Donnerstag, 3. Juni 2021


Italien, Sotto il Monte Giovanni XXIII 
(Bergamo, Lombardei):
Ehemalige Abtei San Egidio in Fontanella, 
Ende 11. Jhdt. 



Vor der herrlichen Bergkulisse der Alpen ...



... und nur wenige Kilometer oberhalb des Ortes, ...



... in dem Papst Johannes XXIII. geboren wurde
(daher auch der eigentümliche Name der Gemeinde), ...



... befindet sich diese ehemalige Abtei in abgelegener Lage.



Sie wurde bereits am 13. Jänner 1080 auf Initiative ...



... eines gewissen Alberto da Prezzato gegründet.



Bis 1473 war die Benediktinerabtei von Cluny abhängig,
dann wurde sie von Papst Sixtus IV. aufgehoben.



Bis 1998 war sie schließlich Pfarrkirche,
ehe sie vom Bistum als "Rettoria" übernommen wurde.



Etwas unterhalb der Kirche sind noch alte Gebäude
angebaut, die heute wohl als Wohnraum genutzt werden.



Die dreischiffige Basilika wird von einem ...



... Vierungsturm überragt, der an allen vier Seiten Triforien hat.



Rechts vom Kircheneingang steht dieser wuchtige Steinsarg.



Über dem kleinen Seitenportal gleich daneben ...



... befinden sich ein Rundbogenfenster und ein ebensolches Fries.



Die ehemalige Abteikirche betritt man
durch das umgestaltete Hauptportal.



Innen scheint Sant'Egidio noch in seinem
ursprünglichen Zustand erhalten zu sein.



Runde Arkaden auf schlanken Säulen
tragen das Mittelschiff, ...



... das um einiges höher ist als die beiden Seitenschiffe.



Im Obergaden kommt Licht
durch kleine Rundbogenfenster herein.



Unter dem Kreuzgewölbe in der Vierung,
über dem sich außen der Turm befindet,
 hängt ein Kruzifix von Pietro Bussolo aus dem 15. Jhdt.




Dahinter befindet sich die große Mittelapsis ...



... und an den Seiten gehen die Querhäuser ab
mit ihren beiden Seitenapsiden.



Die Kalotte der großen Mittelapsis ...



... ist mit einem Fresko bemalt, das Jesus als Weltenrichter ...




... umringt von den vier Evangelisten zeigt.



Davor ist im Chor noch ein Lamm Gottes zu sehen
mit Heiligen oder Engeln an beiden Seiten.



Der untere Teil der Apsis hat keine Fresken mehr, ...



... dafür aber drei kleine Rundbogenfenster.



Vor der Mittelapsis steht ein marmorner Altar,
dahinter befindet sich das nördliche Querhaus ...



... mit einem Fresko, das Maria mit dem Jesukind
und zwei weitere Figuren daneben zeigt.



Von hier geht die nördliche Seitenapsis ab, ...



... deren Kreuzigungsfresko nur noch teilweise erhalten ist.



Die südliche Seitenapsis weist ebenfalls ...



... noch Fresken auf, die auch beschädigt sind.



Hier sind neben einem Bischof ein Ritter,
Heilige sowie Engel zu sehen.



Auch an der Wand des nördlichen Seitenschiffs ...



... sind noch Fresken erhalten mit dem Hl. Sebastian
und anderen bedeutenden Kirchenpersönlichkeiten.



Hier ein weiteres Fresko von einem
Einsiedler und einem Ritter ...



... und hier das Fragment eines Bischofs.




Hier eine weitere Muttergottes mit Kind,
wahrscheinlich aus einer anderen Kirche hierher versetzt.



Bemerkenswert sind auch die Kapitelle der
schlanken, dunklen Säulen.




Während einige wie wieder verwendete Spolien aussehen, ...



... sind andere mit eher archaischen Mustern verziert, ...



... die sich sogar wiederholen, aber augenscheinlich von verschiedenen Künstlern ...



... nach einem Vorbild geschaffen wurden.




Allerdings sind bei einigen Kapitellen schon
die Spitzen abgebrochen.



Andere wiederum sind relativ einfach dekoriert ...



... mit Bögen, die entweder nebeneinander gestellt sind
oder ineinander greifen.




Auch die Säulenbasen muten archaisch an.



Während die Vierung und der Chor gewölbt sind, ...



... sind das Mittel- und die Seitenschiffe ...



... schlicht mit Holz gedeckt.



In der Nordwestecke der Kirche befindet sich ein altes Taufbecken,
das in einem tiefer gelegten Becken steht.



Die Südwestecke schließt mit dem Portal
und dem Rundbogenfenster ab.



Hier noch einmal der Blick ins nördliche Seitenschiff, ...



... dann geht es nach draußen, wo ein mittelalterlicher Hof...



... mit alten Gerätschaften anschließt.



Hier ist auch die Südseite der Kirche sichtbar ...



... mit einer Grabnische und einem Sarkophag,
der auch heute noch Rätsel aufgibt.




Der Legende nach ist dies das Grabmal
von Theoberga, der Mutter des Abteigründers,
was historisch aber nicht haltbar ist.



An der Kirche ist hier noch ...



...ein Rundbogenfries zu sehen, ...



... gleich daran schließt ein seltsames Haus an.



Dieser Innenhof an der Südseite wirkt ...



... tatsächlich noch wie aus anderen Zeiten.



Von ihm aus gelangt man ...



... an die Ostseite von Sant'Egidio ...



... mit seinen drei halbrunden Apsiden, ...



... von denen die mittlere am größten ist.




Sie hat drei kleine Rundbogenfenster sowie ...




... ein Rundbogenfries unter ihrem Dach.




Auch das Ostende des Mittelschiffs darüber ...



... weist ein Rundbogenfries auf.



Darüber ragt der Campanile auf, dessen Triforien
jeweils mit einem Rundbogen überfangen sind.



Die beiden Seitenapsiden sind kleiner, ...



... haben aber ebenso Lisenen wie die große ...



... und Rundbogenfriese unter dem Dach.



Die beiden kleinen Apsiden haben nur jeweils ...



... ein Rundbogenfenster, wobei jenes der nördlichen Apsis
sogar einen Bogen mit Schuppen hat.



An der Nordostseite ist unter dem Turm ...



... das Ende des nördlichen Querhauses zu sehen,
ebenfalls mit einem Rundbogenfries,
das aber aus Ziegelsteinen gestaltet ist.



An der Nordseite von Sant'Egidio ...



... wurde eine kleine Vorhalle errichtet, ...



... die das Nordportal schützt.



Auch die Außenmauer des nördlichen Seitenschiffs ...




... weist ein Rundbogenfries auf, ...



... das mit bunten Steinen und Ziegeln akzentuiert ist.




Hier nochmals ein Blick auf den Turm,
der noch zahlreiche Löcher seines
ursprünglichen Holzgerüstes aufweist.



Somit sind wir wieder bei der Westfassade, ...



... die wie die gesamte Kirche zuletzt
von 1998 - 2000 renoviert wurde.



Nach der Besichtigung der ehemaligen Klosterkirche ...



... geht es noch zu den Gebäuden unterhalb,
die fast wie eine ehemalige Burg aussehen.



V.a. das Tor, das einem Burgtor ähnelt, ...



... bei dem nur noch die Zugbrücke fehlt.



Vor der Kirche warten übrigens saftige Weintrauben
darauf, endlich geerntet zu werden.





Sant'Egidio ist sehenswert!









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