auch diese Elfenbein-Pyxis (Hostiengefäß) 
aus dem 5./6. Jhdt. ausgestellt mit der ältesten
Darstellung der Geburt Jesu weltweit.
 
 


Dieser Reliquienkasten mit Beinverzierungen 
stammt aus dem 8. Jhdt. und ...
 

 
... diese Sandsteinreliefs mit figürlichen Darstellungen 
sind aus der 2. Hälfte des 11. Jhdts.
 
 
 
 
Hier noch der Grundriss der ehemaligen Abteikirche,
bei dem die ehemalige Zentralkirche rechts gut
an ihren massiveren Mauern zu erkennen ist
und die Krypta links an den dünnen Strichen.



 Obwohl St. Ludgerus etwas uneinheitlich wirkt,
hat es sich einige romanische Elemente bewahrt ...


 
... und "wacht" von seinem Hügel aus über den
Essener Stadtteil Werden hoch über der Ruhr.



 
 
 
 

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