Dienstag, 1. August 2023


Spanien, Baños de Cerrato (Palencia, Castiliy y León):
Kirche San Juan de Baños, 661 erbaut



 In der Ebene des Flusses Pisuerga, in der es auch
zahlreiche Thermalquellen gibt, die bereits den Römern 
bekannt waren, wurde ... 



... im 7. Jhdt. eine einfache westgotische Kirche erbaut,
die während der Romanik etwas verändert wurde.


 

 Sie wurde 1897 unter Denkmalschutz gestellt und
steht ca. 10 km südlich der Provinzstadt Palencia.



 Sie ist die einzige westgotische Kirche in Spanien, 
deren Entstehungszeit genau datierbar ist.



Die Kirche wurde von König Rekkeswinth (653 - 672)
zu Ehren Johannes des Täufers am 3. Januar 661 geweiht, 
wie eine in der Kirche erhaltene Inschrift besagt. 



Ihre Errichtung soll der König aus Dankbarkeit für
die Genesung von seiner Nierenerkrankung veranlasst haben,
die er den Heilkräften des dortigen Quellwassers zuschrieb. 
 

 
Die dreischiffige Basilika mit vier Jochen misst 20 × 21 m. 
 


Von den ursprünglich drei rechtwinklig geschlossenen 
Apsiden ist nur die mittlere erhalten, 
auch das Querhaus war früher wesentlich breiter.



 Hier der ungewöhnliche gerade Ostabschluss, bei dem ...



... die ursprüngliche eckige Ostapsis zwischen zwei neuen
eckigen Apsiden mit Schlitzfenstern eingeschlossen wurde
und deren Ecken später mit Stützpfeilern versehen wurden.



Hier der ungewöhnliche Grundriss der Kirche,
die im Osten ("Este") völlig gerade abschließt.



 In der Apsis befindet sich ein Fenster 
mit einem steinernen Fenstergitter 
(Transenna) in westgotischem Stil. 


 
Es ist – wie die anderen Fenstergitter der Kirche – 
eine Rekonstruktion nach gefundenen Fragmenten.



 An der Südostseite bröckelt das Mauerwerk,
vielleicht war hier einmal ein Gebäude angeschlossen.



Wieder zurück auf der Westseite fällt der kleine 
Glockengiebel über dem Westportal auf,
er ist eine Hinzufügung des 19. Jhdts.



 Hier das Westportal mit seinem für die westgotische
Stilepoche typischen Hufeisenbogen.



 Der Bogen im Glockengiebel darüber wurde ...



 ... ebenfalls mit westgotischem Maßwerk ...


 

 ... verschlossen wie das Apsisfenster.



 Das Hufeisenportal hat einige Schmuckelemente ...



... wie dieses "Tatzenkreuz" in der Mitte des Bogens.


 

Bei genauem Hinsehen ist darüber auch ein zartes Muster ...




... zu erkennen, das sich außen um den gesamten Bogen zieht.



Die beiden Kämpfer sind ebenfalls dekoriert ...


 

... mit einem Fries aus Rauten und Rosetten.



Hier ihr Muster aus der Nähe betrachtet.



Innen weist San Juan ebenfalls Hufeisenbögen auf.



Auch die Arkaden zwischen Mittel- und Seitenschiffen ...


 

... sind in dieser Form gestaltet und liegen ...




... auf Säulen auf, die Spolien aus der Römerzeit sind.



Sogar die Apsis ist mit einem Hufeisenbogen eingedeckt.


 

Auf Kämpferhöhe setzt ein Fries an, das
 ebenfalls mit Rauten und Rosetten verziert ist.



Hier nun das kleine Apsisfenster von innen, ...



... wo das Maßwerkfenster Licht hereinlässt.



Hier ist auch eine westgotische Weihekrone aufgehängt, ...


 

... die mit Edelsteinen und darunter hängend mit
den Buchstaben des Kirchenstifters geschmückt ist.




Nicht weit davon entfernt die Weiheinschrift von
König Rekkeswinth mit dem Weihedatum der Kirche.



Hier der Blick von der Apsis ins Mittelschiff.


 

Die Arkaden werden von Säulen aus grauem, ...



... beigem und rosa Marmor getragen und ...



... sind Spolien aus römischer Zeit.


 

Das Mittelschiff wird von Rundbogenfenstern beleuchtet.



Alle drei Kirchenschiffe sind mit Holz gedeckt.
 


Von den Kapitellen ist eine ebenfalls ...


 

... eine Spolie in korinthischem Stil, ...




... alle anderen sind westgotische Nachahmungen.



Weiters beachtenswert ist eine alte Taufschale, deren ...



... oberer Rand mit einem feinen Muster verziert ist.


 

Die Johannesquelle "Fuente de San Juan", ...


 
... auch "Fuente de Recesvinto" genannt, ...



... befindet sich auf der gegenüberliegenden Seite der Straße
südlich der Kirche auf einer Terrasse zum Fluss Pisuerga.



Sie ist seit der Antike als Heilquelle bekannt
und hat noch immer reichlich Wasser.



Ihre Quellfassung ruht auf zwei Hufeisenbögen,
die noch aus vorromanischen Zeiten stammen.






Sehenswert!









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