Mittwoch, 8. April 2020


Italien, Palaia (Pisa, Toscana):
Pfarrkirche San Martino, 2. Hälfte 13. Jhdt.


 

Auf einem Bergrücken nördlich des Bergdorfs Palaia
steht diese spätromanische dreischiffige Kirche.



Sie hat keinen Turm, sondern ihre Glocken ...



... sind geschickt in einem ins südliche Seitenschiff ...



... integrierten Glockengiebel untergebracht.



Ihre Ostseite hat keine halbrunde Apsis mehr,
sondern eine polygone mit großen Fenstern.



Dennoch sind unter dem Dach zwei Reihen
an romanischen Rundbogenfriesen zu sehen, ...



... die untere mit großen Bögen, 
die auf markanten Konsolsteinen aufliegen,
die obere mit kleinen Rundbögen.



Diese beiden Friese setzen sich ...



... um die gesamte Kirche herum fort ...



... und zeigen z.T. alte romanische Fratzen, ...



... die wahrscheinlich vom Vorgängerbau stammen.



Man kann sowohl Menschen- als auch Tierköpfe entdecken.



Jeder Konsolstein ist anders gestaltet,
aber nicht mehr alle sind erhalten.



Hier z.B. ein Zwillingskopf.



Die Westseite von San Martino unterscheidet sich 
vom restlichen Bau insofern, ...



... als dass sie zum Großteil aus grauem Stein,
ihre Portale und ihre Rundbogenfriese oben 
aber aus rötlichen Ziegeln errichtet sind.



Auch hier finden sich alte, wieder verwendete Konsolsteine ...



... wie diese beiden maskenhaft wirkenden Gesichter.



Während das Hauptportal noch romanisch rund ist, ...



... sind die beiden Seitenportale bereits frühgotisch zugespitzt.



Innen macht San Martino
durch sein hohes Mittelschiff und ...



... seine einheitliche Gestaltung einen feierlichen Eindruck.



 Die drei Kirchenschiffe sind harmonisch
aufeinander abgestimmt, relativ große
Rundbogenfenster erhellen die Kirche.


 

 Die große Mittelapsis ist allerdings
mehrmals renoviert worden und
bekam nachträglich größere Fenster.



Hinten in der Kirche befinden sich 
zwei alte Taufsteine, ...



 ... von denen einer antik ist und aus der Kirche
Santa Maria in Repezzano bei Palaia stammt,
die nach 1500 zerstört wurde.



Hübsch ist der von Lindenbäumen gesäumte
dreieckige Platz vor der Pfarrkirche.



Die Nordseite von San Martino hat
wie die Südseite unten drei Rundbogenfenster ...



... und ein Portal, das hier etwas größer ist
als jenes auf der anderen Seite.



Hier finden die beiden Rundbogenfriese ...



... ihre Fortsetzung mit gestalteten Konsolen.



Neben Menschengesichern ...



... sind hier auch Katzen ...



... und andere Tiere wie dieser Hund ...



... oder dieser Stier zu sehen.



Beide Seitenschiffe schließen gerade ab,
haben also keine weiteren kleinen Apsiden,
wie dies sonst für dreischiffige romanische
Kirchen üblich war.



Auch hier sind wieder die
fast primitiv wirkenden Konsolsteine zu sehen.



1279 verlieh der Bischof von Lucca
San Martino den Titel einer Pfarrkirche.



Mit ihrem Neubau wurde der Baumeister
Andrea di Upezzino beauftragt.



Im Laufe der Jahrhunderte benötigte die Kirche
immer wieder Renovierungen,
 da sie auf lehmigen Untergrund gebaut ist.







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