Italien, Rom (Lazio):
Basilika San Giovanni a Porta Latina,
Ende 5. bzw. 11. und 12. Jhdt.
Gleich bei der ehemaligen Porta Latina
im Süden der Altstadt Roms ...
... befindet sich etwas versteckt auf einem kleinen Platz,
aber mit diesem Hinweisschild versehen, ...
... diese wunderschöne Basilika, die um 490
unter Papst Gelasius I. entstanden ist.
Sie wurde im 11. bzw. 12. Jhdt. umgebaut
bzw. erweitert - der romanische Campanile
mit seinen Triforien stammt aus dieser Zeit.
Bereits im 9. Jhdt. ist der Vorplatz
angelegt
worden.
Der Brunnen trägt eine
frühmittelalterliche Inschrift ...
... mit dem
Namen des Bildhauers „Stephanus“, ...
... der damit das früheste Meistersignum
dieser Epoche hinterlassen hat.
Die Vorhalle (Narthex) stammt
aus dem 12. Jhdt.,
bei den vier ionischen Säulen handelt es sich
um antike Spoliensäulen.
In einer Ecke ist wohl die frühere
Kirchturmspitze abgestellt, ...
... in der anderen sind noch Reste ...
... eines alten Freskos mit zahlreichen Männern zu sehen.
Das Portal ist heute eckig und über drei Stufen erreichbar.
Die Basilika ist nach Südosten ausgerichtet
und mit einem relativ breiten Mittel- ...
... und zwei schmalen Seitenschiffen versehen,
die durch je sechs Arkaden ...
... auf fünf Spoliensäulen aus Granit und weißem Marmor ...
... mit ionischen Kapitellen
voneinander getrennt sind.
Hier ein Blick ins rechte Seitenschiff, ...
... in dessen ehemaliger Apsis
noch Freskenreste zu sehen sind.
Die linke Seitenapsis hingegen
ist mit diesem Mosaik eines Cherubim
(Engel mit sechs Flügeln) ausgestattet.
Mittelschiff und Seitenschiffe haben ...
... jeweils einen offenen Dachstuhl.
Das Mittelschiff geht über in einen rechteckigen Chor
und eine Apsis
mit drei großen Rundbogenfenstern.
Auf der Triumphbogenwand ist das apokalyptische Lamm
zwischen den vier Evangelistensymbolen erhalten geblieben,
aber leider stark beschädigt.
Das Fresko zieht sich auch über ...
... die beiden Wände links und rechts davon.
Als architektonische Besonderheit
für Rom gilt,
dass die Apsis innen halbkreisförmig
und außen polygonal
geformt ist.
Über ihre ursprüngliche Ausmalung ist
leider nichts bekannt.
Einmalig sind die großen Fenster,
die mit dünnen Scheiben aus Onyx ausgestattet sind.
Darunter der Altar auf einem Boden aus Kosmatenarbeit.
Seitlich davor dieser Ambo,
der mit zwei Spolien gestaltet ist.
Die besonders qualitätvollen Wandmalereien
aus der Zeit um 1200 wurden 1914
wiederentdeckt und
anschließend restauriert.
Der Zyklus besteht aus 46 Einzelbildern
in
drei Registern
übereinander.
Der oberste Bildstreifen beginnt
an der rechten
Hochschiffwand links oben ...
... und verläuft rundum über die Eingangswand
und
die linke Seitenwand bis zum Triumphbogen.
Darunter folgen zwei weitere Register ...
... unter Aussparung der
Eingangswand.
In dem Zyklus wechseln sich Szenen ...
... aus dem Alten und Neuen
Testament ab.
An der Eingangswand ist im oberen Register ...
... die Geschichte
von Kain und Abel sowie darunter
Christus als Weltenrichter zwischen Engeln dargestellt.
An der rechten Innenwand sind die Reste von
Chorschranken
mit bester Steinmetzarbeit aus um 1200 eingemauert.
Am Ende der linken Seitenschiffswand ...
... ist dieses moderne Mosaik eines
neuzeitlichen Märtyrers zu sehen.
Die Kirche selbst ist dem Hl. Johannes
dem Evangelisten geweiht.
Sehenswert!
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