Freitag, 13. November 2020


Italien, Prato (Prato, Toscana):
Kathedrale Santo Stefano, 10. Jhdt.



Auf der Piazza di Duomo mitten in Prato ...



 ... und umgeben von herrlichen alten Häusern ...


 

... steht die Kathedrale Santo Stefano, die 
wahrscheinlich bereits auf das 5. Jhdt. zurückgeht
und damit eine der ältesten Kirchen der Stadt ist.



Charakteristisch ist ihre weiß-grüne Fassade,
die allerdings erst ab der Höhe des
Rundbogens des Portals beginnt.



Der Teil darunter besteht aus weißem
und teilweise rötlichem Marmor
und scheint älter zu sein als der obere Teil.



Anfang des 13. Jhdts. wurde - vermutlich
nach einem Entwurf von Giudetto da Como - ...



... mit der Errichtung des Campanile begonnen,
der um 1357 fertiggestellt wurde.



Von 1386 bis ca. 1450 wurde die heutige Fassade
aus weißem Alberese- und grünem Serpentino-Marmor
von Lorenzo di Filippo geschaffen.



Aus derselben Zeit stammt auch
das große Portal mit der Lünette mit einem
Terrakotta-Hochrelief von Andrea Della Robbia.




Im Jahre 1428 wurden Donatello und Michelozzo
 di Bartolomeo mit der Kanzel beauftragt,
die dafür bestimmt war, am Festtag dem Volk
die "Sacra Cintola" (Gürtel der Muttergottes) zu zeigen.



Die originalen Reliefs sind dabei heute
im benachbarten Dommuseum zu bewundern.



Im Inneren des Domes überwiegt ebenfalls
die Zweifarbigkeit der Alberese- und Serpentino-Schichten ...



... der Säulen und Bögen.



Der dreischiffige Innenraum mit abschließender Apsis
wird durch je sechs Bögen auf beiden Seiten unterteilt.



Der Transept mit seinen herrlichen Fresken ...


 

... wird Giovanni Pisano zugeschrieben, ...



... während die kelchförmige Kanzel im 15. Jhdt.
von Mino da Fiesole und Antonio Rosselino erstellt wurde.




Den Transept und die Fresken der beiden Seitenkapellen
gibt es allerdings nur gegen einen Obulus zu besichtigen.



Ich begnügte mich mit diesen Fernaufnahmen, ...




... da die Fresken nicht romanisch sind.



Diese Rötelzeichnung an der Wand könnte aber
durchaus aus dem 12. oder 13. Jhdt. stammen, ...



... ebenso wie dieser Freskenrest.



Hinten an der Nordwestseite der Kathedrale
befindet sich eine weitere ausgemalte Kapelle.



Außen geht es weiter die Südseite entlang ...



... mit ihren Lisenen und Blendarkaden,
die ebenfalls in Weiß-Grün gehalten sind.



Hier gibt es zwei weitere Rundbogenportale, ...



... die beide ebenfalls zweifärbig verziert sind.



Eines davon hat außerdem diesen
alten Löwenkopf, der es bewacht.



Auch der Obergaden des Mittelschiffs ist dekoriert,
allerdings mit Streifen und Ornamenten unter dem Dach.



Der Chor an der Ostseite hinter dem Turm ...



... wurde im 15. Jhdt. komplett umgebaut.



Es ist anzunehmen, dass sich hier einmal
drei romanischen Apsiden befunden haben.



Heute gibt es stattdessen
diesen eckigen Abschluss ...



... mit erstaunlich großen Fenstern.



Aus um 1150, als man die damalige Pfarrkirche erweiterte,
stammt auch der romanische Kreuzgang, ...



... von dem heute nur noch ein Flügel erhalten ist.



Auch dessen Säulen und Arkaden sind
in Grün und Weiß und mit Einlegearbeiten gestaltet.



Hier sind noch einige Kapitelle ...



... mit interessanten Skulpturen gestaltet.



 Am interessantesten sind jene der Ecksäulen, ...



 ... die Löwen mit eingezogenen Schwänzen ...



... und Greife zeigen, die einen Adler fressen.



Vom ehemaligen Kapitelsaal ist noch
dieses schöne zweifärbige Biforium erhalten.



Die drei anderen Kreuzgangflügel fielen offensichtlich ...



... diesen Wohnbauten zum Opfer, die ebenfalls
aus dem Mittelalter zu stammen scheinen.



Der Kreuzgang ist heute Teil
des "Museo dell'Opera del Duomo", ...



... das 1967 gegründet wurde und in dem Werke,
die früher im Dom oder in anderen Kirchen
der Diözese ausgestellt waren, zu besichtigen sind.





Dom wie Museum sind sehenswert!
 
 
 
 
 
 
 



Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen