Sonntag, 20. September 2020


Italien, Sant'Appiano (Firenze, Toscana):
Pfarrkirche Sant'Appiano, ab 9. Jhdt.



Auf einem Hügelausläufer inmitten eines Weinbaugebietes ...



... steht diese Kirche, die auf den ersten Blick ...



 ... ziemlich unscheinbar und eher barock aussieht.



Doch an ihrer Ostseite sind bald
romanische Stilelemente zu erkennen ...



... wie diese zwischen den Turm und
das nördliche Seitenschiff "eingezwickte" Ostapsis.




Diese ist mit Lisenen und einem sogar ausgehöhlten
Rundbogenfries unter dem Dach verziert.



Beim Turm ist nur noch die Basis romanisch ...



... mit einem jüngst schön restaurierten
Rundbogenfenster mit Kerbe rundherum.



Auch das nördliche Seitenschiff hat ein
Rundbogenfenster mit einem Okulum darüber,
beiden wirken aber nachträglich eingebaut.



Bei diesem Anbau ans nördliche Seitenschiff
handelt es sich heute um eine Kapelle.



Die nördliche Wand, die daran anschließt,
ist komplett schmucklos und verputzt.



Erst auf der Westseite gibt es wieder
Romanisches zu sehen, ...



... und zwar in Form von vier Säulenstümpfen, ...



... die vor der umgebauten Westfassade stehen,
deren rechte Seite komplett aus Ziegelsteinen errichtet ist,
da das südliche Seitenschiff bei einem Erdbeben
im Jahr 1171 eingestürzt ist.



Das nördliche Seitenschiff blieb erhalten, ...



... nur dieses kleine Portal wurde später zugemauert.



Diese relativ massiven Säulen gehörten einst zu
einem Baptisterium, das 1171 ebenfalls eingestürzt ist
und danach nicht mehr aufgebaut wurde.



 Die Säulen sind alle noch mit Kapitellen ausgestattet, ...



... deren Reliefs erstaunlich archaisch gestaltet sind
mit Kreuzen und Vierecken in Rundbögen ...



... und länglichen, greif-ähnlichen Tieren
mit Schnäbeln, Flügeln und Schwänzen.



Die anderen Kapitelle deuten Palmblätter an ...



... oder haben einfach nur geometrische Muster.



Innen ist Sant'Appiano stein- bzw. ziegelsichtig, ...


 

... wobei auf der linken Seite die alten Pfeiler und Arkaden 
zum südlichen Seitenschiff hin noch original, ...


 

... die rechten Säulen mit ihren Kapitellen sowie 
das rechte Seitenschiff nachträglich errichtet sind.



Während die hinteren Pfeiler und Bögen
des nördlichen Seitenschiffs aus Stein sind ...
 

 

... sind die beiden vorderen Säulen aus Ziegelsteinen, ...



... wobei beide Säulen im unteren ...



... oder oberen Bereich interessante, in Ton gebrannte
Muster aufweisen, die vielleicht ähnlich
alt sein könnten wie die Kapitelle der Säulen des
ehemaligen Baptisteriums vor der Kirche.




Im nördlichen Seitenschiff sind außerdem noch
jede Menge Fresken aus dem 15. Jhdt. zu sehen.




Hier ist auch ein steinernes
 Taufbecken aufgestellt.



Dieser Grabstein des Gherarduccio Gherardini,
der 1331 gestorben ist, ist in den Boden eingelassen.



An die Kirche schloss ursprünglich ein Kreuzgang an, ...



... von dem noch dieser Rest des Kapitelsaales
erhalten, wenn auch vermauert ist.



Heute ist in den ehemaligen Klosterräumen ...


 
... ein Antiquarium untergebracht, ...



... mit Fundstücken aus römischer
und etruskischer Zeit.



Hauptattraktion ist dabei diese Statue
eines Jungen, der einen Hund reitet,
die dem 2. nachchristlichen Jhdt. zugeordnet wird.



Dann geht es auf der Westseite ...



... die lange steinerne Treppe wieder hinunter.







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