Freitag, 10. Mai 2024


Spanien, Estella-Lizarra (Navarra):
Kloster und Kreuzgang San Pedro de la Rúa, 
12. und 13. Jhdt.


 

Die Kirche liegt an dem Hang des Felsens,
der ehemals die Burg von Estella trug.




Die Hanglage wurde genutzt,
um eine imposante Freitreppe anzulegen,
die in der "Calle de San Nicolás" direkt gegenüber
dem Palast der Könige von Navarra beginnt
und zum Haupteingang der Kirche führt.



Aufgrund der Hanglage weist die Langseite der Kirche
zur Stadt hin und das Nordportal wurde damit zum Hauptportal,
an dem auch die monumentale Freitreppe endet.



Das Nordportal besitzt mehrfache Archivolten,
die schon frühgotisch anmuten.



Der innerste Bogen hat kleeblattartige Noppen.



Die Kapitelle der Blendsäulen sind mit ...



... zahlreichen Details wie diesem Tier links
und einem Kopf rechts verziert.



Auf dem innersten Kapitell befinden sich Fabelwesen.



Auch auf der anderen Seite ist der Figurenschmuck ...



... detailverliebt mit Reliefs, die hier neben Tieren ...




... auch biblische Personen darstellen.



Dieser Stein zeigt einen Zentaur mit Pfeil und Bogen
und daneben eine doppelschwänzige Nixe.



Hier sind Harpyien - Vögel mit Frauenköpfen - dargestellt.



Vom Nordportal gelangt man zuerst
ins nördliche Seitenschiff, ...



... wo hinten ein Taufbecken aus dem 12. Jhdt.
aufgestellt ist, das einzige liturgische Objekt, ...



... das aus der ursprünglichen Ausstattung
der Kirche verblieben ist.



Sein Sockel wird von mehreren Figuren getragen.



Das hohe Mittelschiff mündet in eine große,
spätromanische Apsis, ...



... deren unterer Bereich wiederum in drei kleine
Apsiden mündet, die mit einem Kreuz ...
 
... und Heiligenfiguren ausgestattet sind.



Die Rundbogenfenster darüber sind ...



... mit hübschen bunten Glasmosaiken ausgestattet.



Im Presbyterium befindet sich in einem Retabel ...




... eine Marienstatue aus dem späten 13. Jhdt.
aus der nahe gelegenen Kirche des Hl. Grabes.



Auch an den Säulen oder in ...



... ehemaligen Grabnischen sind Statuen zu sehen.



Diese Grabnische ist noch "besetzt".



Der Großteil von San Pedro de la Rúa ...



... ist später neu errichtet worden und
daher nicht mehr im romanischen Stil erhalten.



Dafür stammt der ursprünglich vierflügelige und
auf quadratischem Grundriss errichtete Kreuzgang,
den man über diesen Zugang mit Treppe betritt, ...


 
... aus der Zeit um 1170 - doch leider sind nur
der West- und Nordflügel überkommen.



Der Kreuzgang wurden 1521 bei der Sprengung
der darüber liegenden Burg durch kastilische Truppen
 unter herabstürzenden Trümmern und Felsen begraben.



Der Sprengstoff war wohl etwas reichlich bemessen.




Mit dem geborgenen Material wurden der Ost-
und Südflügel des Kreuzgangs wieder errichtet.


 

Allerdings waren die Szenenabfolgen nun lückenhaft
und die Reihenfolge der Wiederaufstellung ist willkürlich.



Vom Kreuzgang aus kann man auch endlich
die Südseite der Kirche sehen sowie ...



... einen kleinen Einblick in ihre Ostseite gewinnen,
auf der noch die drei halbrunden Apsiden erhalten sind.



Die große mittlere Apsis ist bereits mit einem
gotischen Spitzbogenfries dekoriert.



Von hier aus kann man den Rundgang
um den Kreuzgang komplett machen ...




... und auch die beiden Seiten besuchen, ...




... deren Flügel nicht mehr erhalten sind.



In der Mitte des Kreuzgangs stehen eine Brunnenschale
aus Stein und ein hoher Nadelbaum.



Die beiden wieder aufgebauten Kreuzgangflügel ...



... sind mit Holz gedeckt und weisen ...



... einige Nischen mit Rundbögen, wiederum ...



... andere mit gotischen Spitzbögen auf.



In einigen dieser Nischen sind Reste der anderen ...




... Kreuzgangflügel zu sehen wie diese Steine.




 Auch Reste von Säulen sind hier zu sehen.




Hier eine aufwändig verzierte Archivolte über einer Nische.



In anderen Nischen sind Statuen aufgestellt wie diese hier.



Hier das kleine Gärtchen des Kreuzgangs ...



... mit seinem Brunnen aus der Nähe betrachtet.



Die Rundbogenarkaden des Kreuzgangs ruhen ...



... auf schlanken Zwillingssäulen mit Kapitellen.



Beim Durchgang zum Kreuzgang-Innenhof allerdings ...



... ist ein Säulenbündel aus vier Säulen bemerkenswert, ...



... das in sich um 90° verdreht ist.



Es soll die vier Elemente Wasser, Luft,
Feuer und Erde und ihr Zusammenwirken darstellen.



An anderer Stelle ist gar diese neunfache Säule zu sehen.



Die erhaltenen spätromanischen Kapitelle ...


 

... sind von erstaunlich hoher Qualität und ...




.... zeigen folgende Darstellungen:


 
 
Szenen aus dem Leben des Hl. Laurentius, ...


 

... die Geschichte des Apostels Andreas, ...


 

... den Kindermord in Bethlehem ...




... sowie das Leben Christi, ...
 

 

... Mariä Verkündigung durch den Engel, ...




... die Passion Christi wie hier z.B. die Geißelung, ...


 

... die Grablegung des Herrn mit zwei Engeln darüber ...


 

... und schließlich seine Auferstehung.



 
Diese Szenen wechseln mit allegorischen Tieren, ...




... Harpyien, geflügelten Sirenen, ...


 
 
... Sphingen und Pflanzen.




Einige der Kapitelle sind dabei sehr ...



... aufwändig und plastisch gestaltet.



Hier befinden sich wohl Männer im Zweikampf und ...



... hier ist der Kampf des Guten gegen das Böse dargestellt.



Die älteste erhaltene Erwähnung der Kirche stammt von 1174,
als sie als Pfarrkirche bezeichnet wird, 
1256 wurde sie zur Hauptkirche der Stadt.
 



Der Chor wurde im 12. Jhdt.,
das Kirchenschiff im 13. Jhdt. errichtet. 










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