Italien, Pistoia (Pistoia, Toscana):

Kirche San Giovanni (Evangelista) Fuorcivitas, 
12. Jhdt.

Diese einzigartig gestaltete Kirche geht bereits auf
eine langobardische Gründung um das Jahr 700 zurück, ...

... die außerhalb der damaligen Stadtmauern lag,
daher der Beiname "Fuorcivitas". 

Auf deren Fundamenten wurde die Kirche

 im 12. Jhdt. neu errichtet.

Ihre Schauseite ist ihre Langhauswand an der Nordseite, 

die äußerst phantasievoll mit drei Reihen ...

... an Bögen und Rauten aus weißem Travertin 

und dunkelgrünem Serpentin gestaltet ist.

Auch die Kapitelle zwischen den Blendbögen ...

... sind z.T. mit Menschen- und Tierköpfen skulptiert.

Diese treten nicht allein in Erscheinung, ...

... sondern wachsen aus Pflanzenornamenten heraus.

Besonders bemerkenswert ist das Portal, ...

... das in einen der Bögen eingearbeitet ist

und den Evangelisten Johannes als Statue 

zwischen zwei Löwen zeigt.

Aus der alten langobardischen Kirche scheint

noch der Architrav (Türbalken) zu stammen,

der ungewöhnlicher Weise das letzte Abendmahl

mit Jesus und den 12 Aposteln zeigt.

So reich und einzigartig 

die Nordseite verziert ist, ...

... so sehr überrascht die Westseite, 

der die vorgesetzte Marmorverzierung

entweder abhanden gekommen ist

oder die hier nie vorhanden war.

Zumindest gegenüber ist noch 

das ehemalige Oratorium 

Sant'Antonio Abate erhalten, ...

... das heute als Bar umgestaltet ist.

Auch dieses ist in denselben 

Marmorfarben gestaltet wie die Kirche, ...

... wenngleich seine Fenster

heute vergrößert sind.

Jedenfalls sieht die Westseite von San Giovanni 

fast gleich aus, besteht aber 

im oberen Bereich nur aus Ziegelsteinen.

Offensichtlich gab es einmal eine Verbindung

zwischen Kirche und Oratorium, wie an

diesem abgebrochenen Bogen zu erkennen ist.

Die Ostseite von San Giovanni 

ist später umgestaltet worden, 

die Fenster sind gotisch vergrößert.

Um in die Kirche zu gelangen, 

muss man die Treppe zum Portal nehmen.

Innen ist San Giovanni seit den Umbauten 

des 14. Jhdts. eine Hallenkirche ...

 ... mit drei gotischen Fenstern an seiner Ostseite.

 

Besonders fällt diese Kanzel aus 1270 auf,

die Fra' Guglielmo aus Pisa geschaffen hat.

 

Ihre dünnen Säulen stehen auf zwei Löwen,

sie wurde erst 1778 an diese Stelle "verpflanzt".

 Erstaunlich reichhaltig und lebendig sind die Figuren, ...

... die auf drei Seiten in sie hineingemeiselt sind.

Diese Weihwasserschale aus Marmor

wird Giovanni Pisano (12. - 13. Jhdt.) zugeschrieben.

 Sehenswert!